Die Explosion war kilometerweit zu hören. Dario Riccobono und sein Vater schreckten auf. Von zu Hause aus machte sich der damals Zehnjährige auf zu der Stelle an der Autobahn, von wo der infernalische Knall herzukommen schien. „Wir dachten, es sei vielleicht ein Unfall passiert“, erzählt Riccobono, heute 40 Jahre alt. Es war der 23. Mai des Jahres 1992. Vater und Sohn gelangten an die Stelle an der A 29 am Stadtrand von Capaci. „Es sah aus wie im Krieg“, sagt Riccobono, „man sah einen riesigen Krater, die Autobahn war weggesprengt und glich einem Feldweg. Ich sah zerfetzte Bäume, umgestürzte und zerstörte Fahrzeuge. Es war fürchterlich.“ Riccobono erinnert sich an die Carabinieri und Polizisten, die am Ort des Verbrechens ermitteln sollten und ziellos umherirrten. Manche der Männer weinten. Es war die Apokalypse.
30 Jahre nach Mord