Bei drei Aufführungen der Komödie „Die Feuerzangenbowle“ von Heinrich Spoerl, die vor allem durch die Verfilmung mit Heinz Rühmann bekannt ist, begeisterte die Jugend der Theatergruppe Wallerstein e.V. ihr Publikum.
Bei einer Feuerzangenbowle schwärmen vier ältere Herren vor ihrem jungen Kollegen Dr. Pfeiffer, der in seiner Jugend nur Privatunterricht erhalten hatte, von ihrer Schulzeit. Sie überreden ihren Kollegen, die letzte Klasse des Gymnasiums in Babenberg nachzuholen und so eine richtige Schule zu erleben. Johannes Pfeiffer trifft hier eine Klassengemeinschaft, die ihren Lehrern, alles ausgesprochene Originale, immer wieder Streiche spielt. Außerdem begegnet er der bezaubernden Referendarin Eva Knauer, der Tochter des Direktors, in die er sich verliebt. Die jugendlichen Schauspieler im Alter von 13 bis 20 Jahren beeindruckten das Publikum durch ihre Textsicherheit, ihr schauspielerisches Talent und ihre Spielfreude.
Junge Wallersteiner Schauspielerinnen und Schauspieler überzeugen mit Talent
Dabei zeichneten sich vor allem David Wagner aus, der den „Schnauz“ alias Professor Crey mit seiner Überkorrektheit und seinen sprachlichen Marotten glänzend spielte, und Sebastian Mösch als Professor „Bömmel“, der mit seinem rheinischen Tonfall, seinem Humor und gesunden Menschenverstand das Publikum zum Lachen brachte. Mina Baur, die den steifen und konfliktscheuen Direktor Knauer darstellte, brachte diese Figur vorzüglich zur Geltung. Auch Luca Braun gab den etwas verschrobenen Oberschulrat Dr. Hellwig bei seinem Schulbesuch bestens. Sehr gelungen spielte Theresa Stoller die Zimmerwirtin Frau Windscheid, die den neuen Schüler Pfeiffer in ihrer Kammer mütterlich umsorgte.
Amelie Kloster, Marisa Mayer, Mia Baumann und Benedikt Kühnle füllten ihre Rollen als Oberprimaner glänzend aus und zeigten, wie eine Klassengemeinschaft tickt. spielte sich in der Figur des Rosen als Boss der Gruppe auf, Marisa Mayer faszinierte als Rudi Knebel durch Sportlichkeit und forsches Auftreten, Mia Baumann gefiel in der Rolle des etwas bigotten Schülers Melworm und Benedikt Kühnle spielte den kleinen Luck, den körperlich schwächsten, aber besten Schüler, der von seinen Kameraden oft gepiesackt wurde, so überzeugend, dass man als Zuschauer geradezu Mitleid mit dem kleinen Streber hatte, der doch auch nur ein bisschen Anerkennung und Bewunderung suchte.
Michael Blaser in der Hauptrolle
Im Mittelpunkt des Stückes stand der Schriftsteller und neue Oberprimaner Johannes Pfeiffer, der von Michael Blaser großartig und ausdrucksstark gespielt wurde. Aber auch Leni Baur, die die Referendarin Eva Knauer spielte, faszinierte als bewunderte Musiklehrerin und Freundin von Peiffer das Publikum.
Insgesamt boten die drei Aufführungen jeweils zwei überaus vergnügliche Stunden, bei denen man herzhaft lachen, aber auch die witzigen und geistreichen Passagen genießen konnte. Gegenüber dem Text der bekannten Verfilmung waren einige Dialoge mit Bedacht überarbeitet, was aber der lustigen Komödie über den Schulalltag keinen Abbruch tat.
Den jungen Schauspielern gebührt für ihre Leistung und ihre Freude am Theaterspiel höchstes Lob . Gleiches gilt auch den Regisseuren Brigitte Roser-Blaser und Ralf Jaumann, die die jungen Künstler zu einem so tollen Ensemble zusammengeführt und für eine so beachtliche Inszenierung mit toller Pausenmusik gesorgt haben. Das Publikum dankte den Akteuren jeweils mit begeistertem Applaus. (AZ)
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