In der Stadt Wassertrüdingen wird es auch in diesem Jahr drei verkaufsoffene Märkte geben und auch die Geschäfte am Westring werden dabei geöffnet haben. Allerdings wurde eine außergewöhnliche Kombinationslösung geschaffen, um eine drohende Klage der Gewerkschaft zu vermeiden. Diese Lösung erläuterte Bürgermeister Stefan Ultsch in der jüngsten Sitzung des Stadtrats.
Dabei verwies Ultsch auf ausgelotete Varianten, um die Geschäfte der Innenstadt mit dem Gewerbegebiet zu verbinden. Die Ausweisung einer Marktzone wurde betrachtet sowie überlegt, Stände entlang der Dinkelsbühler Straße aufzubauen, was zu keinem Erfolg führte, da auch das Landratsamt Bedenken angemeldet hatte. Die Lösung: Marktplatz bis Bahnhofstraße bleibt der Marktbereich mit den verkaufsoffenen Geschäften und auf dem großen Parkplatz des Möbelhauses wird parallel ein Marktfest aufgebaut. Zum Frühjahrsmarkt am 30. März ein Frühlingsfest, zum Herbstmarkt ein Herbstfest und am Mantelmarkt, 2. November, eine Art Martini- und Winterfest.
Zwei getrennte Veranstalter an den verkaufsoffenen Sonntagen
Zwei getrennte Veranstalter, die Werbegemeinschaft im innerstädtischen Bereich und ein privater Eventmanager im Gewerbegebiet, werden die Organisation übernehmen. Damit sei der gesetzliche Rahmen erfüllt, hieß es. Für Jörg Edelmann (Parteiunabhängige Fraktion) eine „sehr gute Lösung“ und auch Brigitte Mahnke (Grüne) sah die Anziehungskraft für die Geschäfte gegeben. Peter Wittmann (CSU) erzürnte die Vorgehensweise der Gewerkschaft und beschrieb deren öffentliche Stellungnahme als „bodenlose Frechheit“ und Verunglimpfung. In der Stellungnahme wurde geurteilt, ohne jemals mit der Stadt oder Werbegemeinschaft gesprochen zu haben. Einstimmig wurde dem Erlass zur Verordnung der verkaufsoffenen Sonntage nach vorgelegtem Vorschlag zugestimmt.
Mehrheitlich zugestimmt wurde nachträglich vom Stadtrat nach kontroverser Diskussion dem Abschluss der Nahwärmelieferverträge mit einer Firma aus Auhausen. Im Bauausschuss waren die Lieferverträge laut Bürgermeister Ultsch mehrmals diskutiert worden und das Signal für den Anschluss der städtischen Liegenschaften, darunter auch der Bahnhof, gegeben worden. Die Verwaltung hatte aufgrund der Zuständigkeit in Bauangelegenheiten das Votum des Bauausschusses als ausreichend angesehen. Die Parteiunabhängige Fraktion sah allerdings die Notwendigkeit, das Thema im Stadtrat zu behandeln, weshalb sich Fraktionssprecherin Katharina Bucher an das Landratsamt Ansbach gewendet hatte.
Die Rechtsaufsichtsbehörde hatte, so die Erläuterung im Sachvortrag, eine Behandlung im Stadtrat empfohlen. Diese Vorgehensweise wurde auch von CSU-Fraktionssprecher Peter Wittmann favorisiert. Ebenso positionierte sich Jörg Edelmann für die Parteiunabhängige Fraktion. An dieser Stelle hakte Matthias Reichenberg (Parteiunabhängige Fraktion) ein, der fehlende Informationen und Verzögerungen durch die Verwaltung anführte. Dem hielt der Bürgermeister die Vorlage und ausführliche Behandlung der Unterlagen im Bauausschuss entgegen. Zudem habe, so Verena Müller von der Parteiunabhängigen Fraktion, der Bürgermeister vor der Behandlung im Stadtrat die Verträge bereits unterschrieben. Zur Klärung offener Fragen wurde die Nichtöffentlichkeit hergestellt. Dem Abschluss der Nahwärmelieferverträge wurde danach mehrheitlich zugestimmt.
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