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Spuk-Komödie: Theater in Wallerstein begeistert mit Humor und Nessie

Wallerstein

Schottische Spuk-Komödie begeistert die Theaterbesucher in Wallerstein

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    Die Theatergruppe Wallerstein begeistert mit einer Spuk-Komödie, die in Schottland spielt.
    Die Theatergruppe Wallerstein begeistert mit einer Spuk-Komödie, die in Schottland spielt. Foto: Peter Urban

    Das diesjährige Stück der Theatergruppe Wallerstein ist keine Liebes-Verwechslungsgeschichte nach bewährtem Komödien-Muster, sondern erzählt die amüsante Geschichte eines Schlosshotels am Loch Ness in Schottland. Das traditionsreiche Hotel befindet sich im Besitz der Familie McQueen. Und zwei aus dieser Familie haben ganz gegensätzliche Interessen.

    Obwohl es im Hotel ruhiger geworden ist, stört das die Besitzerin Liz McQueen (Karin Leinfelder) wenig. Sie genießt die Ruhe und möchte vermeiden, dass das Hotel von Behörden-Intrigant und Intimfeind Timothy McApplebee (Alexander Neumeier) unter Denkmalschutz gestellt wird. Das Auftauchen von Nessie oder Geistern würde die Touristen in Scharen anziehen und diese Gefahr erhöhen, da man es in „Schrottland“ nicht gerne sieht, dass aus altehrwürdigen Schlössern Touristenhochburgen werden: ein schottische Schloss ist etwas Heiliges.

    Lustige Sprüche in der Wallersteiner Mehrzweckhalle

    Dennis, der Neffe der Hotelbesitzerin (Jakob Pössinger) möchte jedoch möglichst viele Gäste anlocken. Als er im Loch Ness taucht, findet er ein Ofenrohr und schwimmt damit an Land. Das sieht die Journalistin Benjamina Taylor (Stefanie Schneid) und meint, das berühmte Seeungeheuer Nessie gesichtet zu haben. Sie wittert die große Story. Aufgeregt stürmt sie zurück ins Hotel, um im Radio darüber zu berichten. Der Neffe erkennt sofort das Potenzial dieser Verwechslung und nutzt die Gelegenheit, um - zusätzlich zu seinen Geister-Tricks - Werbung für das Hotel zu machen. Es dauert nicht lange, bis sich seine Wünsche erfüllen, allerlei illustre Gäste und ein Medium (Tanja Weißgerber) im Hotel ankommen, darunter zwei Geisterjäger (Sebastian Mösch/Marisa Mayer).

    Der zunehmend verzweifelte Rezeptionist Joe Gispel (Andreas Blumenschein) hat alle Hände voll zu tun, in dem schnell entstehenden Chaos einigermaßen Ordnung zu halten: Besonders auffällig ist der italienische, liebesbedürftige und ständig betrunkene Hotelpianist Fidel (David Pössinger), der nicht nur das große Publikum vermisst, sondern gern auch mal seine Hose. Bald kann niemand mehr unterscheiden, ob es spukt oder nicht, wer oder was hinter dem Ganzen steht und wer welche Interessen verfolgt. Beste Voraussetzungen für einen turbulenten, mit Pointen und Situationskomik nur so gespickten Theaterabend. Das Ensemble spielt mit so viel Freude und Hingabe, weshalb der Funke sofort überspringt. Besonders Pianist Fidel Frenetico wird tatsächlich frenetisch gefeiert und die zahlreichen, wirklich witzigen Sprüche („Ich kann nicht von der Hand in den Mund leben, ich bin kein Zahnarzt“) erhalten Szenenapplaus.

    Obwohl der zweite Akt etwas Länge hat, überzeugen die Regie, Bühnenbau plus Ausstattung und die gesamte Truppe einschließlich Kameramann Luca Braun auf ganzer Linie. Ein toller Abend. Das Ensemble spielt an diesem Wochenende, 12. und 13. April, noch einmal um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle Wallerstein.

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