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Tischtennis: Trauer um den Gründer der „Wilden Liga“

Tischtennis

Trauer um den Gründer der „Wilden Liga“

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    Jürgen Müller
    Jürgen Müller

    Die Spielvereinigung Ederheim trauert um ein Tischtennis-Urgestein: Jürgen Müller, der Gründer der „Wilden Liga“, verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren. Er war als Sportler, der sein Leben voll und ganz dem Tischtennis gewidmet hat, weithin im Ries und seiner Umgebung bekannt. Stationen seiner aktiven Laufbahn waren beispielsweise Neresheim, Wallerstein, Huisheim und schließlich Ederheim. Dort ist es hauptsächlich ihm zu verdanken, dass aus einer reinen Hobbymannschaft eine eigene Tischtennis-Abteilung mit zwei Mannschaften im Punktspielbetrieb entstand. Weitere Punktspiele absolvierte er in Frankreich und im Behindertensport.

    Unentwegt versuchte Jürgen Müller, seine Mitmenschen für den Tischtennissport zu begeistern. Um auch schwächeren Spielern Chancen im sportlichen Wettkampf zu eröffnen, entwickelte er ein eigenes Punktesystem, das außerhalb des regulären Spielbetriebs in der sogenannten „Wilden Liga“ verwirklicht wurde. Nach kleinen Anfängen im Ries zog diese Bewegung rasch immer weitere Kreise und umfasste schließlich 42 Mannschaften mit über hundert Aktiven. Turniere wurden mit Teilnehmern aus Leipzig, Saarbrücken, Duisburg, Mönchengladbach und sogar aus Frankreich abgehalten. Oft bezahlte Müller aus seiner eigenen Tasche Urkunden und Pokale, damit die Turniere kostengünstig blieben und jeder Teilnehmer gerne dabei war.

    Gesundheitliche Rückschläge bewundernswert gemeistert

    In bewundernswerter Weise ging Jürgen Müller auch mit gesundheitlichen Rückschlägen um. Nach einem schweren Unfall im Jahr 2000, bei dem er einen Unterschenkel verloren hatte, fand er schon nach sechs Monaten zu seiner alten spielerischen Stärke zurück. Vor knapp vier Jahren musste er nach einem Herzinfarkt in der Sporthalle reanimiert werden – und entdeckte in der Reha-Klinik natürlich schnell eine Tischtennisplatte im Keller. „Weeßte“, wie Jürgen Müller von seinen Freunden genannt wurde, wird zudem als humorvoller, lebhafter Gesprächspartner in Erinnerung bleiben. Es ist geplant, ihm zu Ehren in Ederheim ein Gedächtnisturnier abzuhalten, sobald die Corona-Zahlen einen entsprechenden Spielbetrieb wieder zulassen.

    Hans-Jürgen Felber

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