Seit dem 1. Mai 2023 kann man in Deutschland mit dem 49-Euro-Ticket reisen. Auf dieses Datum haben sich Bund und Länder am 27. Januar 2023 geeinigt. Abo-Kundinnen und -Kunden wurden ab Start des Deutschlandtickets über ihre Wechselmöglichkeiten informiert und können nun unkompliziert wechseln. Wie sieht das aber beim Semesterticket aus und sind für Studierende weitere Vergünstigungen geplant? Alle Informationen finden Sie im Artikel.
49-Euro-Ticket und Semesterticket: Was gilt?
Während "normale" Tickets im Abo relativ unkompliziert in ein digitales Deutschlandticket umgewandelt werden können sollen, besteht diese Option für Semestertickets aktuell nicht. Wer im März oder April also ins Sommersemester 2023 startet, zahlt Studiengebühren und meist auch automatisch die Kosten für ein Semesterticket, das für ein halbes Jahr gilt. Gültigkeit hat das Ticket für Studierende meist aber nur lokal und nicht wie das 49-Euro-Ticket deutschlandweit. Wer also beispielsweise in München studiert, kann den ÖPNV im Raum München nutzen. Für Bahn-Reisen in eine andere Stadt innerhalb Deutschlands müsste seit Mai dann zusätzlich noch ein 49-Euro-Ticket gekauft oder ein Abo abgeschlossen werden.
Auf der Homepage der Technischen Universität München (TUM) hieß es dazu beispielsweise: "Da das Deutschlandticket voraussichtlich nicht rechtzeitig zum Semesterbeginn eingeführt werden kann, reduziert sich der Semesterbeitrag für das Sommersemester 2023 nicht." Laut dem Studentenwerk München habe es ursprünglich Überlegungen gegeben, das Semesterticket zugunsten des Deutschlandtickets auszusetzen. Für diesen Plan kommt die Einführung zum 1. Mai nun zu spät. Nach aktuellem Stand müssen Studierende also im kommenden Sommersemester 2023 doppelt zahlen, wenn sie das 49-Euro-Ticket nutzen wollen. Ab dem Wintersemester 2023/24 soll sich das aber ändern. Studentinnen und Studenten können das Solidarmodell des Deutschlandtickets für 29 Euro erwerben.
Was ist das Solidarmodell des 49-Euro-Tickets für Studierende?
Nach Angaben mehrerer Verkehrsunternehmen soll das sogenannte Solidarmodell des Deutschlandtickets für Studentinnen und Studenten ab dem Wintersemester 2023/24 gelten. Die Kosten für das 49-Euro-Ticket liegen dann bei nur noch 29 Euro pro Monat. Einfach kaufen können Studierende das Ticket aber nicht. Um es zu erhalten, zahlen Studierende den Differenzbetrag zwischen Solidarbeitrag für das Semesterticket – die Kosten sind ein Teil der Studiengebühren – und Deutschlandticket an den zuständigen Verkehrsverbund. In München wäre das beispielsweise der MVV. Anschließend erhalten Studentinnen und Studenten statt ihrem lokal gültigen Semesterticket ein deutschlandweit gültiges Ticket.
49-Euro-Ticket: Sind weitere Vergünstigungen für Studierende geplant?
Die kurze Antwort: Nein. Derzeit wird beispielsweise an einer Variante des 49-Euro-Tickets als Job-Ticket gearbeitet. Laut der Deutschen Bahn sind die entsprechenden Konditionen aber noch nicht final. Auch Vergünstigungen für Schülerinnen und Schüler sowie für Auszubildende wurden diskutiert. In einigen Bundesländern bekommen diese Gruppen die Tickets für einen geringeren Betrag. Gleiches gilt für Studentinnen und Studenten. in manchen Bundesländern gibt es für sie ein vergünstigtes Deutschlandticket, so etwa in Hamburg. Denn 49 Euro pro Monat für Mobilität würden für viele der rund 2,9 Millionen Studierenden in Deutschland "schlicht das Budget" sprengen. Das Deutsche Studierendenwerk forderte einen Preisdeckel für ÖPNV-Tickets für Studentinnen und Studenten.