Eine gesunde Routine am Morgen einzuhalten, ist schon so nicht leicht. Frühmorgens klingelt der Wecker, man muss sich unter Zeitdruck fertig machen und dann schnell zur Arbeit. Gerade, wenn man dann auch noch versucht abzunehmen, kann es schnell passieren, dass die gesunde Lebensweise in den Hintergrund gerät und das Frühstück ausgelassen wird. Warum das ein Fehler ist, welche fünf Angewohnheiten man sonst noch vermeiden sollte und wie man das Abnehmen am Morgen sinnvoll unterstützt, erfahren Sie hier.
Auch interessant: Seit einer Weile ist ein Trick im Umlauf, nach dem man mit Apfelessig abnehmen kann. Und es gibt immer wieder die gleichen drei Gründe, warum das das Gewicht beim Abnehmen stagniert.
Was sollte man morgens machen, um abzunehmen?
- Vollwertiges Frühstück: Das Frühstück ist die Grundlage für den gesamten Tag: Das ist nicht nur irgendein Kalenderspruch, sondern an der Redensart ist auch aus wissenschaftlicher Perspektive etwas dran. Laut des US-amerikanischen Rush University Medial Center bringen Studien regelmäßiges Frühstücken mit einem niedrigeren Body-Mass-Index in Verbindung, genauso wie mit einer erhöhten Nährstoffaufnahme von Calcium und Ballaststoffen. Das wirkt sich positiv auf das Gedächtnis und die Aufmerksamkeitsleistung über den Tag hinweg aus.
- Proteinreich frühstücken: „Wir brauchen 20 Gramm Protein zum Frühstück, um unseren Glukose- und Insulinspiegel auf einem kontrollierten Level zu halten“, sagte die Ernährungsexpertin Susie Burrell zu Focus Online. Besonders proteinreiche Frühstückszutaten sind zum Beispiel veganer Joghurt, Haferflocken und Linsen. Diese Speisen halten einen besonders lange satt und energiegeladen. Dabei muss der Spaß am Essen nicht verloren gehen oder jeden Tag trauriger Haferflockenbrei auf dem Tisch stehen: BBC Goodfood empfiehlt vielseitige und geschmacksintensive Gerichte, wie Protein-Pancakes mit Banane, Marokkanische Eier oder grüne Shakshuka.
- Zeitig frühstücken: Manche Expertinnen empfehlen, mit einem frühen Frühstück in den Tag zu starten. Die Ernährungsexpertin Karishma Chawla sagte der Vogue India: Ihre Daumenregel sei es, maximal eine Stunde nach dem Aufstehen Frühstück zu essen. Das helfe, den Stoffwechsel anzukurbeln, Muskelrückbildung zu verhindern und die Produktivität zu steigern.
- Sonnenlicht: Laut der Women‘s Health bringen Sonnenstrahlen am Morgen den Kreislauf schneller in Schwung. Man bewege sich mehr, sei aktiver und verbrenne so mehr Kalorien.
- Entspannung und Selbstliebe: Stress und Überforderung sind einer der Hautgründe für Gewichtszunahme und eine niedrige Lebenserwartung, schreibt der Tagesspiegel. Bei der Diät konzentrieren sich viele Menschen zu sehr darauf, wie sie aussehen sollten und vergessen dabei die Gesundheit von Körper und Psyche. Seinen Wert unabhängig vom Aussehen zu kennen und auf den eigenen Körper zu hören sollte immer Priorität sein, die sich auch im Morgenritual widerspiegelt. Man kann sich einen Moment nehmen, um auf dem Balkon die frische Morgenluft zu atmen, Vögel zu beobachten und darüber nachzudenken, wofür was man sein Leben schätzt.
Was sollte man morgens vermeiden, wenn man abnehmen möchte?
- Hungern: Mahlzeiten einfach auszulassen, mag nach einem einfachen Abnehm-Weg klingen. Laut der US-Sendergruppe CNBC ist das aber sogar kontraproduktiv bis schädlich. Denn es kann zum Beispiel die Stimmung und Schlafqualität negativ beeinflussen. Eine gesunde Grundlage zum Abnehmen ist es, nährstoffreiche und sättigende Mahlzeiten zu essen. Vor allem vermeide man so Heißhungerattacken, sagte die Ernährungswissenschaftlerin Carmen Brehler zu Business Insider.
- Selbsthass und schlechte Laune: Abnehmen kann ein ziemlich anstrengender Prozess sein, weil man dabei erlernte Verhaltensmuster durchbricht. Und weil einem gewohnte Wege, die Stimmung zu heben und sich abzulenken, nicht mehr zur Verfügung stehen, heißt es auch bei der Universität Bamberg. Auf keinen Fall sollte man sich selbst verurteilen, triezen oder disziplinieren. Stattdessen schon am Morgen viel Verständnis für sich zeigen und auch mal Ausnahmen machen. Abnehmen bringt nichts, wenn man dafür seine mentale Gesundheit aufs Spiel setzt.
- Dunkelheit: Für viele ist es unangenehm, wenn gleich nach dem Aufstehen helles Licht ins Gesicht strahlt. Für den Kreislauf und die mentale Gesundheit spielt Vitamin D allerdings eine wichtige Rolle, schreibt Focus Online. Deshalb sollte man versuchen, Licht ins Zimmer zu lassen, sobald der Wecker klingelt. Ist man der direkten Sonne ausgesetzt sollte man aber immer Sonnenschutz tragen.
- Kaffee: Laut Berliner Morgenpost wirkt Kaffee entwässernd und kann gerade am Morgen dehydrieren. Zusätzlich kurble Kaffee die Produktion des Stress-Hormons Cortisol an. Die Cortisol-Konzentration im Blut ist am Morgen aber bereits hoch, weshalb der Kaffee in unnötig in die Höhe treibt. Ein Tee oder ein Glas Wasser am Morgen sei die bessere Option.
- Zucker und Weißmehl: Kohlenhydrate sind ein wichtiger Bestandteil des Frühstücks, schreibt Business Insider. Das gelte aber nicht für Zucker und Weißmehl. Zucker treibt den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe. Genauso schnell fällt er aber auch wieder ab und man hat schnell wieder Hunger. Auch der glykämische Index von Weißmehl ist sehr hoch, schreibt brigitte.de. Das Frühstück bereitet nicht nachhaltig auf den Tag vor, spendet Energie und sättigt, wenn diese beiden Stoffe die Hauptkomponenten sind.
Kommt jetzt wirklich wieder der Unsinn mit dem Frühstücken als generelle Regel für alle? Ist man wirklich nicht klüger geworden inzwischen? Menschen sind nicht gleich und was für den einen richtig und gut ist, muss es nicht für den anderen sein. Es gibt auch Menschen, die haben am Morgen schlicht keinen Hunger. Und es ist absolut fatal, diese dazu anzuhalten, etwas zu essen, wenn sie keinen Hunger haben, vor allem, wenn sie ohnedies Probleme mit dem Essen bzw. Gewicht haben. Diese zwingen zu einem Zeitpunkt etwas in sich hinein, zu dem sie vllt. als einzigem am Tag mal keinen Appetit haben, aber wenn sie anfangen zu essen, dann verspüren sie keine Sättigung - wie auch - sie hatten ja gar keinen Hunger - und weil's dann irgendwie doch schmeckt, wird dann weiter und weiter gegessen. Ich halte es für unverantwortlich, solche allgemeinen Regeln ohne Differenzierungen und Ausnahmen kund zu tun.
Und zur Ergänzung: Viel besser wäre es, etwas übers Intervallfasten auszuführen - vor allem die 8:16 Regel. Mag auch nicht allen helfen, ist mir aber seit einem halben Jahr eine wirkliche Stütze. Da ist es dann aber besonders unglücklich bis unmöglich, auf einem frühen Frühstück zu bestehen. Und nein, man ist keinesfalls zwangsläufig morgens um 6 Uhr ohne Energie und saft- und kraftlos, wenn man 16 Stunden nichts gegessen hat. Manchmal muss man sich wirklich fragen was Wissenschaft eigentlich so herausfinden und propagieren will.
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