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4487,18 Euro pro Minute: Günther Jauch zu teuer für die ARD? Mann zieht vor Gericht

4487,18 Euro pro Minute

Günther Jauch zu teuer für die ARD? Mann zieht vor Gericht

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    Günther Jauch.
    Günther Jauch. Foto: dpa

    Ab Herbst talkt Günther Jauch für die ARD. Gegen die Kosten der Sendung zieht jetzt ein ehemaliger WDR-Redakteur vor Gericht. Ihn stört die "offenkundige Verschwendung" von Gebühren.

    Im Herbst 2011 startet Günther Jauch seine Politik-Talkshow in der ARD und löst damit Anne Will ab. Schon als das bekannt gegeben wurde, gab es Kritik an den hohen Ausgaben des öffentlich-rechtlichen Senders für diese Produktion.

    Kritik daran lässt Axel Hofmann hinter sich und wird aktiv. Der ehemalige WDR-Redakteur geht laut einem Bericht des Kölner Express vor Gericht wegen "Verschwendung von TV-Gebühren". Über den Antrag muss jetzt das Verwaltungsgericht Köln entscheiden.

    "Der Antrag richtet sich gegen WDR-Intendantin Monika Piel und den WDR-Rundfunkrat", bestätigte der Vorsitzende Richter Ulrich Müller-Bernhardt gegenüber dem Express. Sein Ziel sei es, dass der Vertrag zwischen ARD und Jauch nicht unterzeichnet werden soll. Die Kosten von 4487,18 Euro pro Minute Sendung seien eine "offenkundige Verschwendung von Rundfunk- und Fernsehgebühren". Insgesamt werden die 39 pro Jahr geplanten Sendungen 10,5 Millionen Euro kosten.

    Kritik an der ARD kommt auch von von Ulrich Wickert: Er glaubt, dass die ARD massive Nachwuchsprobleme hat. Das zeige sich auch an der Verpflichtung von Günther Jauch, der im Herbst 2011 die Sonntagabend-Talkshow im Ersten bekommt und dafür sein RTL- Magazin "Stern TV" aufgibt. "Wenn die ARD meint, sie braucht Jauch, dann ist das so. Was ich bedauere ist, dass in der ARD zu wenige Moderatoren aufgebaut werden, aus denen später mal Jauchs oder Harald Schmidts werden könnten. Heute wird zu häufig nur nach Leuten gesucht, die nur gefällig sind", sagte Wickert dem Internetportal "sueddeutsche.de".

    Die Qualität der Nachrichtensendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen habe sich verbessert, sagte er mit Blick auf die harsche Kritik, die er im Herbst 2009 geübt hatte. "Zuschauer haben mich zugeschüttet mit Zustimmung. Auch aus den Sendern wurden meine Aussagen oft, hinter vorgehaltener Hand, unterstützt", sagte er. "Natürlich kam auch der offizielle Widerspruch. Doch es hat sich einiges geändert. Diejenigen, die über Themengewichtung und Sondersendungen zu politischen Ereignissen entscheiden, denken seit der Kritik mehr darüber nach, welche Themen sie in welcher Form platzieren. Und das finde ich prima."

    Wickert war von 1991 bis 2006 Moderator der ARD-"Tagesthemen"; zuvor hatte er unter beim ARD-Magazin "Monitor" und als Auslandskorrespondent gearbeitet.

    Für Privatsender halte er Nachrichten für verzichtbar. "Also, ob ich nun auf RTL oder ProSieben Nachrichten sehe oder nicht - für mich ist das nicht wichtig. Denn das, was im Privaten an Nachrichten gesendet wird, ist doch sehr bunt und sehr krawallig. Meinetwegen müssen die Privatsender keine Nachrichten senden."

    Deswegen sei es gut, dass die ProSiebenSat.1-Gruppe den Nachrichtensender N24 an eine Manager-Gruppe um Stefan Aust verkauft hat. "Das war das Beste, was man machen konnte, weil der neue Eigentümer dpa/AZ

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