Die #MeToo-Debatte wird alles begleiten: In Berlin beginnen am Donnerstag (19.30 Uhr) die 68. Internationalen Filmfestspiele. Zur Eröffnung zeigt US-Regisseur Wes Anderson seinen Animationsfilm "Isle of Dogs" in einer Weltpremiere. Mit dabei ist das hochkarätige Team, das seinen liebenswerten Hunden eine Stimme gegeben hat - unter anderem Greta Gerwig, Bill Murray, Jeff Goldblum und Tilda Swinton. Angesagt hat sich für die Berlinale auch die deutsche Filmelite - von Senta Berger bis Iris Berben, von Mario Adorf bis Wim Wenders.
Mit Spannung wird erwartet, ob die mehr als 1600 Gäste der Berlinale - ähnlich wie bei den Golden Globes - durch ihre Kleidung ein Zeichen gegen Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe in der Filmbranche setzen. Erstmals hat das Festival eine Anlaufstelle für Betroffene eingerichtet.
68. Internationale Filmfestspiele: Berlinale ist das weltweit größte Publikumsfestival
Durch die Eröffnungsgala im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz führt erneut die Moderatorin Anke Engelke. Die Veranstaltung wird auf der Website live gestreamt und von 3sat live im Fernsehen übertragen. Das ZDF wiederholt sie in der Nacht zum Freitag. Die Berlinale gilt mit jährlich mehr als 300.000 verkauften Tickets als das weltweit größte Publikumsfestival. Bis zum 25. Februar sind 385 Filme aus 78 Ländern zu sehen. Die begehrten Bären-Preise werden am vorletzten Tag (24.2.) verliehen. 19 Filme sind im Rennen, darunter vier deutsche.
Über die Vergabe entscheidet bei den 68. Internationalen Filmfestspielen eine sechsköpfige Jury unter Vorsitz von "Lola rennt"-Regisseur Tom Tykwer. In einer Pressekonferenz wollen die Experten - drei Frauen und drei Männer - zum Auftakt (09.50 Uhr) erläutern, was ihnen bei der Auswahl wichtig ist. Tykwer ("Babylon Berlin", "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders") hatte bereits im Vorfeld der Berlinale erklärt, er vermisse derzeit "wilde und sperrige Filme". Und er betonte: "Letztlich sind es wir Filmemacher, die den Laden aufzumischen haben." (dpa)
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