Der Australier Pat Farmer wird am Mittwoch 50 Jahre alt. Der Vater zweier Töchter läuft seit etwa 20 Jahren. Doch so lange war er noch nie unterwegs: In neun Monaten lief er vom Nord- zum Südpol, das bedeutet zwei Marathonläufe am Tag. Durch seinen Extremlauf sammelte er Spenden für das Australische, das Amerikanische und das Kanadische Rote Kreuz.
Im Dschungel von Panama begleiteten ihn Soldaten
Im Interview mit der Läuferwebsite achim-achilles.de schilderte er die prägendsten Momente seiner Reise. So wurde er im Dschungel zwischen Panama und Kolumbien von 19 bewaffneten Soldaten begleitet, watete durch Matsch und Flüsse, die "nach ein paar Metern plötzlich zwei Meter tief waren", und durchquerte den Nordpol, an dem es so gut wie kein Sonnenlicht gibt und Temperaturen von minus 45 Grad herrschen.
Pat Farmer trainierte zwei Jahre für seine Reise
Mit dem Training hatte Pat Farmer zwei Jahre vor dem Start begonnen - indem er am Strand Reifen hinter sich her zog, die einen Schlitten imitieren sollten, und in kaltem Wasser badete. "Trotzdem habe ich mir Blasen geholt, meine Füße waren vergiftet, ich habe mir die Achillesferse gerissen – aber es ging immer irgendwie weiter", sagte er im Interview mit achim-achilles.de. Ernährt hat sich der Australier von Schokolade, Fett, Rentierfleisch und Olivenöl, denn er musste viele Kalorien zu sich nehmen.
Pat Farmer will 100 Millionen Dollar sammeln
Finanzieren konnte Farmer, der acht Jahre Mitglied des australischen Parlaments war, das Abenteuer mit Sponsorengeldern, Spenden von Freunden, und dem Verkauf des eigenen Hauses in Sydney. Insgesamt kostete der Lauf vom Nord- zum Südpol zwei Millionen Dollar (mehr als 1,5 Millionen Euro). Für die Trinkwasserversorgung von Menschen in Not will der ehemalige Politiker Spenden in Höhe von 100 Millionen Dollar für das Rote Kreuz auftreiben. Dazu, und um den Australier auf seiner Reise zu begleiten, wurde die Website poletopolerun.com eingerichtet.
Was der 49-Jährige, der sich nach seiner Tour als besseren Menschen bezeichnet, als nächstes machen will, weiß er noch nicht. Momentan joggt er nur leicht, "um in Form zu bleiben". annah