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Autozulieferer Valeo reduziert sein Personal
![Bei Valeo in Wemding wird die Zahl der Mitarbeiter reduziert. Bei Valeo in Wemding wird die Zahl der Mitarbeiter reduziert.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der Pressesprecher sagt, eine angepasste Personalplanung sei notwendig. Hintergrund ist der Wandel in der Automobilindustrie. Das Portfolio wird angepasst.
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Im Valeo-Werk in Wemding, einem der größten Arbeitgeber in der Region, soll es Personalanpassungen, sprich eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl geben. Entsprechende Informationen unserer Redaktion wurden gestern vom Konzernsprecher für Valeo Deutschland, Andreas vom Bruch, bestätigt. Eine angepasste Personalplanung sei notwendig, um der Nachfrage auf den Märkten gerecht zu werden, heißt es.
Das Unternehmen möchte sich dabei verschiedener Programme bedienen, die allesamt auf der „doppelten Freiwilligkeit“ beruhen. Dies bedeutet, dass weder der Arbeitgeber noch der Arbeitnehmer zum Abschluss eines entsprechenden Vertragsverhältnisses verpflichtet sind. Laut dem Betriebsratsvorsitzenden Bernd Schneid wurde die Belegschaft in zwei außerordentlichen Betriebsversammlungen über die Pläne informiert.
So viel bekommen Valeo-Mitarbeiter als Abfindung
Pressesprecher von Bruch zufolge wird den Beschäftigten in Wemding neben der bestehenden Altersteilzeitregelung eine sogenannte Rentenbrücke angeboten. Bei einem solchen Modell gehen die Arbeitnehmer vorzeitig in den Ruhestand, erhalten aber noch einen Großteil ihres Lohnes oder Gehaltes und bleiben sozialversichert. Darüber hinaus, so von Bruch weiter, gebe es zusätzlich ein sehr gut ausgestattetes Freiwilligenprogramm. Nach Informationen unserer Redaktion aus der Belegschaft sieht dieses Programm unter anderem bei einer Betriebszugehörigkeit zwischen sechs und 24 Monaten eine Abfindung von 20.000 Euro vor. Wer länger als zwei Jahre im Unternehmen war, soll 25.000 Euro bekommen.
Zusätzlich zu den Abfindungsbeträgen hat Valeo noch einen „Seniority-Zuschlag“ von 10.000 Euro für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Angebot, die mindestens drei Jahre im Betrieb gearbeitet haben und 50 Jahre alt sind. Wer 53 Jahre und älter ist, sowie auch drei Jahre bei Valeo war, erhält 20.000 Euro. Wenn jemand das Unternehmen ganz schnell bis zum 22. Juli verlässt, kann eine sogenannte „Sprinterprämie“ von 25.000 Euro bekommen. Wer bis zum 6. August wartet, noch 15.000 Euro. Zusätzlich sagt das Freiwilligenprogramm jedem ausscheidenden Beschäftigten ein Zeugnis mit der Note „gut“ sowie eine „Dankes-, Bedauerns- und Gute- Wünsche-Formel“ zu.
Das stellt Valeo in Wemding her
Der Standortleiter für Wemding, Markus Hein, beschreibt die derzeitige Entwicklung unter anderem so: „Die Automobilindustrie steht vor einer Revolution mit immer mehr elektrischen und vernetzten Fahrzeugen. Wir passen unser Portfolio an, um den Anforderungen der zukünftigen Mobilität gerecht zu werden.“ Die neuen Produkte, so Hein, würden eine noch stärkere Automatisierung und Digitalisierung erfordern. „Wir schulen unsere Mitarbeiter dazu, diese zu produzieren.“ Das Valeo-Werk in Wemding stellt die weltweit umfangreichste Palette von Sensoren für Autos her. Gefertigt werden innovative Technologien wie Laserscanner, Frontkameras, Radarsensoren, Ultraschall-Systeme, Vision-Systeme und Lenkstockschalter. Valeo Wemding gilt zudem als ein wichtiger Standort bezüglich des automatisierten Fahrens. Das Werk habe die Weichen dafür gestellt, um auch in Zukunft Produkte für diese Art des Fortbewegens herzustellen.
Erst im Frühjahr dieses Jahres war in Wemding Spatenstich für ein neues Lager sowie ein Transportsystem für Elektronik-Bauteile, das Mitte kommenden Jahres fertiggestellt sein soll. Das Unternehmen investiert dafür nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag. Valeo verfügt in Deutschland über 22 Standorte. Bis Anfang der 2000er-Jahre gab es mit der Gemeinde Asbach-Bäumenheim einen zweiten Valeo-Standort im Landkreis Donau-Ries. Der Hauptsitz des Konzerns ist in Paris.
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