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Tag des offenen Denkmals: Tag des offenen Denkmals: Rieser erwecken Sehenswürdigkeiten zum Leben

Tag des offenen Denkmals

Tag des offenen Denkmals: Rieser erwecken Sehenswürdigkeiten zum Leben

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    Manfred Probst spielte am Tag des offenen Klosters auf der Orgel „Opus 1“ in Oettingen. Das Instrument hat die Familie Steinmeyer während der Ausgangsbeschränkungen bespielbar gemacht.
    Manfred Probst spielte am Tag des offenen Klosters auf der Orgel „Opus 1“ in Oettingen. Das Instrument hat die Familie Steinmeyer während der Ausgangsbeschränkungen bespielbar gemacht. Foto: Peter Urban

    Der Tag des offenen Denkmals fand in diesem Jahr unter besonderen Umständen statt: Masken, Abstände und beschränkte Personenzahlen. Für die Besucher im Landkreis gab es aber dennoch einiges zu erleben.

    Klosterkirche St. Maria und St. Godehard in Auhausen: Als Tag des offenen Klosters ist der Denkmaltag in Auhausen. Dort wurden den ganzen Tag über Führungen über das Klostergelände angeboten. Bereits um 11 Uhr hatte sich eine Gruppevon etwa 25 Personen eingefunden, die von Kirchenpflegerin Ines Meierhuber nicht nur über die Geschichte, sondern auch über die Zukunft des Ensembles informiert wurde.

    Bei der Klosterkriche St. Maria und St. Godehard in Auhausen schilderte Kirchenpflegerin Ines Meierhuber die Geschichte des Ensembles.
    Bei der Klosterkriche St. Maria und St. Godehard in Auhausen schilderte Kirchenpflegerin Ines Meierhuber die Geschichte des Ensembles. Foto: Peter Urban

    Aber nicht nur von ihr, sondern auch auf vielen Tafeln wurde von der Prälatur über die ehemalige Rossmühle, das Krankenhaus bis natürlich zur Klosterkirche viel Interessantes vorgestellt. So auch, dass das vom letzten Abt Georg Truchseß von Westhausen großzügig ausgestattete Kloster im Bauernkrieg 1525 von den Rieser und Hesselberger Bauern ausgeplündert, die gesamte Bücherei vernichtet und die Kirche schwer beschädigt wurde. In eben dieser Klosterkirche selbst übernahm Pfarrer Wolfgang Layh die Führung und erklärte unter anderem den Hochaltar, das kostbarste Kunstwerk der Kirche, der ursprünglich unter dem romanischen Triumphbogen vor dem Chor gestanden hatte.

    Aber nicht nur die geschichtliche, sondern auch die aktuelle Nutzung wurde angesprochen. So erfuhren die Besucher, dass die Prälatur zum Beispiel renoviert und der Gemeinde als Bürgerhaus zur Verfügung gestellt werden soll. Und auch die Wiese, auf der sich früher der historische Kreuzgang des Klosters befand, soll in das zukünftige Bürgerzentrum integriert werden. Die Vergangenheit hat also Zukunft in Auhausen.

    Orgelbaumuseum Steinmeyer in Oettingen: Obwohl sich noch nicht allzuviel getan hat um das seit Jahren „im Aufbau befindliche“ Orgelbaumuseum Steinmeyer, hat die Oettinger Institution anläßlich des Tages des offenen Denkmals wie immer seine Tore geöffnet. In den historischen Werkstätten der einstigen „Orgelbauanstalt G. F. Steinmeyer und Co.“ konnten Besucher die faszinierende Geschichte der Familie um den Gründer Georg-Friedrich Steinmeyer und die 154-jährige Oettinger Orgeltradition nacherleben. Steinmeyer gehörte mit etwa 2400 Orgelneubauten, mehr als 6000 Harmonien und der Restaurierung historischer Instrumente zu den bedeutendsten Orgelbaufirmen Europas.

    Oettingen: Die Orgel "Opus 1" stammt aus dem Jahr 1848

    Noch heute zeugt der große Orgelsaal von der beginnenden industrialisierten Fertigung von Orgeln, noch heute steht mit „Opus 1“, ein veritables Anschauungsobjekt aus dem Jahre 1848, das für die evangelische Kirche in Frankenhofen gebaut wurde, mitten im Raum. Die Familie hat es während der Corona-Ausgangsbeschränkungen sogar wieder spielbar gemacht. So konnte der im Ruhestand befindliche Kantor Manfred Probst vor einer pandemiebedingt begrenzten Zuschauerzahl pro Führungstermin, die Faszination des Orgelspiels und vor allem die Funktion sowie die Wirkung der verschiedenen Register klangvoll erklären. Beim anschließenden Rundgang durch die früheren Abteilungen wie Konstruktion, technische Zeichnung, Teilefertigung etc. schilderte der Vorsitzende des Fördervereins, der gelernte Orgelbauer Martin Steinmeyer, anschaulich die wechselvolle Geschichte der weltweit erfolgreichen Firmengeschichte seiner Vorfahren.

    Stolch’sches Wasserschloss bei Trochtelfingen: Zu einem Dornröschenschloss fehlt dem Stolch’schen Wasserschloss neben einer Rosenhecke auch der Prinz, der die Prinzessin wach küsste. Aber sonst hat es viele Anknüpfungspunkte an das Märchen. Vor allem gleicht ihm die lange Zeit des Schlafes der Bewohner. Zum Tag des Offenen Denkmals verwandelten sich dann aber die Schauspieler des Dramatischen Ensembles Nördlingen entsprechend in Burg-Geister.

    Das Dramatische Ensemble Nördlingen ließ die Besucher in die Geschichte des Wasserschlosses bei Trochtelfingen eintauchen.
    Das Dramatische Ensemble Nördlingen ließ die Besucher in die Geschichte des Wasserschlosses bei Trochtelfingen eintauchen. Foto: Peter Urban

    Larissa Hopfensitz schlüpfte in die Rolle der Dorothea, die Witwe des Heinrich Stolch, dem das Schlösschen seit 1641 seinen heutigen Namen „Stolch’sches Wasserschloss“ verdankt. Sie putzte sich für die Besucher heraus und widmete ihnen ihr Liebeslied. Sie war auch die Verfasserin des aus den Burgfenstern heraus aufgeführten „Walk Acts“. Auf diese Weise erzählten die Darsteller die Geschichte des Schlosses nach.

    Auch die Römerzeit wurde aufgegriffen

    So gelangte Christoff von Diemantstein (dargestellt von Uli Bühler) im Jahr 1552 durch eine Heirat –wie bereits Rudolf Hagk von Hoheneck (Marcus Prügel) im Jahr 1516 – in den Besitz des Schlosses. Doch auch auf die noch weiter zurückgehende Geschichte wurde mit einem Römerhauptmann (Steffen Höhn) eingegangen. So stammte das Quaderfundament auf dem die Mauern stehen aus den Jahren um 100 nach Christus.

    Groß war bei den Besuchern offensichtlich das Interesse, welche Geheimnisse sie hinter dem Eingangsbogen überraschen könnten. Und tatsächlich hatte sich in den vier Jahren nach dem Verkauf von Heinrich Stolch an Friedbert Vogelgsang schon einiges getan. Die Mauern wurden gesichert, Fugen ausgespritzt und die tragenden Balken der Decken und Dachstühle ersetzt, damit zwei Ferienwohnungen und ein Biergarten entstehen konnten. Dazu gehören auch die Aufrichtung des Dachstuhls des südlichen Gebäudes und eine Glaswand, die den Blick auf die Ruine Flochberg und das Abendrot über dem Ipf durch eine Lücke in der Burgmauer ermöglichen soll.

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