Wie es aus ARD-Kreisen hieß, werden kommenden Montag und Dienstag die ARD-Intendanten bei ihrer Sitzung über das Schicksal der quotenschwachen Vorabendsendung "Gottschalk Live" beraten. Schon am 7. Juni könnte Gottschalks letzte Show sein, wenn die Intendanten das Aus befürworten.
Der Zeitpunkt ist deswegen günstig, weil die Sommerpause besonders lang sein wird. Denn am Freitag, 8. Juni, beginnt die Fußball-Europameisterschaft, deren Eröffnungsspiel von der ARD übertragen wird, danach folgen die Olympischen Spiele. An den Tagen, an denen die
Gottschalk live hätte zehn Prozent erreichen müssen
Die Intendanten hätten allen Grund, die Reißleine zu ziehen. Denn die ARD hat eine Klausel, die sie dazu berechtigt, die auf drei Jahre geschlossene vertragliche Übereinkunft vorzeitig zu beenden, weil die Vorabendsendung nicht ihre Quotenvorgabe erreicht hat. Die Show - immer von Montag bis Donnerstag im Programm - hätte im langfristigen Schnitt bis zum 20. April zehn Prozent Marktanteil erreichen müssen.
Gottschalks Quotensinkflug dauert an
Doch davon ist sie weit entfernt. Bis auf die erste Ausgabe am 23. Januar (als er 4,34 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme lockte) ging es für Gottschalk im Sinkflug bergab. Auch wenn seit Kurzem Publikum mit im Fernseh-Studio sitzt, auch wenn das Studio umgestaltet wurde, mehr Zuschauer zog es dennoch nicht vor die Glotze.
Am Montag schalteten 1,31 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 5,3 Prozent) ein. Zu seiner Ehrenrettung ist zu sagen: Auch das Umfeld stimmte nicht. Die neuen Krimiserien unter der Dachmarke "Heiter bis tödlich" erfüllten auch nicht die Erwartungen. AZ, dpa