Beim Kameradschaftsabend der Schiedsrichtergruppe Nordschwaben am vergangenen Samstagabend war der Saal der Wallfahrtsgaststätte Wemding bis auf den letzten Platz gefüllt. Zum vierstündigen 75-Jahre-Jubiläum kamen 160 Aktive und Passive mit Partnern und Familienangehörigen, zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport sowie Obleute und Abordnungen aus Nachbargruppen. Einige von ihnen haben sich im vergangenen Jahr besonders um das Schiedsrichterwesen in Nordschwaben verdient gemacht, was an diesem Tag auch gewürdigt werden sollte.
Nach deren Begrüßung durch Nord-Obmann Tobias Heuberger freute sich Landrat Stefan Rößle über die große Kameradschaft, die bei den Donau-Rieser Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern herrsche, und dankte neben den Unparteiischen vor allem auch deren Partnern sowie der Gruppenführung für ihren konstanten, wichtigen Einsatz zum Wohle des Fußballsports. Bezirksschiedsrichterobmann Thomas Färber führte aus, dass man konsequent mit einem Gewaltkonzept, darunter Signal-Ordnerwesten für die Vereine, und selbst zivilrechtlicher Ahndung gemeinsam in Schwaben einer Verrohung auf den Sportplätzen entgegengewirkt habe. So seien eine Trendwende herbeigeführt und die Zahlen der Neulinge als auch der Aktiven wieder verbessert worden.
Schiedsrichtergruppe Nordschwaben will Zahl der Spielrückgaben reduzieren
Danach blickte Heuberger auf das Jahr der Gruppe zurück, die den Personalengpass aus der Corona-Zeit mit erfolgreichen Veranstaltungen und Neulingslehrgängen überwunden und derzeit über 228 Schiedsrichter habe. Die 166 Aktiven hätten einen Durchschnitt von 38,5 Jahren und im laufenden Jahr insgesamt 3330 Spiele geleitet. Kritisch seien 509 Spielrückgaben und sogar zwei Nichtantritte, so der Obmann. Dieser dankte neben allen Aktiven insbesondere Paten, die die Neulinge unentgeltlich in ihren ersten Spielen betreuten, und gab als Ziele weiter gute Versammlungsbesuche sowie eine Rückgabenreduzierung aus.
Im Folgenden verkündete Heuberger die aktivsten Gruppen-Schiedsrichter. Die meisten Einsätze hatte David Fischer (TSV Oettingen) mit 86, gefolgt von Ricardo Scholz (TSV Oettingen, 67) sowie Steffen Brenner (SC Nähermemmingen-Baldingen, 65). Fleißigster Neuling war Paul Bauer (TSV Hainsfarth) mit 19 Spielen, die meisten Versammlungen mit jeweils 14 besuchten Daniel Spieß (TSV Oettingen), Erwin Ulrich (FSV Flotzheim) und Ralf Vogel (SV Otting).
Flotzheims Erwin Ulrich erhält eine besondere Auszeichnung von der SRG
Danach versteigerte Jonathan Schädle ein von Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hartmann für einen guten Zweck zur Verfügung gestelltes Trikot, bevor es zum äußerst reichhaltigen Buffet-Abendessen überging. Nach einem musikalisch unterlegten Bilder-Jahresrückblick durch eine Powerpoint-Präsentation von Maximilian Hauck ehrte der Gruppenobmann zahlreiche Unparteiische (siehe eigenen Kasten). Darunter waren neben Mitglieds- und Spielejubilaren in Anerkennung für besondere Leistungen auch Erwin Ulrich (FSV Flotzheim). Als Pate mit den meisten Einsätzen sei er unter anderem Fahrdienst und Unterstützer für Enkel Julius.
Als „Schiedsrichter des Jahres“ zeichnete Heuberger zwei besonders aktive aus. Der 33-jährige Steffen Brenner (SC Nähermemmingen-Baldingen) pfiff in den vergangenen zwei Jahren zuverlässig 145-mal. Er ist als Gespannführer regelmäßig mit jungen Kameraden unterwegs, um ihnen den Einstieg in ihr Hobby zu erleichtern, und stieg 2024/25 in die Bezirksliga auf. Der 43-jährige Ricardo Scholz (TSV Oettingen) pfeift seit 2016 ebenso viel ohne Rückgaben und ist regelmäßiger Versammlungsbesucher. Als Bezirksbeobachter und Assistent in Bezirksliga-Gespannen gibt er wertvolle Erfahrungen an junge Kameradinnen und Kameraden weiter. Heuberger schloss mit dem Dank an alle Personen, Firmen und Vereine, die die Gruppe auch in diesem Jahr wieder tatkräftig unterstützt hatten, und leitete zum Ausklang der großen Feier zu Kaffee und Kuchen über.
Alle Ehrungen im Überblick:
- 10 Jahre: Oliver Seybold, Niko Steidle
- 20 Jahre: Andreas Henschel, Milance Miladinov, Jonathan Schädle, Markus Schmidt, Thomas Strobel und Michaela Weiß
- 25 Jahre: Michael Hertle, Andreas Wagner
- 30 Jahre: Günter Bissinger, Hans Brenner, Richard Büchele und Manfred Stix
- 35 Jahre: Norbert Süss
- 40 Jahre: Yalcin Cavus, Johann Dollinger, Hans Heckl und Armin Spenninger
- 45 Jahre: Karl Abele, Jim Benninger, Karl Hahn und Wolfgang Liedl
- 50 Jahre: Heinz Möbus, Manfred Lill und Kurt Ruf
- 500 Spiele: Manfred Eberhardt
- 1000 Spiele: Martin Faußner, Michael Hertle, Alfred Randi, Markus Schmidt, Manfred Stix
- Anerkennung für besondere Leistungen: Erwin Ulrich
- Schiedsrichter des Jahres: Steffen Brenner, Ricardo Scholz
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