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Seit Frühjahr stehen diese Fichten bei Thaining im Wasser. Die Waldbesitzerin befürchtet irreparable Schäden.
Landsberg

Der Staumeister: Leben mit dem Biber

Thaining Auf sich aufmerksam gemacht hatte der Biber - ganz seiner Natur entsprechend - durch einen Staudamm. Er arbeitet so fleißig, dass in den Filzwiesen beim Thaininger Ringelbach "ein richtiger Wasserfall" entstand, wie Bürgermeister Leonhard Stork schildert. Einige Wochen später war bereits ein ansehnliches Gewässer entstanden - rund sieben Hektar Wald sind nun überschwemmt. "Wenn man die Wasserfläche sieht, müssen es mehrere Biber sein", sagte Werner Steinbach von der Unteren Naturschutzbehörde im August. Er war erst von einer Biberfamilie ausgegangen, die sich dort niedergelassen hat. Kurze Zeit später sagte Bürgermeister Leonhard Stork: "Angeblich sind zwei Burgen gesichtet worden, es müssen eher zwei Familien sein." Kürzlich hat die Untere Naturschutzbehörde Maßnahmen zur Senkung des Wasserspiegels genehmigt. In diesen Tagen sollen zunächst Gräben angelegt, dann ein Drainagerohr in den kunstvoll aufgeschichteten Damm eingebaut werden. Abzuwägen ist der Schutz des Bibers gegen den Schutz der in den Filzwiesen vorkommenden "älteren Arten und Eiszeitrelikte" (Steinbach), die sich in dem vor langer Zeit entwässerten Moor erhalten haben. Wie die Naturschutzbehörde mitteilt, ist in diesem Jahr erstmals ein Biber bei Thaining aufgetreten. Vermutlich kommt er aus Richtung der Windach. "Ein Biber benötigt einen sieben Kilometer langen Gewässerabschnitt mit unbefestigtem Ufer, der noch nicht von einem anderen Biber besetzt ist. Den idealen Lebensraum gestaltet er sich dann selbst durch Aufstauungen", sagt Gabriele Gulewitsch vom Landratsamt. Landwirtschaftlich genutzte Flächen vernässen und sind nicht mehr zu bewirtschaften, wie es auch in Thaining der Fall ist. Zusätzlich können Wege und Nutzflächen untergraben sein und zur Gefahr für Fahrzeuge und Nutztiere werden, die in die Biberröhren einbrechen können.

Ulrike Reschke

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