Die bayerischen Turnmeisterschaften in den Altersklassen zwölf bis 15 sind 2023 im Rahmen des Bayerischen Landesturnfests in Regensburg ausgetragen worden. Nachdem die KTV-Nachwuchshoffnungen Marie Strauß und Caroline Sens mehrere Jahre unter anderem pandemie- und verletzungsbedingt an der Teilnahme gehindert worden waren, schickte das Trainerteam Nowatschek beide Mädels 2023 erstmals wieder ins Rennen, um sich mit der bayerischen Spitze zu messen.
Die Möttingerin Marie Strauß startete in der Altersklasse 14. Mit dem Stufenbarren als erstem Gerät begann sie direkt mit ihrem Paradegerät. Mit drei verschiedenen Felg-Variationen und einem neuen anspruchsvollen Abgang konnte sie ihre Klasse unter Beweis stellen und wichtige Zähler für das Gesamtergebnis sammeln. Auf das stärkste Gerät der Vierzehnjährigen folgte sogleich ihr schwächstes, der Schwebebalken. Hier zeigte sie zwar ausreichend Schwierigkeit, um mit der Konkurrenz mithalten zu können, verschenkte in der Ausführung jedoch unnötige Punkte. Für Strauß ging es weiter zum Boden, wo sie ihr Temperament zu „I Love Rock ’n’ Roll“ voll ausspielte und die Kampfrichter mit einer grandiosen Vorstellung in ihren Bann zog. Am letzten Gerät, dem Sprung, zeigte sie ebenfalls eine solide Leistung. Die Überraschung war groß, als Marie Strauß am Ende den Sprung aufs Treppchen schaffte und die imposante Donau-Arena als Drittbeste Bayerns der AK 14 verließ. Einzig die knapp verpasste Qualifikationsnorm für die Deutschen Jugendmeisterschaften trübte die Stimmung im Team.
KTV-Turnerin Sens kann auf höchstem Niveau mithalten
In der Altersklasse 12 ging Caroline Sens an den Start. Trotz des starken Teilnehmerfeldes, in dem gleich drei Bundeskaderturnerinnen vertreten waren, startete sie selbstbewusst in den Wettkampf. Am Boden präsentierte Sens nicht nur eine komplexe Doppelschraube, sondern sammelte durch schwierige gymnastische Elemente auch Bonuspunkte. Besonders erfreulich war, dass sie hier problemlos mit allen drei Bundeskaderturnerinnen mithalten konnte. Weiter ging es mit dem Sprung. Eine gelungene Vorstellung brachte ihr wichtige Zähler ein. Auch am Stufenbarren behielt sie die Nerven und blieb fehlerfrei.
Am letzten Gerät, dem Schwebebalken, musste die Nördlingerin einen Sturz und mehrere Unsicherheiten in Kauf nehmen, die das Gesamtergebnis schmälerten. Bei der Siegerehrung schob sich Caroline Sens auf den vierten Platz, was unter Betrachtung des Teilnehmerfeldes ein voller Erfolg für die junge Sportlerin ist. Der Platz war jedoch nicht die wichtigste Information für Caro: Besonders glücklich war sie über die Punktzahl, welche die nötige Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften um zwei Punkte übertraf. Sens darf also ihr Können dieses Jahr in Dortmund auch noch bundesweit unter Beweis stellen und Bayern vertreten. Dieser Erfolg war auch für das Trainerteam ein Grund zur Freude, war Caroline Sens doch die erste Turnerin der Trainingsgruppe, die es bis zu den deutschen Jugendmeisterschaften brachte. Zudem wird die Elfjährige 2024 wieder Mitglied des bayerischen Landeskaders sein. Strauß und Sens qualifizierten sich für alle bayerischen Gerätefinals, die in Unterföhring ausgetragen werden.
Angelina Mayr erreicht ihre Zielvorgabe nicht ganz
Auch die Wettkämpfe des Bayern Cups wurden in Regensburg ausgetragen. Bei den LK2-Übungen 18 Jahre und älter nahm die fast 19-jährige Angelina Mayr der KTV Ries teil. Mayr musste sich in diesem Wettbewerb mit 65 Turnerinnen messen. Sie und ihre Trainerin Sigrid Eichmeier strebten einen Platz unter den Top Ten an. Sie begann ihren Wettkampf aufgrund der großen Teilnehmerzahl mit einem Pausengerät, um dann ihren ersten Einsatz am Sprung zu absolvieren, für den sie ordentliche 11,45 Punkte erhielt. Am Stufenbarren gelang ihr, bis auf die etwas zu nah an den oberen Holm geturnte Kontergrätsche, eine gute Übung. Sie bekam dafür annehmbare 11,20 Punkte.
Nach dem zweiten Pausengerät ging es an den Schwebebalken. Die ersten beiden Bahnen turnte Mayr sicher und fehlerfrei, musste dann aber beim Salto rückwärts einen Absteiger in Kauf nehmen und einen weiteren Sturz bei der ganzen Drehung. An ihrem Lieblingsgerät, dem Boden, zeigte sie eine sehr elegant geturnte und ansprechende Übung, für die sie mit 11,70 Punkten belohnt wurde. Am Ende reichte es nicht ganz für eine Platzierung unter den Top Ten. Angelina Mayr belegte Platz 26 mit 44,80 Punkten, Platz zehn hatte drei Punkte mehr. (AZ)