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Zukunft Ostalbkreis: Umbruch in regionalen Kliniken beginnt

Aalen/Ellwangen/Mutlangen

Kliniken im Ostalbkreis auf Sparkurs: Das sind die Auswirkungen

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    60 Millionen Euro Defizit machen die Ostalbkliniken pro Jahr. Deshalb wird jetzt umstrukturiert.
    60 Millionen Euro Defizit machen die Ostalbkliniken pro Jahr. Deshalb wird jetzt umstrukturiert. Foto: Armin Weigel, dpa (Symbolbild)

    Die Kliniken Ostalb arbeiten eigenen Angaben zufolge mit Hochdruck an den Detailplanungen zur Umsetzung des sogenannten Zukunftskonzepts, das der Kreistag beschlossen hat und das bekanntlich den Bau eines Zentralklinikums in Essingen vorsieht. Nun zeigen sich erste konkrete Umsetzungsschritte, wie aus einer Pressemitteilung der Kliniken hervorgeht. Neben der Neuorganisation der derzeitigen Klinikstandorte in Aalen, Ellwangen und Mutlangen hätten auch die Planungen für den Klinikneubau des Regionalversorgers in Essingen Fahrt aufgenommen.

    Parallel dazu laufen an den Kliniken Ostalb bereits erste Umsetzungsmaßnahmen. Die Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Einkauf, Digitalisierung und Strukturanpassungen. Projekte zur Verbesserung der Abläufe in der zentralen Notaufnahme und im OP-Bereich am Ostalb-Klinikum in Aalen seien bereits angelaufen. Im Hinblick auf die Integration der Ellwanger OP- und Notfallkapazitäten würden diese priorisiert vorangetrieben. Zusätzlich soll das Belegungsmanagement an den Kliniken optimiert und die Effizienz in der Arztbriefschreibung verbessert werden.

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    Im Rahmen des Transformationsprozesses wird ab dem neuen Jahr der Vorstand der Kliniken Ostalb mit dem Vorsitzenden Christoph Rieß und Sylvia Pansow nach dem Ausscheiden von Thomas Schneider, der in den Ruhestand getreten ist, von drei auf zwei Personen verschlankt. Während der Umsetzungsprozess bereits auf Hochtouren laufe, werden laut Pressemitteilung die daraus resultierenden finanziellen Verbesserungen erst zeitversetzt eintreten. In den kommenden zwei Jahren seien daher noch keine unmittelbaren Verbesserungen zu erwarten. Im Haushaltsplan sind jeweils erneut rund 60 Millionen Defizit eingeplant. Mit signifikanten Ergebnisverbesserungen im zweistelligen Millionenbereich rechnen die Kliniken ab dem Jahr 2027.

    Bis zur Inbetriebnahme des geplanten Regionalversorgers in Essingen erhalten die drei bestehenden Klinikstandorte Versorgungsschwerpunkte. Dementsprechend werden die Leistungen an den Standorten konzentriert:

    Kinderklinik wird in Aalen angesiedelt

    • Das Ostalb-Klinikum Aalen wird der zentrale Notfallversorger mit dem Herz- und Kopfzentrum. Die Aalener Klinik bietet dafür spezialisierte Expertise in den Bereichen Kardiologie, Neurologie und Neurochirurgie. Um die Notfallversorgung sicherzustellen und dem steigenden Patientenaufkommen gerecht zu werden, wird die Notaufnahme erweitert und strukturell neu organisiert. Weiterhin bleiben mit der Psychosomatik und der stationären Geriatrie die Schwerpunkte seelische Gesundheit und Altersmedizin am Ostalb-Klinikum. Auch die Kinderklinik, die auch für das Ries wichtig ist, wird zentral für den Ostalbkreis in Aalen angesiedelt.

    • Am Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd wird das Onkologische Zentrum ausgebaut. Hier kommt die Abteilung Urologie hinzu und sämtliche onkologischen Eingriffe werden zentralisiert. Onkologische Ambulanzen gibt es weiter an allen drei Standorten, so dass regelmäßige Chemotherapien wohnortnah erfolgen können. Ein weiterer Schwerpunkt in Mutlangen ist die Endoprothetik. Wie auch am Standort Aalen, werden in Mutlangen bis zum Einzug in den Regionalversorger die Bereiche Frauengesundheit, Intensivmedizin sowie ein breites internistisches und chirurgisches Spektrum mit umfangreicher Diagnostik angeboten.

    • An der St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen entsteht laut Pressemitteilung ein moderner sektorenübergreifender Gesundheitsversorger mit sowohl stationären als auch ambulanten Leistungen. Dort sind die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die Schmerztherapie etabliert. Mit der internistischen Versorgung rund um die Uhr, inklusive geriatrischer Kompetenz, CT und Endoskopie, Überwachungsbetten mit Beatmungsmöglichkeit sowie der unfallchirurgischen Ambulanz wird die Notfallversorgung der Mitteilung zufolge wohnortnah sichergestellt. Bis zum Umzug läuft der operative Betrieb mit Urologie, Viszeralchirurgie und Unfallchirurgie in Ellwangen vollständig weiter. Durch die Zusammenlegung von Leistungen an einzelnen Standorten kümmern sich größere, auf die jeweilige Behandlung spezialisierte Teams um die Patienten. Dies sichere hohe medizinische Qualität, ermögliche gleichzeitig effizientere Abläufe und verbessere Arbeitsbedingungen.

    Parallel zu den Restrukturierungsmaßnahmen schreiten, wie es weiter heißt, die Planungen für den Neubau des Zentralklinikums in Essingen voran. Der Neubau des so genannten Regionalversorgers soll Strahlkraft für die Kliniken Ostalb auch über die Landkreisgrenze hinaus entfalten und modernste Standards erfüllen.

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