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49-Euro-Ticket: Ab wann? - Weitere Verzögerung möglich

Nahverkehr

Nächste Verzögerung möglich: Wann kommt das 49-Euro-Ticket?

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    Bald soll ein 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr in Deutschland kommen.
    Bald soll ein 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr in Deutschland kommen. Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolbild)

    Das 49-Euro-Ticket soll kommen – die Frage ist nur wann. Ursprünglich war die Einführung zum Jahresbeginn geplant, dann hieß es spätestens im Mai. Doch auch dieser Termin ist noch nicht sicher, wie Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) nun bekanntgab. "Für den termingerechten Start zum 1. Mai 2023 brauchen wir aber mehr Kompromisse und Solidarität – und einen Bundesminister, der nicht die Umsetzung blockiert", sagt die Bremer Senatorin Schaefer nach einem Arbeitstreffen am Freitag. Noch immer gibt es viele ungeklärte Fragen.

    49-Euro Ticket: Noch immer offene Fragen

    Eine davon ist, ob es das Ticket nur digital oder auch auf Papier geben soll. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dringt auf ein digitales Ticket. Aus den Ländern kommt aber die Forderung, zumindest zeitweise auch Papierfahrkarten anzubieten. "Wir können nicht diejenigen ausschließen, die digital noch nicht fit sind", sagte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland am Samstag. Schaefer wirft Wissing bei dem Thema eine Blockade vor.

    Zudem stehen offenbar auch noch politische Entscheidungen aus, so der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. "Hier muss der Bund liefern." Notwendig sei etwa die bundesweite Tarifgenehmigung und eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes. Dieses soll der Bundesrat nach Schaefers Angaben am 31. März beschließen. Am 3. April sollen Fahrgäste den Fahrschein dann kaufen können, vom 1. Mai an damit fahren – so der Plan. Auch eine Genehmigung der EU ist noch notwendig. Außerdem fehle noch eine Regelung zur Einnahmeaufteilung. Auch bei der technischen Umsetzung könnte es noch hapern. Ein Papier-Ticket, falls es dieses denn geben wird, soll kleineren Verkehrsunternehmen helfen, die nicht schnell auf Digitaltickets umstellen könnten.

    Die Finanzierung für das erste Jahr, in dem der Bund die Mehrkosten zur Hälfte übernimmt, ist zwar geklärt. Doch wie es in den Folgejahren weitergeht, ist nicht nicht beschlossen. Bussen und Bahnen in Deutschland fehlt chronisch Geld. Der Fahrkartenverkauf deckt nach Branchenangaben nur etwa die Hälfte der Kosten, den Rest schießt die öffentliche Hand zu. Nach Corona setzen hohe Energiepreise und voraussichtlich auch das 49-Euro-Ticket die Betriebe weiter unter Druck.

    49-Euro-Ticket soll auf 9-Euro-Ticket folgen

    Das 49-Euro-Ticket soll der Nachfolger des 9-Euro-Tickets, das im vergangenen Sommer verkauft wurde, werden. Das 49-Euro-Ticket wird in einem Abonnement angeboten. Die Fahrkarte wird in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs Gültigkeit besitzen. Das gilt vor allem für Straßenbahnen, Busse, Regionalbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen. Fernzüge der Deutschen Bahn, wie ICE und IC, können mit dem 49-Euro-Ticket nicht genutzt werden. Das gilt auch für Fernzüge von privaten Wettbewerbern. Ebenfalls vom neuen Ticket ausgeschlossen werden Fernbusse und private Mobilitätsangebote wie Taxis sein.

    Noch hat der Verkauf des 49-Euro-Tickets nicht begonnen. Der Verkaufsstart wird wohl im Frühjahr sein. Es ist jedoch schon möglich, das Ticket vorzubestellen. Dafür gibt es derzeit zwei Optionen: die Deutschlandticket-App und der Online-Shop des Eisenbahnunternehmens Transdev. Wie schon beim Vorgänger, dem 9-Euro-Ticket, wird das Deutschlandticket künftig auch über den DB Navigator der Deutschen Bahn verfügbar sein. Der Kauf wird auch über viele Apps von regionalen Verkehrsbetrieben möglich sein.

    Söder verspricht 29-Euro-Ticket für Schüler, Studierende und Azubis

    29 statt 49 Euro könnte das Deutschlandticket ab dem nächsten Wintersemester für Bayerns Schüler, Studierende und Azubis kosten. Das stellt zumindest CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder am vergangenen Mittwoch in seiner Grundsatzrede bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in Aussicht. Laut Teilnehmern der internen Sitzung bezeichnete Söder das 29-Euro-Ticket als "sinnvolle Ergänzung" zum 49-Euro-Ticket. Details zu dem günstigeren Ticket für Schüler, Studierende und Azubis sind bislang nicht bekannt.

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