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159. Geburtstag: Willem Einthoven: Der EKG-Erfinder ziert das neue Google Doodle

159. Geburtstag

Willem Einthoven: Der EKG-Erfinder ziert das neue Google Doodle

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    Willem Einthoven wird heute mit einem Google Doodle gewürdigt.
    Willem Einthoven wird heute mit einem Google Doodle gewürdigt. Foto: Screenshot AZ, Google

    Das heutige Google Doodle ehrt den Erfinder des EKGs, Willem Einthoven, der heute seinen 159. Geburtstag gefeiert hätte. Einthoven war ein niederländischer Mediziner, Neurophysiologe und Nobelpreisträger. Nur selten kommt es vor, dass das

    Google Doodle zeigt EKG-Erfinder Willem Einthoven

    Willem Einthoven wurde am 21. Mai 1860 im indonesischen Semarang geboren. Mit seinen Vater Jacob Einthoven, einem Militärarzt, seiner Mutter sowie fünf Geschwistern lebte er auf Indonesien. Als sein Vater im Jahr 1866 starb, zog die Mutter mit ihren Kindern zurück nach Utrecht in die Niederlande.

    In Utrecht trat Willem Einthoven in die Fußstapfen seines Vaters und studierte Medizin. Kaum hat er seinen Examen in der Tasche, wird er ihm bereits die Leitung des Physiologischen Labor in Leiden angeboten. 1886 heiratete er seine Cousine Frédérique Jeanne Louise de Vogel, mit der er drei Töchter und einen Sohn bekam. Als junger akademischer Lehrer arbeitete er in Leiden unter anderem an der Physiologie der Atmung. Dabei untersuchte Einthoven ein neues Modell des Asthma bronchiale. Die Richtigkeit dieses Modells wurde erst Jahrzehnte später, im Jahre 1950 mithilfe von Experimenten bestätigt.

    Ab 1894 fokussierte sich Willem Einthoven auf seine Arbeit mit einem Kapillarelektrometer. Im Jahre 1900 gelang es ihm, unterschiedliche Potenzialverläufe bei Gesunden und Patienten mit Herzerkrankung nachzuweisen. Diese Methode war dem Physiologen aber noch zu ungenau und er entwickelte ein besseres Messinstrument.

    EKG von Willem Einthoven: Ein Meilenstein der Medizin

    1901 war es dann soweit: Willem Einthoven konnte erste Informationen über den sogenannten Saitengalvanometer geben. Dieses Gerät wog 270 Kilogramm und war 1,5 Kilometer von der Klinik in Leiden entfernt. Der Erfinder ließ Kabel verlegen, um den Apparat für elektrokardiographische Messungen im Krankenhaus nutzen zu können. Anfangs sorgten seine Erkenntnisse nicht für großes Aufsehen. Doch ab 1908 besuchten ihn zahlreiche internationale Wissenschaftler, um sich mit Einthovens Erfindung vertraut zu machen.

    Darauf folgte 1913 seine Festlegung der mathematisch-theoretischen Grundlagen der Interpretation kardialer Oberflächenpotentialkurven. Diese führten zur Beschreibung des "Einthoven-Dreiecks" als Berechnungsgrundlage des Elektrokardiogramms. Dabei beschrieb Einthoven zahlreiche EKG-Veränderungen: linke und rechte Herzkammervergrößerung, zahlreiche Arrhythmien, Herzfrequenz bei der Ein- und Ausatmung und Einfluss der Herzlage auf das EKG.

    Willem Einthoven veröffentlichte insgesamt 127 Beiträge, vorwiegend zum EKG. Für seine Entwicklung des Saitengalvanometers und die Beschreibung des Elektrokardiogramms erhielt er 1924 den Nobelpreis für Medizin. 1923 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, 1925 zum Mitglied der Leopoldina und 1927 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Einthoven blieb bis zu seinem Tod, am 29. September 1927, Professor für Physiologie an der Universität Leiden. (AZ)

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