Bei jemandem dessen Gesicht man noch nie wirklich gesehen hat, lässt sich natürlich nur schwer beurteilen, ob er gealtert ist. Dennoch ist es nicht zu gewagt, zu sagen: Cro ist erwachsen geworden. Oder zumindest erwachsener. Vor acht Jahren rappte und sang sich der Stuttgarter zunächst in viele Teenie-Herzen. Die Jugendlichen luden damals seine Songs aus dem Internet herunter. Später dann gab es auch im Radio kein Entkommen mehr. Der damals 22-Jährige war überall. Inzwischen ist es ein bisschen ruhiger geworden um den Musiker, der an diesem Freitag seinen 30. Geburtstag feiert. Aber er ist immer noch da - genau wie die Panda-Maske.
Sie ist sein Markenzeichen und sein Schutzraum. Denn legt Cro die Maske ab, dann ist er nicht mehr der Rapper, der auf der Bühne steht, dann ist er Carlo Waibel und kann völlig unerkannt durch die Straßen laufen. Die Freiheit unerkannt leben zu können, ist dem Künstler wichtig, er besingt sie in seinen Songs, spricht darüber in Interviews. Waibel ist gelernter Mediengestalter, hat drei Geschwister und kommt eigentlich aus Mutlangen, einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Schwäbisch-Gmünd. Er hat lange als Cartoon-Zeichner für eine Zeitung in Stuttgart gearbeitet. Und sagt: Stuttgart ist für ihn die beste Stadt der Welt. Und er sagt auch: Im Malen sei er noch besser als im Musik machen.
Cro ohne Maske: Das ist über sein Aussehen bekannt
Natürlich spielt er immer wieder damit, dass alle wissen möchten, wie er aussieht. Irgendwann kündigte er in einem Interview an, mit 30 werde er die Maske nicht mehr tragen können. Dann sagte er: Niemals würde er die Maske ablegen. Vielleicht sei sie der Grund, warum er nicht durchdrehe wie andere Teenie-Idole. Vor einem Jahr teilt er auf Instagram ein Foto, das ihn ohne Maske zeigt. Viele Medien berichteten darüber. Nur erkennen konnte man Cro freilich dennoch nicht - er hielt sich eine Katze vors Gesicht.
Ein bisschen ist über seine Aussehen dennoch bekannt: dunkle Haare, dunkle Augen, tauglich als Mädchenschwarm - wobei inzwischen eher Frauenschwarm das richtige Wort wäre. Natürlich lassen sich im Internet auch Bilder finden, die das Gesicht des Stuttgarters zeigen sollen. Doch die meisten Menschen respektieren den Wunsch des Künstlers nach Privatsphäre.
Cro beschreibt seine Musik selbst nicht als Rap
Über die Jahre hat sich auch seine Maske gewandelt: War sie zu Beginn seiner Karriere noch putzig mit schwarzen Ohren und schwarzer Nase und Augen, ist sie inzwischen einfach nur noch weiß. Erwachsener. Genau wie seine Musik. Entdeckt hat Cro, der schon Musik macht seit er 13 Jahre alt ist, der Hip-Hopper Kaas, der auch Mitglied der Gruppe "Die Orsons" ist. Er brachte Cro zu einem Label. 2012 veröffentlichte Cro dann sein erstes Album. Es heißt Raop - eine Anspielung darauf, dass Cro sich eigentlich nicht als Rapper sieht. Er selbst nennt seine Musik eben Raop - eine Mischung aus Rap und Pop. Die Lieder sind eingängig, leicht mitzusingen, machen gute Laune.
Klar, auch Cro singt viel über Geld, Lifestyle, Frauen und Sex. Und klar: Auch Cro gibt rappermäßig an. Erzählt von der Villa, in der er in Stuttgart lebt. Die habe so viele Zimmer, dass er sie noch nie gezählt habe. Jedes Zimmer sei anders. Aber im Gegensatz zu anderen Rappern wird er nie wirklich ausfällig oder beleidigend. Eigentlich ist Cro immer gut gelaunt. In einem Interview hat er mal gesagt, er mache nur Musik über schöne Dinge. Und das ist auch überwiegend so geblieben.
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