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50. Geburtstag: Cindy Crawford - Eine Karriere mit Leberfleck

50. Geburtstag

Cindy Crawford - Eine Karriere mit Leberfleck

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    Das Topmodel im Jahr 2002: So wie der Schönheitspunkt im Gesicht von Marilyn Monroe, so wurde auch Crawfords Leberfleck zum Markenzeichen.
    Das Topmodel im Jahr 2002: So wie der Schönheitspunkt im Gesicht von Marilyn Monroe, so wurde auch Crawfords Leberfleck zum Markenzeichen. Foto: Jens Kalaene/dpa

    Wer in Sycamore im US-Bundesstaat Illinois geboren wurde, wo nicht gerade der Punk abgeht, muss sich anstrengen, wenn er es in der Bling-Bling-Welt der Mode zu was bringen will. Erst recht, wenn ein Mädchen wie Cindy Crawford aus einem Ort mit dem rustikalen Namen De Kalb stammt. So jobbte das High-School-Girl auf Maisfeldern, bis es von einem Zeitungsfotografen entdeckt wurde. Eine Geschichte, die nach Kintopp schmeckt, zumal die hübsche junge Frau nach einem Semester ihr Ingenieurstudium zugunsten ihrer Träume hinschmiss.

    Die richtige Entscheidung. 1986 erschien Cindy Crawfords Gesicht auf der Titelseite der Zeitschrift Vogue, was damals einem Freifahrtschein für eine Laufsteg-Karriere gleichkam. Trotz der Weigerung der bodenständigen Schönheit, ihren Leberfleck am Mundwinkel entfernen zu lassen. Im Gegenteil, er wurde ihr Markenzeichen. So wie der Schönheitspunkt im Gesicht von Marilyn Monroe, der mit den sinnlichen Lippen und dem Näschen ein erotisches Dreieck bildete.

    Cindy Crawford schaffte mit Vogue-Cover Durchbruch

    Jedenfalls schaffte Crawford mit dem Vogue-Cover den Durchbruch zu einem der erfolgreichsten Models aller Zeiten. 1989 unterzeichnete sie einen Exklusivvertrag mit einer Kosmetikfirma. Daneben warb sie für braune Brause, Taschen und Uhren.

    „Ich betrachte mich als Chef eines Unternehmens, dem eine Ware gehört: Cindy Crawford.“ Sagte Cindy Crawford. Und sie als Person hinter der Ware verstand es auch, in TV-Sendungen das Rollenklischee des Models kritisch zu hinterfragen und Diskussionen über Ess-Störungen von Mädchen anzuleiern. Crawford, die heute 50 Jahre alt wird, gehört ebenso wie die gleichaltrige Linda Evangelista und die knapp fünf Jahre jüngere Claudia Schiffer zu den Frauen, die ein Guido Maria Kretschmer gerne anziehen würde, wenn er das dürfte.

    Von Hungerhaken keine Spur. Heidi Klum, die für ihre gouvernantenhaften Auftritte in der Show „Germany’s Next Topmodel“ bekannt ist, könnte aufschauen zu ihr. Konsequenz darf man dennoch nicht erwarten in einem Beruf, den die Flüchtigkeit des oberflächlich Schönen kennzeichnet. Wie ihre Kollegin Naomi Campbell setzte sich Cindy Crawford 1994 für die Kampagne der Tierrechtsorganisation Peta mit dem Slogan „I’d rather go naked than wear fur“ ein. Lieber nackt gehen als mit Pelz. Zehn Jahre später lächelte sie im Nerzmantel für einen

    Model Crawford: Immer pünktlich, nie zickig

    Weniger zu lachen hatte sie offenbar in ihrer Entfernungs-Ehe mit dem Filmstar Richard Gere. „Wir dachten, es wäre okay, wenn einer von uns von Paris nach Los Angeles fliegt, um sich für die Nacht zu sehen.“ War es aber nicht. Hätte man toll verfilmen können und die Frauen hätten die Taschentücher gezückt. Aber Kino ist leider nicht das Leben.

    Das weiß Cindy Crawford, die 1998 den Nachtclub-Zampano Rande Gerber geheiratet hat. Nun müssen/dürfen auch schon Sohn Presley, 16, und Tochter Kaia, 14, modeln. Die Mama wird’s schon richten, solange die Kids keinen eigenen Kopf entwickeln, um irgendwann aus dem Mode-Rummel auszusteigen.

    Da fällt einem doch glatt ein Schlager ein: Cindy, oh Cindy, dein Herz muss traurig sein – wenn die Kinder des Rampenlichts wegen nichts Gescheites lernen sollten.

    Wann Models in Pension gehen, hängt heutzutage vom Promi-Faktor ab. Cindy Crawford hat ihren angekündigten Rückzug inzwischen ein wenig revidiert. Obwohl sie sich auch stark bei medizinischen Projekten engagiert – unter anderem in der Bekämpfung von Leukämie, an der ihr Bruder starb –, die Scheinwerfer und die Kameras scheinen das Topmodel nicht loszulassen. Das Talent für eine Talkshow-Moderatorin hätte sie. Sie war eine der ersten, die als Geschäftsfrau Durchsetzungskraft und Sex-Appeal vereinte.

    Immer pünktlich und nie zickig – das kam an bei ihren Auftraggebern. Ein Wellness-Konzern beförderte die Schönheit sogar als Vorstandsmitglied in die Geschäftsführung. Aber sie legt Wert auf die Feststellung, dass sie noch immer eine „working mom“ ist, die Arbeit und Familie unter einen Hut bringt. Aber das durchaus privilegiert.

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