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49-Euro-Ticket: Ab wann und für wen gilt es? Alle Infos zum Deutschlandticket

Nahverkehr

49-Euro-Ticket kommt: Ab wann und für wen gilt es?

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    Das geplante 49-Euro-Ticket wirft eine Menge Fragen auf.
    Das geplante 49-Euro-Ticket wirft eine Menge Fragen auf. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Symbolbild)

    Deutschland bekommt einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket, so viel steht fest. "Jetzt ist der Weg frei für die größte ÖPNV-Tarifreform in Deutschland", verkündete Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die historische Einigung von Bund und Ländern: "Noch nie war es für die Menschen in unserem Land so einfach, Bus und Bahn zu nutzen. Wir denken Mobilität neu und schützen das Klima durch attraktive Angebote."

    Klar ist, dass ein Deutschland-Ticket, oder auch 49-Euro-Ticket für 49 Euro kommen wird, welches in einigen Punkten mit dem Neun-Euro-Ticket vergleichbar ist. Es gibt aber auch Unterschiede und vor allem viele Fragen.

    Deutschlandticket: Wird es einen Preis für alle geben?

    Die wichtigste Information zuerst: Das Deutschland-Ticket wird im Monat 49 Euro kosten. Beim Preis ist aber gleich ein großer Unterschied zum Neun-Euro-Ticket erkennbar, welches jeweils vom ersten bis zum letzten Tag eines Monats gültig war. Das 49-Euro-Ticket wird in einem Abonnement angeboten. Vergleichbar ist dieses mit einem Abo bei Netflix oder Spotify. Die Bezahlung wird dadurch vereinfacht und Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich nicht in jedem Monat aktiv um ein neues Ticket bemühen.

    Vorerst ist geplant, nach dem Prinzip "ein Ticket für Deutschland" zu handeln. Der Preis von 49 Euro wird also für alle gelten. Es gibt aber bereits Überlegungen bezüglich einer Staffelung der Tarife. Vergünstigungen für Studierende oder Geringverdiener stehen zur Debatte. Auch ein Rabatt für eine Ermäßigung auf Jobtickets war kürzlich im Gespräch. Arbeitgeber sollen die Möglichkeit bekommen, das Ticket mit einem fünfprozentigen Abschlag zu kaufen. Voraussetzung ist, dass sie es mit einem Abschlag von mindestens 25 Prozent an ihre Beschäftigten weiterreichen.Durch das Neun-Euro-Ticket konnten viele dieser Gruppen regelmäßig reisen. Die Hürde von 49 Euro könnte für einige zu hoch sein.

    Die Infos kompakt:

    • Preis von 49 Euro pro Monat gilt zunächst für alle.
    • Ticket im Abonnement.
    • Staffelung der Tarife im Gespräch.

    Ist das Deutschland-Ticket monatlich kündbar?

    Ja, das 49-Euro-Ticket soll in einem monatlich kündbaren Abonnement angeboten werden. Es handelt sich um ein digitales Ticket, welches auch online gekündigt werden kann. Bislang ist offen, ob das Ticket überhaupt in Papierform aus dem Automaten gezogen werden kann. Darüber entscheiden die Länder und Verkehrsbünde.

    • Das 49-Euro-Ticket kann jeden Monat gekündigt werden.

    Gilt das 49-Euro-Ticket auch im ICE?

    Das Deutschland-Ticket gilt in ganz Deutschland, wie es auch schon beim Neun-Euro-Ticket der Fall war. Die Fahrkarte wird in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs Gültigkeit besitzen. Das gilt vor allem für Straßenbahnen, Busse, Regionalbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen. Fernzüge der Deutschen Bahn, wie ICE und IC, können mit dem 49-Euro-Ticket nicht genutzt werden. Das gilt auch für Fernzüge von privaten Wettbewerbern. Ebenfalls vom neuen Ticket ausgeschlossen werden Fernbusse und private Mobilitätsangebote wie Taxis sein. Kurz: Alles, was außerhalb des Systems ÖPNV liegt, kann mit dem Deutschland-Ticket nicht genutzt werden.

    Die Infos kompakt:

    • Deutschlandweit gültig.
    • Alle Verkehrsmittel des ÖPNV können genutzt werden.

    Ab wann gibt es das Deutschland-Ticket?

    Lange war unklar, ab wann es das 49-Euro-Ticket geben soll. Erst war ein Start für Januar 2023 geplant, dann April. Jetzt aber steht fest: Das Deutschlandticket gilt ab dem 1. Mai. Verkaufsstart des bundesweiten Tickets für Busse und Bahnen im Regionalverkehr soll der 3. April sein. Die Einigung steht aber noch unter dem Vorbehalt, dass die EU-Kommission dem 49-Euro-Ticket zustimmt.

    Wie wird das Deutschland-Ticket finanziert?

    Die Kosten für das 49-Euro-Ticket werden auf mehr als vier Milliarden Euro im Jahr geschätzt. Diese werden sich Bund und Länder im kommenden Jahr teilen. In den Folgejahren solle dann gemeinsam vereinbart werden, wie die Finanzierung sichergestellt werden kann. Vorausgegangen war dieser Einigung ein langer Streit um die Finanzierung. Die Länder machten die Erhöhung der Regionalisierungsmittel zur Bedingung, dass sie sich an der Finanzierung des Deutschlandtickets beteiligen. Die Mittel dienen für die Länder dazu, Bus- und Bahnverbindungen bei Verkehrsunternehmen zu bestellen.

    Die Infos kompakt:

    • Kosten: Mehr als vier Milliarden Euro pro Jahr.
    • 50 Prozent trägt der Bund, 50 Prozent tragen die Länder im Jahr 2023.

    Wie kann man das 49-Euro-Ticket kaufen?

    Das Deutschland-Ticket soll digital sein, das machte Wissing deutlich. Es soll also mit dem Smartphone in einer App für den Nahverkehr abrufbar sein. Auch eine digital lesbare Plastikkarte wird es wohl geben. Das 49-Euro-Ticket wird daher wohl direkt in der App und im Online-Angebot des ÖPNV zu kaufen sein. "Wir brauchen keine personenbezogenen Daten, aber Informationen darüber, wie Strecken genutzt werden. Nur dann können wir auch das Angebot passgenau gestalten", sagte der Bundesverkehrsminister.

    An einem rein digitalen Ticket gibt es aber bereits Kritik. Die Sorge ist dabei groß, dass "Millionen von Fahrgästen" ausgeschlossen werden. So formulierte es der Bundesverband der Verbraucherzentrale. Noch ist unklar, ob das 49-Euro-Ticket auch am Automaten erhältlich sein wird.

    • Das Deutschland-Ticket stellt ein digitales Ticket dar.

    Kann sich der Preis des 49-Euro-Tickets mit der Zeit erhöhen?

    Wissing hatte bereits früh angekündigt, dass ein derartig "günstiger Tarif" wie beim Neun-Euro-Ticket nicht auf Dauer finanziert werden könne. Der Kompromiss ist nun also das 49-Euro-Ticket, welches aber zunächst ein Ablaufdatum hat. Das Deutschland-Ticket soll zunächst bis Ende 2024 angeboten werden. Dann soll über die Zeit ab dem Jahr 2025 entschieden werden.

    Schon im zweiten Jahr, also dem Jahr 2024, könnte das 49-Euro-Ticket teurer werden. Es ist eine "Dynamisierung" vorgesehen, welche beispielsweise die Gestalt eines automatischen Inflationsausgleichs annehmen könnte.

    • Im Jahr 2024 könnte das 49-Euro-Ticket teurer werden.

    Wie teuer ist das 49-Euro-Ticket im Vergleich zu anderen Fahrkarten?

    Wissing erwähnte in einer Regierungsbefragung am 19. Oktober, dass die Preise Monatsfahrkarten im ÖPNV nach Erkenntnissen der Bundesregierung in einigen Regionen bei rund 300 Euro liegen. Auf Anfrage des Abgeordneten Thomas Bareiß (CDU) erklärte die Bundesregierung aber, dass ihr gar kein Überblick zu der tariflichen Struktur vorliegt:

    "Die Zuständigkeit für den öffentlichen Personennahverkehr liegt bei den Ländern und Kommunen. Sie entscheiden daher mit den von ihnen beauftragten Verkehrsunternehmen über die Tarife des ÖPNV. Besonders hohe Preise betreffen insbesondere Tickets, die bis an die Verbundgrenzen reichen oder verbundübergreifend gelten", teilte die Bundesregierung mit: "Da Verbundgrenzen i. d. R. im ländlichen Raum verlaufen, kann gerade auch der ländliche Raum von einem Deutschland-Ticket profitieren. Ein eigener Überblick über alle Tarife liegt der Bundesregierung nicht vor."

    Prof. Dr. Andreas Knie, Leiter der Forschungsgruppe Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), ist von dem Preis nicht überzeugt: "49 Euro sind zu teuer und gegenüber einer Reihe von bestehenden Angeboten nicht deutlich besser! Außerdem bleibt das Leistungsversprechen auf ÖPNV und SPNV begrenzt: Was fehlt sind 'erste und letzte' Meile – also die Wege zu und von den Haltestellen – sowie der Fernverkehr."

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