Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

107 Züge verspätet: Kabeldiebe legen Bahnstrecke Hannover-Hamburg lahm

107 Züge verspätet

Kabeldiebe legen Bahnstrecke Hannover-Hamburg lahm

    • |
    In Norddeutschland haben Kabeldiebe die Bahnstrecke zwischen Hannover und Hamburg lahmgelegt. Sie sind auf das in den Kabeln enthaltene Kupfer aus.
    In Norddeutschland haben Kabeldiebe die Bahnstrecke zwischen Hannover und Hamburg lahmgelegt. Sie sind auf das in den Kabeln enthaltene Kupfer aus. Foto: dpa (Symbolbild)

    Kabeldiebe haben in Norddeutschland die wichtige Bahnstrecke von Hannover nach Hamburg lahmgelegt. Die Bundespolizei in

    Die Diebe haben es Kupfer abgesehen

    Unter anderem rund 50 Erdungskabel hatten die Diebe den Angaben zufolge von Strommasten und Signalanlagen abmontiert. Der Grund: Diese enthalten Kupfer, für das auf dem Markt derzeit Spitzenpreise gezahlt werden. Mitarbeiter der Deutschen Bahn entdeckten den Schaden bei einer Streckenbegehung.

    Da es an ungeerdeten Anlagen zu einem gefährlichen Spannungsüberschlag kommen kann, wurde sofort eine Reparatur angeordnet. Dafür musste an dem zwei Kilometer langen Streckenabschnitt der Strom abgestellt und zusätzlich ein spezieller Reparaturzug aus dem 100 Kilometer entfernten Göttingen angefordert werden.

    Metall- und Kabeldiebe schon seit Jahren am Werk

    Dieser Fall ist aber nicht der einzige. Bereits seit einigen Jahren kommt es an Bahn-Strecken verstärkt zu Diebstählen von Kabeln und anderen metallhaltigem Material. Dadurch hervorgerufene Streckensperrungen sind nicht selten. Die Bundespolizei berichtete, dass insbesondere die Trasse zwischen Hannover und Hamburg im Bereich Isernhagen schon öfters betroffen gewesen sei.

    Dies würde sich erheblich auf den Betrieb auswirken und enorme Kosten verursachen. Allein im vergangenen Jahr haben Metalldiebe an Anlagen der Deutschen Bahn einen Schaden von ungefähr 15 Millionen Euro angerichtet. Die Diebe brachten sich dabei oft selbst in Lebensgefahr.

    Ein Überblick über Metall- und Kabeldiebstähle auf Bahnanlagen seit 2007

    21. Juni 2007: In Berlin-Blankenburg wird ein mutmaßlicher Kabeldieb an einer Bahnstrecke tot aufgefunden. Der Mann hatte offenbar versucht, mit einem Bolzenschneider Kabel abzuschneiden und zu stehlen. Dabei erlitt er einen tödlichen Stromschlag.

    31. Juli 2010: In Sachsen-Anhalt legen Buntmetalldiebe einen halben Tag lang den Bahnverkehr auf mehreren Strecken lahm. Ursache waren durchtrennte oder entwendete Kabel an Bahnanlagen. Zwei Stellwerke waren ebenfalls stundenlang behindert.

    21. Juni 2011: Metalldiebe durchtrennen vier Kabel und blockieren damit das Stellwerk Overath bei Köln. Mehrere Stunden verkehren keine Züge vom

    8. August 2011: Zwei Kabeldiebe legen den Bahnverkehr in Leipzig stellenweise lahm. Zwischen den Stadtteilen Leutzsch und Plagwitz fahren sechs Stunden keine Züge. Die Festgenommenen hatten rund 200 Meter Kabel gestohlen.

    3. Mai 2012: In Hamburg nimmt die Polizei drei Buntmetalldiebe fest. Sie haben mehr als 100 Meter abmontiertes Kupferkabel dabei. Einer von ihnen war bereits im Monat zuvor wegen Kupferdiebstahls ins Visier der

    10. Juni 2012: In Köln wird ein Kabeldieb von einer S-Bahn überfahren und getötet. Neben der Leiche finden Bundespolizisten circa zwei Meter Kupferkabel, in der Nähe weitere 40 Meter, die schon zum Abtransport vorbereitet waren.

    12. Juni 2012: Zwischen Köln und Koblenz lösen Kabeldiebe eine fast zweistündige Sperrung der linksrheinischen Bahnstrecke aus. Fernzüge werden umgeleitet und Nahverkehrszüge durch Busse ersetzt. Die Täter hatten in der Nähe von Andernach Erdungsleitungen entwendet.

    26. Juni 2012: In Niedersachsen stehlen Metalldiebe Erdungskabel von Strommasten und Signalanlagen. Damit legen sie die Bahnstrecke Hannover-Hamburg für etwa acht Stunden lahm. Die selbe Strecke war bereits am 8. und am 14. März sowie am 6. April nach Kabeldiebstählen für einige Zeit blockiert gewesen. AFP und dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden