Kartei der Not - Nachrichten und Informationen

Wie Hilfe funktioniert
Augsburg

Wie Hilfe funktioniert

Caritas, Malteser und Kartei der Not haben mit den Lebensmittelpaketen für Senioren ein tolles Projekt aus der Taufe gehoben, das nun preisgekrönt wurde. Es zeigt zweierlei: Erstens müssen Hilfsorganisationen verstärkt zusammenarbeiten, um die immer komplexeren gesellschaftlichen Probleme zu lösen. Und zweitens darf die "erste Hilfe", in diesem Fall mit Essen, nicht der letzte Schritt bleiben. Über sie gilt es an die Menschen heranzukommen, zu sehen, wo es noch Probleme gibt, die nicht so offensichtlich sind oder aus Scham verschwiegen werden, sei es Demenz, Einsamkeit oder die kaputte Waschmaschine.

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Maximilian Miller, Christopher Mayer, Elisabeth Zweifel und Irina Koch (von links) bereiten die Ausstellung vor, mit der für das Projekt der Caritas geworben werden soll. Foto: Lode
Augsburg

Pakete gegen die Armut

Augsburg/Göggingen Seit über einem Jahr erhalten hilfsbedürftige Senioren kostenlose Lebensmittelpakete. Mit der Hilfsaktion lindern Caritas und Malteser, unterstützt von der Kartei der Not, Armut im Alter. Jetzt wird das Projekt im Rahmen einer Initiative des Bundespräsidenten ausgezeichnet. Bei der Caritas laufen bereits die Vorbereitungen für die Feier mit einer großen Geschichtsausstellung am 15. Oktober im Sozialzentrum an der Gögginger Straße 92 a.

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Im Januar 2009 brannte das Haus der Familie Schuster in Bachhagel ab. Damals halfen die Spenden vieler Menschen über die Anfangszeit. Mittlerweile ist das Haus wieder aufgebaut, einige letzte Arbeiten stehen noch an. Familie Schuster hat sich entschlossen, das erhaltene Geld an die Kartei der Not zu spenden. Auf dem oberen Foto von links: Dietmar und Ingeborg Schuster mit Tochter Andrea. Fotos: Veh/Zißler
Dillingen

Jetzt hilft Familie Schuster anderen

Bachhagel Den 7. Januar 2009 werden die Schusters wohl niemals vergessen. Es war der Tag, an dem ihr altes Leben in Flammen aufging. Der Tag, an dem ein Feuer aus ihrem Heim in Bachhagel eine verkohlte Bauruine machte, an dem ihr gesamtes Hab und Gut entweder verbrannte oder von Löschwasser durchtränkt wurde. Die alten Dias, die Märklin-Eisenbahn, die Couch, die Bücher - einfach alles. Damals erfuhren sie eine Welle der Hilfsbereitschaft. 2700 Euro spendeten die Menschen spontan, um ihnen über die erste Zeit zu helfen. Nun, eineinhalb Jahre später, wollen die Schusters selbst helfen und dieses Geld weitergeben. Sie übergaben insgesamt 3000 Euro an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.

Katharina Gaugenrieder

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Ein Herz für Menschen in Not
Dillingen

Ein Herz für Menschen in Not

Diese Spende ist nicht alltäglich. Als 2009 das Haus der Familie Schuster in Bachhagel in Flammen aufging, gab es eine Welle der Hilfsbereitschaft. Viele Menschen überwiesen einen Obolus auf das eingerichtete Spendenkonto, um der Familie über die ärgste Not hinwegzuhelfen. Und was ebenfalls ermutigend war: Zahlreiche Helfer packten mit an, um die Schusters beim Wiederaufbau ihres Eigenheims zu unterstützen. 2700 Euro kamen bei der Spendenaktion als Soforthilfe zusammen. Und es wäre doch naheliegend gewesen, wenn die Familie Schuster dieses Geld für den Wiederaufbau ihres Eigenheims behalten hätte. Die Bachhagler entschlossen sich jedoch zu einem ungewöhnlichen Schritt: Sie rundeten den Spendenbetrag, der ihnen anfangs über die ärgsten Sorgen hinweggeholfen hat, auf 3000 Euro auf und gaben ihn an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.

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Alte Menschen sitzen nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens. Viele sind einsam. Dagegen wollen die Malteser etwas unternehmen und nun einen ehrenamtlichen Besuchsdienst aufbauen. Foto: Anne Wall
Augsburg

Malteser wollen mehr für Senioren tun

Seit gut einem Jahr liefert der Malteser Hilfsdienst zusammen mit der Caritas und der Kartei der Not Lebensmittelpakete an alte Menschen. Senioren, die wenig Geld haben und nur schwer vor die Tür kommen. Viel wichtiger als das Essen ist bei dem Projekt inzwischen etwas anderes geworden: das Gespräch und die Betreuung der über 60 Jahre alten Menschen. Viele haben sonst niemanden zum Reden, die Fahrer bleiben also eine Weile da, oder kommen in ihrer Freizeit wieder.

Ute Krogull

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Faustschläge und Fußkicks gegen den Frust
Dillingen

Faustschläge und Fußkicks gegen den Frust

Dillingen Andere auslachen, das widerspricht dem Verhaltenskodex. Dennoch huscht Taekwondo-Großmeister Heinrich Magosch ein Lächeln übers Gesicht, als ich zum Anfängerkurs in seiner Dillinger Sportschule eintreffe. Der Schwarzgurt-Träger nimmt für den Neuling einen weißen Anzug aus dem Regal. Nach einigem Hin und Her habe ich mich ins Oberteil gezwängt. Magosch holt einen weißen Gürtel, legt ihn um meine Hüften. "Der weiße Gürtel ist das Zeichen der Reinheit", sagt Magosch und zieht ihn fest. Für mein Gefühl ist das etwas zu viel, ich fühle mich in der ungewohnten weißen Weste ziemlich zugeschnürt, will aber zu diesem frühen Zeitpunkt nicht das Weichei geben.

Berthold Veh

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