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30 Jahre Modern Talking: So erfolgreich war Modern Talking wirklich

30 Jahre Modern Talking

So erfolgreich war Modern Talking wirklich

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    Modern Talking, bestehend aus Dieter Bohlen und Thomas Anders, gilt als eines der erfolgreichsten Pop-Duos Deutschlands.
    Modern Talking, bestehend aus Dieter Bohlen und Thomas Anders, gilt als eines der erfolgreichsten Pop-Duos Deutschlands. Foto: Wulf Pfeiffer, dpa

    Entweder man liebt sie, oder man hasst sie: Dazwischen gibt es nichts. Jetzt wird die deutsche Pop-Band Modern Talking 30 Jahre alt. Mit insgesamt mehr als 120 Millionen verkauften Tonträgern in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens, zählt Modern Talking zu einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Bands aller Zeiten. Großen Erfolg hatte die Band neben in Deutschland vor allem in Asien, Südamerika, Australien und einigen afrikanischen Ländern. In Großbritannien hingegen waren sie nur einmal in den Top Ten. In Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken ist Modern Talking bis heute Kult.

    "You're My Heart, You're My Soul" eroberte die Charts

    Seinen Anfang nahm Modern Talking 1983, als sich Dieter Bohlen und Thomas Anders kennenlernten. Beide waren schon zuvor in der Musikbranche tätig gewesen, der Erfolg war jedoch ausgeblieben. Die beiden beschlossen, in Zukunft gemeinsam Musik zu machen. Die Plattenfirma BMG unterstützte ihr Vorhaben, wollte jedoch anfangs nur wenig Geld in das Projekt investieren: Die ersten Musikvideos wurden daher nur auf einer simplen Bühne gedreht, nur mit bunten Lichtern oder dem Albumcover im Hintergrund.

    Doch der Debüt-Song "You're My Heart, You're my Soul" überstieg alle Erwartungen: Im Januar 1985 erreichte er die Top 10 der deutschen Single-Charts und hielt sich sechs Wochen auf Platz 1 und insgesamt 15 Wochen unter den ersten zehn Platzierungen. Damit wurde der Song nicht nur in Deutschland ein Hit, sondern auch international. Modern Talkings erstes Album "The 1st Album" wurde zu einem großen Verkaufserfolg: Bis November 1985 hatte sich die Scheibe bereits eine Million Mal verkauft. Die zweite Auskoppelung des Albums "You Can Win If You Want" war ähnlich erfolgreich.

    Die meisten Stücke des Albums wurden von Thomas Anders gesungen - nur bei dem Titel "There's Too Much Blue in Missing You" übernahm Dieter Bohlen die Leadstimme.

    Modern Talking verkaufte als erste westliche Band CDs in der Sowjetunion

    Im Herbst desselben Jahres veröffentlichten Modern Talking ihr zweites Album "Let's Talk About Love". Die einzige Auskoppelung des Albums "Cheri Cheri Lady" zählt bis heute zu Modern Talkings berühmtesten Hits. Insgesamt wurde sie in Deutschland mehr als 250.000 Mal verkauft und erlangte den Gold-Status.

    Das dritte Album "Ready for Romance" war 1986 ebenfalls von Erfolg gekrönt: Auch die beiden Singles "Brother Louie" und "Atlantis Is Callilng" erreichten Platz eins der deutschen Charts.

    Anfang 1986 wurde Modern Talking eine besondere Ehre zuteil: Als erste westliche Band durfte sie ihre Alben auch in der Sowjetunion verkaufen. Das dritte Album "In the Middle of Nowhere" zeigte sich ähnlich erfolgreich wie seine Vorgänger. Die beiden Singles "Geronimo's Cadillac" und "Give Me Peace on Earth" schafften es jedoch nicht mehr auf Platz 1.

    Juni 1987 erschien die LP "Romantic Warriors" und erreichte erneut die Top 10 der deutschen Album-Charts. Ende 1987 erschien "In the Garden of Venus". Die Single-Auskoppelung "In 100 Years" schaffte es in die Top 40 der Single-Charts.

    Dieter Bohlen: Das ist der Pop-Titan

    Dieter Günther Bohlen wurde am 7. Februar 1954 in Berne bei Oldenburg geboren.

    Nach seinem Abitur studierte Bohlen auf Wunsch seiner Eltern hin Betriebswirtschaftslehre. Sein Studium schloss er 1978 als Diplom-Kaufmann ab.

    Dieter Bohlen hat sechs Kinder: Drei Kinder mit seiner ersten Ehefrau Erika, ein Kind mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Estefania Küster und zwei Kinder mit seiner aktuellen Frau Carina Walz, die er 2006 heiratete.

    Seine erste Schallplatte nahm Dieter Bohlen 1978 auf: "Hallo Taxi Nummer 10"

    Ab 1987 produzierte Bohlen "Modern Talking". Mit Thomas Anders erzielte er Erfolge in europäischen, asiatischen und afrikanischen Hitparaden. Nach der Trennung im Jahr 1987, fanden Modern Talking 1998 wieder zusammen, trennten sich aber 2003 erneut.

    Um sich vor einer Zuordnung zu einer bestimmten Musikstilrichtung zu schützen, verwendete Bohlen immer wieder wechselnde Pseudonyme, wie unter anderen Art Of Music, Dee Bass, Fabricio/Fabrizio Bastino, Jennifer Blake oder Howard Houston.

    Seit 2002 sitzt Dieter Bohlen in der Jury der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Pro Staffel erhält Bohlen eine Gage in Höhe von ca. 1,2 Mio. Euro.

    Seine Autobiografie "Nichts als die Wahrheit" wurde 2002 zu einem Bestseller und erhielt 2003 den Medienpreis Goldene Feder.

    Dieter Bohlen unterschrieb schon Werbeverträge mit Müller Milch, Makro Markt, S.Oliver, O₂, Wiesenhof, der Deutschen Bahn und Unilever.

    Am 3. März 2006 erschien ein neues Album von ihm und der Titelsong aus "Dieter – Der Film". Bei dem Film handelt es sich um einen satirischen Zeichentrickfilm, dessen Vorlage Dieter Bohlens Biografie "Nichts als die Wahrheit" ist.

    Musikalisch wird Bohlen immer wieder wegen der einfachen Struktur seiner Songs und deren Ähnlichkeit untereinander kritisiert.

    Seit Oktober 2007 sitzt Dieter Bohlen außerdem in der Jury von "Das Supertalent". Er ist der einzige Juror, der in der RTL-Show noch nicht ausgetauscht wurde. Neben ihm urteilten unter anderem Ruth Moschner, Bruce Darnell, Sylvie van der Vaarrt (Meis), Motsi Mabuse und Thomas Gottschalk über die außergewöhnlichen Darbietungen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte er den Ratgeber "Der Bohlenweg – Planieren statt Sanieren", das sich ernsthafter mit seiner Karriere befasst.

    2010 erreichte das von Bohlen für die Sängerin Andrea Berg produzierte Album "Schwerelos" Platz 1 der deutschen Albumcharts und wurde mit Dreifach-Platin ausgezeichnet.

    In der achten Staffel von "Das Supertalent" 2014 machte Dieter Bohlen Schlagzeilen, weil er eine der Kandidatinnen am Hintern erkennt. Tänzerin Zita Karsei tanzt unter anderem für Andrea Berg, dort waren sich die beiden bereits begegnet.

    Kurz darauf kommt es zum Bruch: Thomas Anders und Dieter Bohlen wollen künftig getrennter Wege gehen, Modern Talking soll es nicht mehr geben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Modern Talking etwa 60 Millionen Tonträger verkauft. Thomas Anders begann eine Solokarriere, Dieter Bohlen arbeitete als Komponist und Produzent.

    Modern Talking: 1998 wieder vereint

    Etwa zehn Jahre später kam das Duo erneut zusammen: Thomas Anders und Dieter Bohlen sind wieder vereint. Modern Talking nimmt ein neues Album auf, darauf Remixe alter Songs, aber auch einige neue Werke. Die CD "Back vor Good" gelangte an die Spitze der deutschen Charts und auch die neue Version von "You're My Heart, You're My Soul" hatte großen Erfolg. Bei den ersten sechs Songs des Albums arbeitete Modern Talking mit dem Rapper Eric Singleton zusammen, der in den Instrumentalparts der Lieder rappte.

    Die neuen Videoclips und Konzerte wurden dem Zeitgeist und den besseren technischen Möglichkeiten angepasst: Und damit aufwendiger und anspruchsvoller produziert. Im Gegensatz zur ersten Era Modern Talkings, zeigen sich Bohlen und Anders nicht mehr in Trainingsanzügen und bunten Anzügen, sondern meist in schwarz.

    Nach dem Album "Alone", 1999, erschien 2000 die Platte "Year Of The Dragon", benannt nach dem Jahr des Drachen im Chinesischen Kalender. Passend dazu, trug die erste Single den Namen "China in Her Eyes".

    2001 erschien das Album "America". Die Single "Win the Race" wurde als Hintergrundmusik bei der folgenden Formel-1-Saison verwendet und erlangte dadurch große Berühmtheit.

    2003 kam es zur erneuten Trennung von Modern Talking

    Auch das Lied "Ready for the Victory", eine Auskoppelung des 2002 erschienenen Albums "Victory", wurde als Formel-1 Hintergrundmusik verwendet. Anfang 2003 veröffentlichte das Duo die Single "TV Makes the Superstar", welche sich auf Dieter Bohlens Erfahrungen mit der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" bezog, vom Album "Universe".

    Im Juni 2003, noch vor der Veröffentlichung des geplanten Best-of-Albums, kam es erneut zur Trennung von Modern Talking. Bei einem Konzert der "Universe"-Tournee verkündete Bohlen während des Rostocker Konzerts die erneute Trennung. Der Grund: Bohlen behauptete in seiner zweiten Autobiographie "Hinter den Kulissen", Anders habe der Bandkasse unerlaubt Geld entnommen. Anders klagte erfolgreich: Bohlen darf diesen Vorwurf seit Mitte 2004 nicht mehr wiederholen.

    In den fünf Jahren ihres Comebacks verkaufte Modern Talking noch einmal über 60 Millionen Tonträger. Ein weiteres Mal wird es Modern Talking aber wohl nicht geben: Ende Juli 2014 lehnte Bohlen ein Angebot von 20 Millionen Euro für ein neues Comeback ab. Nach der Trennung von Modern Talking widmete Thomas Anders sich erneut seiner Solo-Karriere. Dieter Bohlen ist heutzutage vor allem wegen seiner Rolle als Jury-Mitglied diverser Castingshows bekannt.

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