Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

EU-Pläne: Über 70-Jährige sollen Fahrtauglichkeit nachweisen

Führerschein

Mit 70 Fahrtauglichkeit nachweisen? Das plant die EU

    • |
    Ist der Lappen für Menschen über 70 bald an eine Fahrtauglichkeitsprüfung gebunden?
    Ist der Lappen für Menschen über 70 bald an eine Fahrtauglichkeitsprüfung gebunden? Foto: Ole Spata, dpa (Symbolbild)

    Die Pläne für die neue EU-Führerscheinrichtlinie 2023 müssen zwar noch von der Europäischen Kommission abgesegnet werden und das Parlament passieren. Fest steht aber jetzt schon: Eine Gruppe wird in Zukunft genauer unter die Lupe genommen, was ihre Fahrtauglichkeit angeht.

    So ist in dem Vorschlag für die neue Richtlinie erneut das Ansinnen zu erkennen, auf den Straßen der EU-Mitgliedsstaaten Unfälle zu reduzieren. Laut des Papiers, welches auf der Website der Europäischen Kommission einsehbar ist, sollen deshalb Menschen über 70 alle fünf Jahre einer Fahrtauglichkeitsprüfung unterzogen werden. Für jüngere Autofahrer und Fahranfänger sind mehr Freiheiten beim Autofahren geplant.

    EU-Reform 2023 will Führerschein-Check für Senioren

    Die Arbeitsgruppe der Führerscheinrichtlinie sieht dafür ein "Medical screening" vor. Also eine medizinische Untersuchung und Fahrtauglichkeitsprüfung, die zum Ziel hat, sowohl die physische als auch die mentale Fitness von Menschen über 70 zu testen um eine adäquate Eignung für den Straßenverkehr in der EU sicherzustellen. Einige Mitgliedsstaaten hatten bei der Ausarbeitung gar ein Alter von 65 Jahren ins Spiel gebracht.

    Sollten Senioren das Screening bestehen, dürfen sie ihren Führerschein für die nächsten fünf Jahre behalten. Danach müssten sich Rentnerinnen und Rentner aber erneut der Fahrtauglichkeitsprüfung unterziehen - und dies im wiederkehrenden Abstand von fünf Jahren.

    Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren ab 70 - Großer Anteil der Bevölkerung betroffen

    Die geplanten Änderungen der EU treffen eine große Gruppe. Für die Richtlinie hat die EU Daten aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, Lettland, Finland, Schweden und der Slowakei erhoben. In diesen Ländern entfallen durchschnittlich 16 Prozent der Führerscheine (Klasse A und B) auf Menschen über 70 Jahre.

    Sollte sich die Kommission für die Regelung ab 65 Jahre entscheiden, wären in den genannten Mitgliedsstaaten durchschnittlich 21 Prozent der Autofahrer betroffen.

    Die Arbeitsgruppe bezieht sich in ihrer Bewertung hauptsächlich auf eine Studie aus den Niederlanden, die allerdings zeigt, dass lediglich 0,8 Prozent der getesteten Menschen über 70 nicht mehr als fahrtauglich galten. Eine größere Gruppe (36,2 Prozent) wurde als fahrtauglich angesehen, allerdings mit Einschränkungen, wie der Auflage, eine Brille zu tragen oder nicht im Dunkeln fahren zu dürfen.

    Sollen ältere Menschen den Führerschein abgeben?

    Das Statistische Bundesamt hat für das Jahr 2021 erhoben, wie viele Menschen ab 65 Jahren einen Unfall im Straßenverkehr verschuldet hatten. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, die Gruppe der älteren Autofahrer würde mehr schwere Unfälle verursachen, waren ältere Personen lediglich an 17,4 Prozent der Unfälle mit Personenschäden beteiligt. Dies sind weniger Unfälle als dem Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen von etwa 22 Prozent entsprechen würde.

    Übrigens: Sollten Sie einmal Ihren Führerschein verloren haben, verraten wir Ihnen, wie sie schnellstmöglich einen neuen Führerschein beantragen können.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden