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110 Tote: Schiffsunglück auf Wolga: Schiff hatte keine Lizenz

110 Tote

Schiffsunglück auf Wolga: Schiff hatte keine Lizenz

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    Ein russisches Ausflugsschiff ist auf der Wolga gesunken.
    Ein russisches Ausflugsschiff ist auf der Wolga gesunken. Foto: dpa

    Unter den Toten sind viele Kinder. Das Ausflugsschiff "Bulgaria" auf dem russischen Fluss Wolga war mit 196 Menschen am Sonntag voll besetzt, als es bei einem schweren Unwetter sank - etwa drei Kilometer vom Ufer entfernt.

    Das mehr als 50 Jahre alte Ausflugsschiff "Bulgaria" war am Nachmittag bei einem schweren Unwetter drei Kilometer vom Ufer entfernt gesunken. Nach ersten Erkenntnissen gehen Ermittler davon aus, dass der Kapitän zu viele Passagiere an Bord und die Wettervorhersagen missachtet hatte. Nach Angaben von Bergungskräften  sind etwa 110 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind offenbar auch 30 Kinder. Die Kleinen befanden sich zum Zeitpunkt der Katastrophe in einem Raum für eine Feier, sagten Überlebende des Schiffsunglücks auf der Wolga. Die Zahl der Geretteten wurde mit etwa 80 Menschen angegeben. Eine Vielzahl der Toten sei am Morgen im Inneren des Schiffswracks gefunden worden - in den Kajüten, aber auch im Restaurant und in der Bar des Ausflugsschiffs "Bulgaria". Das teilte der russische Zivilschutz nach Angaben der Agentur Interfax am Montag mit.

    Die "Bulgaria" war bei Sjukejewo etwa 80 Kilometer von Kasan - der Hauptstadt der Teilrepublik Tatarstan - entfernt gesunken. Das Schiff mit zwei Decks ging nach Augenzeugenberichten bei dem Unwetter innerhalb weniger Minuten unter. An der Unglücksstelle ist die Wolga den Angaben zufolge am breitesten und etwa 20 Meter tief. Das

    Schiff hatte keine Lizenz zur Personenbeförderung

    Die Betreiber der "Bulgaria" hätten keine Lizenz zur Personenbeförderung gehabt, teilte die Ermittlungsbehörde am Montag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Auch sei das Schiff mit etwa 200 Menschen deutlich überladen gewesen. So seien auf ähnlichen Schiffstypen höchstens 120 Passagiere erlaubt.

    Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin sprachen den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Der Kremlchef ordnete für diesen Dienstag Staatstrauer an. Eine Kommission unter Leitung von Verkehrsminister Igor Lewitin soll das Unglück untersuchen. Zudem befahl Medwedew, alle Transportmittel auf ihre Sicherheit zu prüfen. Es sei offensichtlich, dass die "Bulgaria" nicht das einzige marode Schiff sei. Der Präsident sagte eine für Dienstag geplante Reise in die Ostsee-Exklave Kaliningrad ab. dpa/AZ

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