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Tischtennis: Lennart Zuber erneut ganz oben im Freistaat

Tischtennis

Lennart Zuber erneut ganz oben im Freistaat

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    Timm Metzler und Lennart Zuber vor der Shakehands-Arena in Bad Königshofen, wo der TSV-Athlet bei den Bayerischen Top Ten ganz oben stand.
    Timm Metzler und Lennart Zuber vor der Shakehands-Arena in Bad Königshofen, wo der TSV-Athlet bei den Bayerischen Top Ten ganz oben stand. Foto: Christina Zuber

    Als Favorit der Bayerischen Top 10 der Altersklasse U13 stand Lennart Zuber unter besonderem Druck – eine ungewohnte Rolle für den elfjährigen Tischtennisspieler vom TSV Nördlingen. Bei seinen bisherigen Titelgewinnen, wie bei der Bayerischen Meisterschaft im Dezember, war er nie der Top-Favorit gewesen und konnte daher befreit aufspielen und seine meist älteren Gegner überraschen. Dank seiner Routine, spielerischen Klasse, Nervenstärke und dem bewährten Coaching durch TSV-Jugendleiter Timm Metzler in den entscheidenden Momenten konnte Lennart Zuber am Ende eines zehnstündigen und kräftezehrenden Turniertages in der Shakehand-Arena des Bundesligisten Bad Königshofen triumphieren.

    Nach einer Grippe mit Trainingspause und einer Rückenverletzung zwei Wochen vor dem Turnier beschlossen Trainer und Spieler, Zuber vor dem entscheidenden Tag zu schonen und nicht mehr zu trainieren – ein kalkuliertes Risiko. Der junge Nördlinger spürte erstmals den Druck, dass dieser Titelgewinn von ihm erwartet wurde, insbesondere da sein Freund und Kollege im bayerischen Landeskader, Felix Heidemann, sich für das Top 10 der Jugend 15 qualifiziert hatte und ein weiterer Titelanwärter, Philipp Wezel, wegen einer Knieverletzung kurzfristig absagen musste.

    Tischtennis: Nördlingens Toptalent Zuber wird Favoritenrolle gerecht

    Im Jeder-gegen-Jeden-Modus war klar: Wer den Titel gewinnen will, muss alle neun Herausforderer besiegen. Zubers Plan war, sich seine Kräfte so einzuteilen, dass er konditionell neun Spiele durchhält und der Rücken mitmacht. In der ersten Runde traf er auf den quirligen Schweinfurter Lian Straub, der die Bälle hervorragend platzieren kann. "Gegen Lian muss man einfach mehr Bälle zurück auf die Platte bringen als er", sagte "Lenni". Das Rezept ging auf, und Zuber konnte seinen ersten 3:0-Sieg verbuchen, auch wenn er nicht bei jedem Ballwechsel volles Risiko ging.

    Ein Spiel gegen einen guten Freund ist immer schwierig, so auch gegen Emil Gebhard vom TSV Dachau, der mit gefährlichen Topspins aufwartete. Am Ende hatte Lennart Zuber jedoch mit 3:1 die Nase vorn. Unerwartet schwer tat sich der amtierende bayerische Meister dann gegen das defensiv geprägte Spiel von Maximilian Klopfer (SG Siemens Erlangen). Nach einem knappen ersten Satz (13:11) verlor er den zweiten und dritten Satz nach kräftezehrenden, langen Ballwechseln und hatte körperlich und mental einen Tiefpunkt erreicht. In dieser Situation war Trainer Timm Metzler gefragt. Das über Jahre aufgebaute Vertrauensverhältnis zwischen ihm und seinem Schützling zahlte sich wie so oft auch in dieser angespannten Situation aus. Metzler gab die entscheidenden taktischen Hinweise, sodass Lenni den vierten Satz klar und auch den Decider für sich entscheiden konnte.

    Im letzten Spiel verlangt Simon Steininger Lenni alles ab

    Stützpunkt-Trainingskollege Paul Schäffler (TTC Langweid) blieb unter seinen Möglichkeiten und machte es Zuber leicht. Gegen den Oberfranken Felix Hampp (TSV Scherneck) musste der Nördlinger wieder viel Druck machen, um im offenen Spiel zu punkten. Auch hier gewann er 3:0. Mit Willy Haas wartete einer von den „jungen Wilden“ in Runde sschs. Zuber unterschätzte den hochtalentierten Unterfranken vom TTC Kist zunächst und musste den zweiten Satz gegen den zwei Jahre jüngeren Haas abgeben. Der konnte weiter Druck machen und forderte Zubers vollen Einsatz. Nach dem 3:1-Sieg zollte Zuber ihm seinen Respekt: „So gut habe ich vor zwei Jahren noch nicht gespielt.“

    Danach konnte der TSVler zwei 3:0-Siege gegen Bohan Xiao vom FC Bayern München und Didi He vom MTV Ingolstadt einfahren. Im letzten Spiel stand ein echtes Endspiel auf dem Programm: gegen Simon Steininger, der ebenfalls acht Spiele für sich entschieden hatte und sich in hervorragender Form präsentierte. „Simon ist immer für eine Überraschung gut“, sagte Zuber über den Linkshänder aus Pfaffenhofen. Im Entscheidungsspiel zeigten beide hochkarätiges Tischtennis. In den Sätzen zwar knapp (11:9, 11:8, 11:9), aber insgesamt klar mit 3:0 entschied Lenni auch dieses Finale für sich. Erleichtert und dankbar konnte er seiner Reihe an bayerischen Titeln somit auch den Sieg bei den Top 10, dem direkten Vergleich der zehn besten Spieler des Freistaats, hinzufügen. (AZ)

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