Mit seinem 40. Geburtstag dürfte Garfield kein Problem haben: „Das Alter ist unwichtig. Es sei denn, du bist ein Käse.“ Findet er. Und natürlich dürfte der weltbekannte Comic-Kater auf viele Geschenke hoffen, die essbar sind. Denn er weiß: „Für Euch sind Nahrungsmittel vielleicht nur etwas zum Essen. Aber sie sind mehr als das. Sie sind Nickerchen-Erzeuger.“ Ein guter Satz, um das Geburtstagsfrühstück zu beginnen und dann im Sessel von Herrchen Jon Arbuckle zu seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung überzugehen: dem Schlafen.
Garfield entstand vor 40 Jahren
Vor 40 Jahren, am 19. Juni 1978, erschien zum ersten Mal ein Garfield-Cartoon des heute 72-jährigen Zeichners Jim Davis in US-amerikanischen Zeitungen. In den 80ern kam der orangefarbene Kater mit den schwarzen Streifen dann auch nach Deutschland, zunächst als Comic, dann als Zeichentrickserie und Film. Und als Merchandising-Figur mit Sprüchen wie „Rettet die Flüsse, die Regenwälder und die Ravioli“. Typisch Garfield eben.
So groß wie dessen Bauch ist auch dessen Erfolg. Sogar größer noch: Inzwischen wird der Garfield-Comic-Strip nach Angaben des Egmont-Verlags jeden Tag von mehr als 200 Millionen Menschen in 80 Ländern und in 40 Sprachen gelesen. Rund 2400 Zeitungen veröffentlichen ihn, darunter 44 im deutschsprachigen Raum. Die Bücher mit den Kater-Comics haben sich mehr als 200 Millionen Mal verkauft. Ein Grund für den Erfolg: Der ewig hungrige und ewig müde Kater ist ein Antiheld der Leistungsgesellschaft. Er liebt Fernsehen, Mittagsschlaf, Kaffeepausen und frühes Zubettgehen. Und Lasagne. Ein erfülltes Leben.
Jim Davis kam 1945 in Marion zu Welt, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Indiana. Er wuchs auf einer Farm auf, zusammen mit seinen Eltern, dem kleinen Bruder und zwei Dutzend Katzen – das hat ihn geprägt. Als Kind musste Davis oft im Haus bleiben, weil er unter Asthma litt. Um sich nicht zu langweilen, fing er an zu zeichnen. Nach dem Studium begann er 1969 für Tom K. Ryan zu arbeiten, den Zeichner des Comic-Strips „Tumbleweeds“. Sein erster eigener Comic-Strip „Gnorm Gnat“ erschien 1972 – im Mittelpunkt stand eine Stechmücke. So richtig glücklich ist er damit nicht gewesen. Und weil es damals schon etliche Cartoons mit Hunden gab, versuchte es Davis mit einem Kater. Und was für einen! „Garfield ist ein Mensch im Katzenfell“, sagte er und erklärte damit die Popularität des so verfressenen wie schlauen Garfield. Den Davis nach seinem streitsüchtigen Großvater, James Garfield Davis, benannte.
Anfangs war Garfiel nur eine Nebenfigur
Zu Beginn seines Cartoon-Lebens war Garfield dabei nur die Nebenfigur für sein unbeholfen-trotteliges Herrchen Jon Arbuckle. Doch der Kater mauserte sich – mit Hund Odie an seiner Seite – schnell zum Star. Ganz gewiss auch, weil Katzenbesitzer aus dem eigenen Alltag mit ihren Lieblingen die Garfield-Devise bestätigen können: „Die Katze ist der Herr im Haus!“ (epd, dpa)