Kürbisse, schrille Horror-Kostüme, das erpresserische "Süßes oder Saures" - heute Abend packt uns wieder das nackte Grausen: Halloween. Am heutigen Vorabend zum frommen Allerheiligentag geht es eher heidnisch zu.
Auf welchen Ursprung geht das Grusel-Treiben zurück? Welche (Un-)Sitten und Gebräuchen gibt es am 31. Oktober 2019? Wir geben Ihnen die Infos und die Hintergründe.
An welchem Datum ist Halloween 2019?
Halloween 2019 ist in der Nacht von Donnerstag, 31. Oktober, auf Freitag, 1. November. An diesem Tag ist dann Allerheiligen 2019 - vielerorts ein Feiertag.
Ist Halloween eigentlich ein gesetzlicher Feiertag? Wenn ja: Wer hat frei?
Halloween an sich ist zwar kein Feiertag in Deutschland (Lesen Sie auch: Wann ist der nächste Feiertag in Bayern?). Aber da das Fest am 31. Oktober - dem Reformationstag - gefeiert wird, haben viele Menschen trotzdem frei. Der Reformationstag ist nämlich in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen ein gesetzlicher Feiertag.
Was ist Halloween? Ursprung und Geschichte des keltischen Festes
Halloween ist eigentlich ein keltisches Fest. Seine Anfänge hatte der Brauch vor mehr als 2000 Jahren. "Samhain" genannt markierte er den Beginn des Winters am 1. November. Damals glaubte man, dass am Vorabend dieses Festes Geister auf der Erde wandeln, weil in der Nacht die Grenze zum Totenreich verschwimmt. Deshalb zündeten die Menschen Feuer an und stellten über Nacht Essen bereit, sollten ihre Vorfahren zurückkommen.
Das "Samhain"-Fest überlebte die Kelten. Die Iren wandelten den Brauch dann etwas ab. Sie hatten Angst vor den Toten und verkleideten sich mit grausigen Masken, um die Geister abzuschrecken.
Im Mittelalter wurde die heidnische Tradition christianisiert: Papst Gregor IV. setzte 837 den 1. November als Allerheiligen an. Jetzt konnten auch die Christen das heidnische Fest Samhain feiern, ohne zu sündigen.
Irische Einwanderer brachten den Brauch dann Ende des 19. Jahrhunderts auch in die USA - und von dort wurde er später zurückexportiert nach Europa. Heute ist Halloween in den USA ein Familienfest - und in Deutschland Anlass für Partys und Kostümierungen.
Woher stammt der Name Halloween?
Halloween - nicht etwa Helloween mit "e" - kommt aus dem Englischen "All Hallows Evening", übersetzt der Abend vor Allerheiligen.
Welche Halloween-Bräuche gibt es?
- Eine der beliebtesten Halloween-Traditionen in den USA heißt "trick or treat", was soviel heißt wie "Streich oder Leckerbissen". Kinder gehen bei diesem Brauch verkleidet von Haus zu Haus und fordern die Bewohner auf, ihnen Süßigkeiten zu geben. Andernfalls spielen sie den Hausbewohnern Streiche. Im deutschsprachigen Raum wird dazu der Spruch "Süßes oder Saures" beziehungsweise "Süßes, sonst gibt's Saures" verwendet.
- Beliebt sind natürlich gruselige Verkleidungen, etwa als Geist, Hexe, Vampir, Zombie, oder Skelett.
- Auch Kürbisse in allen Variationen sind typisch für Halloween, etwa ausgehöhlt als flackernde Kerze.
- Die typischen Farben zu Halloween sind schwarz, orange, grün, weiß und rot.
Halloween: Was hat das mit Kürbissen zu tun?
Im Englischen werden Kürbis-Laternen als "Jack-O-Lanterns", also "Jack-O-Laternen" bezeichnet. Sie erinnern an die Legende des Hufschmieds Jack Oldfield, der vor langer Zeit in Irland gelebt haben soll. Jack O. soll sich demnach mit dem Teufel eingelassen haben. Als er dann starb und in den Himmel wollte, wurde er abgewiesen. Auch in die Hölle konnte er nicht mehr. Der Teufel verwehrte ihm den Einlass und schickte ihn zurück. Lediglich ein Stück glühende Kohle gab er Jack mit. Damit die Kohle nicht verglüht, legte Jack sie in eine ausgehöhlte Rübe. Seitdem wandelt Jack am Vorabend zu Allerheiligen mit seiner leuchtenden Rübenlaterne als Untoter durch die Dunkelheit.
Diese Legende führte zum Glauben, dass ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe beziehungsweise einem Kürbis den Teufel und andere Geister abhalten könne. (AZ)