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25. Todestag von Romy Schneider: Ein Leben als Kaiserin der Herzen

25. Todestag von Romy Schneider

Ein Leben als Kaiserin der Herzen

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    Ein Leben als Kaiserin der Herzen
    Ein Leben als Kaiserin der Herzen

    (dpa). Die strahlende "Sissi", die laszive Schöne im Swimming Pool, die Spaziergängerin von Sans Souci mit dem schmerzvollen Geheimnis. Aber auch die jung aufblühende Schauspiel- Süchtige, die Männersammlerin, die biedere Hausfrau, die Alkoholikerin. Von kaum einem anderen Star existieren so viele verschiedene und so widersprüchliche Bilder, in kaum einem Leben scheinen sich Privates und Gespieltes so zu überlagern wie bei Romy Schneider.

    Am 29. Mai vor 25 Jahren ist die deutsch-österreichische Schauspielerin an Herzversagen gestorben. Doch auch ein Vierteljahrhundert nach ihrem Tod liefern ihre Biografie, ihre unerreichte Ausstrahlung und vor allem ihr Schicksal Stoff für Mythen. Als Tochter des Schauspieler-Ehepaars Wolf Albach- Retty und Magda Schneider war für die gebürtige Wienerin schon früh klar: "Ich muss auf jeden Fall einmal eine Schauspielerin werden!" So hielt sie es mit 13 Jahren in ihrem Tagebuch fest, und zwei Jahre später war es so weit.

    In dem Streifen "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" war die gerade 15-jährige, noch kindliche Romy 1953 erstmals auf der Leinwand zu sehen. Sie brach die Schule ab und verschrieb sich mit Leib und Seele dem Film. Erfolgreich, wie sich bald herausstellte: In der Rolle der österreichischen Kaiserin Elisabeth wurde die 17-jährige Romy Schneider als "Sissi" zum Weltstar. Ihre unvergleichliche Ausstrahlung verband Kindlichkeit, Unschuld und tiefe Empfindungsfähigkeit und lieferte an der Schwelle von Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder jene Romantik, die sie früh zum Mythos und zur öffentlichen Person werden ließ. Ihre Versuche, diesem süßlichen Image mit Filmen wie "Die Halbzarte" zu entfliehen, scheiterten - das Publikum bestrafte sie mit Liebesentzug.

    Erst als sie sich radikal neu orientierte, mit ihrer großen Liebe Alain Delon nach Paris ging und mit Luchino Visconti zunächst im Bühnenstück "Schade, dass du eine Dirne bist" arbeitete, gelang ihr ein Imagewechsel.

    Der großen Strahlkraft Romy Schneiders auf der Leinwand stand ein von Tragödien und Abstürzen überschattetes Privatleben gegenüber. Nach der Trennung von Delon, der ihr den Abschied über eine Notiz am Küchentisch mitteilte, heiratete sie den Berliner Schauspieler und Regisseur Harry Meyen. Mit dem Intellektuellen, für den die erfolgreiche Schauspielerin zur Hausfrau wurde, bekam sie 1967 ihren Sohn David. Die Ehe hielt nur wenige Jahre.

    Ihr Zerrissensein zwischen dem Ruhm, dem Wissen um die eigene Stärke und dem Willen zum Erfolg einerseits und ihrem Wunsch nach trauter Häuslichkeit andererseits bezeichnete ihre Biografin Alice Schwarzer einmal als Tragödie ihres Lebens. Sie griff zu Alkohol und Tabletten, kämpfte immer wieder erfolglos gegen die Sucht. Halt gab ihr die Arbeit: "Im Film kann ich alles, im Leben nichts", sagte sie selbst einmal und offenbarte, im wirklichen Leben sei sie eine schlechte Schauspielerin.

    Auch die 1976 geschlossene Ehe mit dem jüngeren Daniel Biasini, dem ehemaligen Sekretär Schneiders, hielt nicht lange. Nur kurze Zeit nach der Geburt der Tochter Sarah Magdalena trennte sich das Paar, 1981 folgte die Scheidung. Im gleichen Jahr musste sie den Tod ihres Sohnes erleben: Der 13-Jährige verletzte sich tödlich, als er über einen Zaun mit scharfen Spitzen kletterte und abrutschte.

    Ein Jahr später starb Romy Schneider selbst an Herzversagen. Ihr Tod wurde von der Regenbogenpresse zu einem Tod an gebrochenem Herzen romantisiert.

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