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  3. Steinhart: Aussterbende Vereine: Wie es für die Veteranenvereine immer schwerer wird

Steinhart
06.11.2023

Aussterbende Vereine: Wie es für die Veteranenvereine immer schwerer wird

Noch versammeln sich in Lehmingen am Volkstrauertag die aktiven Vereine am Kriegerdenkmal, unter ihnen auch der Soldaten- und Kameradenverein.
Foto: Gebhard Pflanz (Archivbild)

In unserer Serie blicken wir auf aufgelöste Vereine wie den Kameraden- und Kriegerverein Steinhart. Jene Vereine hatten im Laufe der Zeit immer wieder Probleme.

Vereine halten Orte zusammen, doch viele von ihnen haben sich im Laufe der Zeit auch aufgelöst. In unserer Serie nehmen wir solche Vereine in den Blick, etwa den Kameraden- und Kriegerverein Steinhart. Der hatte Ende der 1990er-Jahre noch ein großes Jubiläum gefeiert. 

In Deutschland gibt es seit 1945 schon über 75 Jahre dauerhaften Frieden: Mit der Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO im Mai 1955 verpflichtete man sich, auch Verteidigungsaufgaben zu übernehmen. Dafür benötigte die BRD eine Armee und so verabschiedete der Bundestag im Juli 1956 das Wehrpflichtgesetz. Nur ein Jahr später zogen die ersten 10.000 Wehrpflichtigen in die Kasernen ein. 1977 erreichte die Zahl der westdeutschen Wehrdienstleistenden mit 250.000 ihren Höchststand, im Jahr 2008 lag sie nur noch bei 60.000. Diese Entwicklung hatte natürlich auch Auswirkungen auf all die Veteranen- und Kriegervereine landauf, landab.

Soldaten- und Veteranenvereine sollten an überstandene Erlebnisse erinnern

Die in seltenen Fällen schon nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, meistens aber nach dem Ersten Weltkrieg um 1920 von heimgekehrten Kriegsteilnehmern gegründeten Vereine hatten sich in ihren Satzungen eigene Ziele gesetzt, so beispielsweise in Ehingen am Ries: „… sämtliche Mitglieder zu einem kameradschaftlichen Zusammenleben zu vereinigen, um sich der glücklich überstandenen Kriegserlebnisse erinnern zu können und dieselben in lebhaftem Gedenken zu bewahren“.

Nach 1945 wurden diese Vereine von den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs verboten, doch nach einigen Jahren und bei einer Wiedergründung, meist in den 1950er-Jahren, traten wieder neue Kriegsteilnehmer in die Vereine ein und sicherten so deren Fortbestand. Im Laufe der Jahrzehnte aber starben die alten Veteranen und so wurden viele Satzungen dahin gehend erweitert, dass nun auch gediente Wehrdienstleistende, ja sogar Frauen, Mitglied werden konnten. Das führte dann aber oft zu Umbenennungen in „Veteranen- und Soldatenverein“ oder wenn es gar nicht mehr weitergehen wollte, wie 1979 etwa in Lehmingen in „Soldaten- und Kameradenverein“.

Zuwachs sinkt mit Aussetzen der Wehrpflicht – auch im Ries

Mit dieser Umbenennung konnten nun auch Ungediente (also Kameraden aus der an diesem Abend aktiven Blaskapelle) aufgenommen werden, darunter sogar ein anerkannter Kriegsdienstverweigerer, der noch dazu zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt wurde und den Verein in seinem Sinne sechs Jahre lang in neue Bahnen und wieder zu einer gewissen Stabilität führte. 

Als vor über zehn Jahren in Deutschland die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt und die Bundeswehr zur Freiwilligenarmee umgebaut wurde, versiegte damit auch der Zuwachs an Mitgliedern für die Soldaten- und Kameradenvereine fast wieder. Mancherorts, wie in Oettingen, gab es Zusammenschlüsse mit den Ortsteilvereinen in die „Soldaten- und Reservistenkameradschaft Oettingen“. Damit brauchte man in Heuberg, Erlbach und Niederhofen keine eigenen Vorstände mehr, konnte sich bislang aber trotzdem eine gewisse Selbstständigkeit erhalten.

2014 löste sich der Kameraden- und Kriegerverein Steinhart auf

Die Gründe lagen auch hier auf der Hand: Es waren fehlender Nachwuchs und die immer umfangreichere und überbordende Bürokratie. Das Vereinsleben in allen Belangen ist kaum mehr zu bewältigen. Da sollte der Vorstand nicht nur Jurist, sondern auch EDV-Spezialist und Banker sein, oder aber solche in seinem Vorstand haben. Mit einem Bein stehe man bei größeren Ereignissen fast schon im Gefängnis, ist die gängige Meinung unter heutigen Funktionären.

In manchen Rieser Ortschaften führte diese Situation gar zur Auflösung des jeweiligen Kriegervereins, so auch in Steinhart: Die Gründung war dort 1894 erfolgt. Vier Jahre später trat man dem „Bay. Veteranen-, Krieger- und Kampfgenossenbund“ bei. 1934 löste sich der Verein auf. Inventar und Fahne gingen an die FFW über. 1955 wurde der Verein auf Betreiben von Bürgermeister Georg Wagner wieder ins Leben gerufen und Friedrich Niederlöhner führte den „Krieger- und Kameradschaftsverein“ bis 1965. Mit einem neuen Vorstand feierte man (etwas verspätet) im Mai 1973 das 75. Jubiläumsfest. 1991 beschloss die Mitgliederversammlung die Umbenennung in „Kameraden- und Kriegerverein“ und steuerte mit verjüngter Vorstandschaft auf das 100-jährige Bestehen hin, ein Jubiläum, das auch vom 16. bis 18. Juni 1998 unter der Schirmherrschaft von Walter Schröder und der Festkapelle Lehmingen als dörfliches Großereignis begangen wurde. 

Trotz dieses Zwischenhochs im Vereinsleben sahen sich die Verantwortlichen im Jahr 2014 schließlich doch gezwungen, den Kameraden- und Kriegerverein Steinhart aus Nachwuchsmangel aufzulösen.

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