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60. Thronjubiläum der Queen: Wie verhalte ich mich gegenüber der Queen?

60. Thronjubiläum der Queen

Wie verhalte ich mich gegenüber der Queen?

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    Das Thronjubiläum der Queen wird groß gefeiert. Wird man eingeladen, sollten gewisse Regeln beachtet werden. Hans-Michael Klein, Vositzender der Deutschen Knigge-Gesellschaft gibt Tipps.
    Das Thronjubiläum der Queen wird groß gefeiert. Wird man eingeladen, sollten gewisse Regeln beachtet werden. Hans-Michael Klein, Vositzender der Deutschen Knigge-Gesellschaft gibt Tipps. Foto: Foto: EPA dpa

    Eines schönen Morgens geschieht das Unvorstellbare: Im Briefkasten liegt eine Einladung. Ihre Königliche Hoheit Queen Elizabeth II von England bittet zu Besuch. Zugegeben, es wird nicht alle Tage vorkommen, dass man zur Queen geladen wird, etwa zum 60. Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. Aber was tun, wenn es doch so weit ist - und man sich keinesfalls blamieren will? Wir haben einen Fachmann befragt. Hans-Michael Klein, Vorsitzender der Deutschen Knigge-Gesellschaft hilft hier weiter.

    Deutsche Männer haben ihre Schwierigkeit mit dem Anzug

    Die Vorbereitung beginnt vor dem Kleiderschrank. Lädt die Queen zur Gartenparty, trägt Mann den sogenannten Cut, rät Klein. Das ist ein grauer Gehrock mit abgeschnittenen Rockschößen - deshalb 'Cut' genannt. Dazu gehört ein grauer Zylinder, eine Chrysantheme im Knopfloch und der Stresemann, eine schwarz-grau gestreifte Hose. Die passenden Schuhe sind immer dunkler als der Anzug. Das könne man sich auch als  Faustregel für die Socken merken, sagt Klein.

    Nach 18 Uhr soll die Garderobe gewechselt werden. Zum Dinner ist ein Smoking angesagt, für denn Ballabend eher ein Frack. In den meisten Fällen stehe der Dresscode aber auf der Einladung. Deutschen Männern wird nachgesagt, bei der Wahl des Anzugs etwas unbeholfen zu sein. "Die Meisten tragen ihren Anzug zu lang oder zu groß", sagt Klein. Die Hemdsärmel sollten etwa ein bis zwei Zentimeter hervorschauen. "Die Manschette muss sichtbar sein". Was die Länge betrifft, könne man sich an der Armlänge orientieren: Dort wo die Finger enden, endet auch das Sakko.

    Die Damen orientieren sich bei der Kleidung am Mann. Zum Smoking trägt die Frau ein Cocktailkleid, zum Frack ein langes Abendkleid mit offenen Schuhen ohne Strümpfe. Die Frau ist auch etwas freier in der Farbauswahl. Da die Queen gerne etwas quietschige Farben trägt, darf Frau ihr durchaus "Paroli bieten", meint Klein.

    Das man sich vor dem Treffen mit der Queen wäscht, muss nicht extra erwähnt werden. Duft sollte auch nur so viel aufgetragen werden, "dass er erst wahrgenommen wird, wenn man eigentlich schon zu nahe gekommen ist", erklärt Klein. Verlässt die Duftfahne einen Radius von 60 Zentimetern vom Körperzentrum, dann wurde zu dick aufgetragen. Das ist verpönt.

    Absolut daneben: Die Queen abzubusseln

    Bei der Begrüßung muss man sich in Geduld üben und genau darauf achten, was die Queen macht. Wer forschen Schrittes auf die alte Dame zuschreitet und ihr in Kumpelmanier auf den Rücken klopft, muss damit rechnen von den Sicherheitsleuten überwältigt zu werden.

    Die Initiative geht von der Queen aus, sagt Klein. Streckt sie einem die Hand entgegen, dann wird sie höflich entgegengenommen. Angeredet wird die Queen immer mit "Eure Königliche Hoheit". Klein rät auch, die Queen nicht mit der eigenen Lebensgeschichte voll zu quatschen, sondern nur auf ihre Fragen zu antworten. Knicks oder Diener sind out aber nicht verboten. Absolut daneben ist es, die Queen abzubusseln, wie es Michelle Obama einst machte.

    Den Rest regelt das Protokoll

    Auf der Party regelt eigentlich alles das Protokoll. Ansonsten gilt es beim Essen die Sitzordnung zu beachten. Eigenmächtige Veränderungen der strengen Sitzordnungen sind tabu. Wenn das Essen serviert wird, wartet der Gast, bis die Queen als Gastgeberin mit einem Toast das Dinner eröffnet. Wer bis dahin bereits fertig ist, outet sich als rustikaler Barbar.

    Übrigens hält man das Sekt- und Weinglas am Stil - nicht am Bauch. Zum Ende der Festlichkeiten findet entweder eine offizielle Verabschiedung statt oder man geht einfach. Hier erneut den Kumpel raushängen zu lassen, der man nicht ist, wäre unklug.

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