Er ist wohl eine der beliebtesten Badestellen im Ries und darüber hinaus: Der Schmähinger Weiher. Dieser soll jetzt aufgewertet werden. Damit die Umsetzung klappt wie geplant, ist noch eine wichtige Voraussetzung zu erfüllen.
„Wir wollen den Weiher ein Stück attraktiver machen und auch Gefahrenstellen beseitigen“, sagt Schmähingens Ortssprecher Werner Deixler. Die Maßnahmen habe man ursprünglich im Rahmen der Dorferneuerung beschlossen. Da man sich aber über eine Förderung über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) mehr Zuschüsse erhoffe, habe man die Maßnahmen am Weiher ausgelagert und für diese einen entsprechenden Förderantrag eingereicht.
Nördlich des Schmähinger Weihers sollen neue Parkplätze entstehen
Und das ist geplant: Um die Parksituation zu ordnen, sollen nördlich vom Weiher 20 neue Schrägparkplätze entstehen, erläutert Stadtplaner Philipp Wettemann. An heißen Tagen, an denen der Weiher gut besucht ist, erwartet man sich eine Verbesserung. „Gerade in der Haupterntezeit stehen die Autos auch entlang der Straße, sodass die Mähdrescher nicht mehr durchkommen“, ergänzt Werner Deixler. Die bestehenden Stellplätze auf der anderen Seite wolle man entsiegeln und mit einer Art Schotterrasen wasserdurchlässig machen. Denn zu den ELER-Kriterien gehören auch weniger versiegelte Flächen, so Wettemann.
Um weitere Kriterien zu erfüllen, seien auch Maßnahmen im Bereich Artenschutz und eine Stärkung der E-Mobilität vorgesehen, so der Stadtplaner weiter. Deshalb wolle man an den bestehenden Bäumen fünf Nistkästen aufhängen und E-Bike-Ladestationen an den Fahrradständern installieren. Neun neue Fahrradanlehnbügel sollen nördlich des Kioskgebäudes platziert werden, sodass der Fahrradverkehr geordnet ist, sagt Wettemann.
Treppen am Schmähinger Weiher sollen sicherer werden
Ein großer Steg, der ins Wasser führt, soll den Weiher aufwerten. Damit Badegäste sicher ins Wasser und ans Ufer kommen, will man auch die in die Jahre gekommene Treppenanlage erneuern, sagt Wettemann. „Die Betontreppen werden fürchterlich glatt. Die wollen wir deshalb durch Edelstahl ersetzen“, ergänzt Werner Deixler. Die Umkleidekabinen im Inneren des Gebäudes sollen durch zwei weitere im Außenbereich ergänzt werden.
Auch für die jungen Badegäste hat man sich einiges einfallen lassen. So soll ein Kinderspielplatz mit einem Piratenschiff und einer Art Einlauf in den Weiher entstehen.
Deixler: Bewusst ein einfaches Volleyballfeld gewählt
Das Fußballtor soll ein Stück versetzt werden, damit Platz für einen einfachen Volleyballplatz geschaffen wird. Dieser sei absichtlich einfach gehalten, sagt Werner Deixler. „Ein Beachvolleyballfeld mit Sand wäre nicht pflegbar. Da könnte man nach vier Wochen nicht mehr spielen.“
Und auch am Kiosk soll es eine Aufwertung geben: So will man südlich des Kioskgebäudes sechs Kastanienbäume pflanzen. „So soll der Biergarten eine Art grünes Dach bekommen“, sagt Philipp Wettemann. Geplant sind auch zwei Sitzelemente mit Bänken und Tischen. Westlich des Kiosks ist ein Wassertretbecken vorgesehen. Eine Natursteinmauer, auf der man auch sitzen kann, soll dieses ergänzen.
Potentielle ELER-Fördersumme beträgt 60 Prozent der Baukosten
Für alle diese geplanten Maßnahmen rechnet man mit Gesamtbaukosten von etwa 360.000 Euro. Zuzüglich Nebenkosten und Mehrwertsteuer liegt man bei etwa 487.900 Euro. Man erhofft sich eine ELER-Fördersumme von 60 Prozent der Baukosten, also 216.000 Euro. Somit läge der Eigenanteil, den die Stadt Nördlingen tragen muss, bei etwa 271.900 Euro.
Und wie geht es jetzt weiter? Der Bau-, Verwaltungs- und Umweltausschuss des Nördlinger Stadtrats hat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung am Dienstag den Planungen, vorbehaltlich der Förderzusage, zugestimmt. „Bis zum 31.10. müssen wir die Unterlagen beim Amt für Ländliche Entwicklung einreichen. Wir rechnen dann Ende Januar, Anfang Februar mit einer Entscheidung“, erläutert Wettemann. Nach Gesprächen mit einem Verantwortlichen des Amtes rechne man mit einer 50:50-Chance, dass man die Fördermittel bekomme. Denn erfahrungsgemäß bekämen strukturschwache Gebiete, zu denen Nördlingen nicht zähle, eher eine Förderzusage, sagt der Stadtplaner.
Arbeiten könnten nach der Saison 2025 in Schmähingen beginnen
Nach einer hoffentlich positiven Entscheidung des Amtes für Ländliche Entwicklung werde man dann in die Detailplanung gehen, die Bauleistungen ausschreiben und dann nach der Badesaison 2025 mit den Arbeiten beginnen, sodass man zum Anfang der Saison 2026 fertig sei. Sollte es mit der Förderung nicht klappen, werde man die Pläne im kommenden Jahr wohl noch einmal diskutieren, so Wettemann.
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