Nördlingen

Angels zeigen sich kurz vor den Play-offs in Bestform

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    Joey Klug und die Angels haben nach dem Sieg gegen die Gisa Lions allen Grund zu jubeln.
    Joey Klug und die Angels haben nach dem Sieg gegen die Gisa Lions allen Grund zu jubeln. Foto: Volker Ballasch

    Anissa Pounds und Elina Koskimies sind Finninnen und spielen ihre zweite Saison bei den Eigner Angels aus Nördlingen. Die Finnen zählen laut dem World Happiness Report zu den glücklichsten Menschen der Welt. Die Gründe könnten beispielsweise eine Grundzufriedenheit, die Natur oder das fortschrittliche System sein. Oder Basketball in Nördlingen: 40 Punkte insgesamt erzielte das finnische Duo beim 73:58-Auswärtssieg (Halbzeit: 37:28) der Rieserinnen bei den Gisa Lions aus Halle. Damit ließ die Truppe um Coach Ajtony „Tony“ Imreh wenig Zweifel aufkommen, dass sie in den Play-offs sich und dem Nördlinger Anhang mindestens zwei Heimspiele gönnen wollen. Bekanntlich hat in der K.o.-Runde diejenige Mannschaft im „best of three“-Modus Heimrecht, die nach der Hauptrunde in der Tabelle besser platziert war. Nördlingen ist derzeit Dritter. 

    Die Eigner Angels Nördlingen sind momentan in absoluter Topform. Seit sie frei von Verletzungssorgen sind, sind sie für ihre Gegnerinnen nur schwer auszurechnen. Am Beispiel von Anissa Pounds lässt sich das gut erkennen: Die finnische Nationalspielerin ist als Scharfschützin bekannt, führte lange Zeit die Dreipunktwertung an und erzielte rund 15 Punkte pro Spiel. Dann rollte vor dem zehnten Spieltag eine Erkältungswelle durch das Team. Pounds hatte fünf Spieltage mit den Nachwirkungen zu kämpfen und lief ihrer guten Form hinterher. 

    Pounds und Koskimies laufen zu Topform auf

    Man verlor in dieser Zeit drei von fünf Spielen, in welchen die 30-Jährige lediglich auf einen Punkteschnitt von knapp sechs Punkten kam. In Saarlouis vergangene Woche sah man Pounds dann mit 15 Punkten in alter Frische, in Halle setzte sie mit 27 Punkten als Topscorerin eine persönliche Bestmarke. Vier von sechs Dreipunktwürfen netzte sie ein, dazu noch vier Rebounds: Keine Frage, wer die effektivste Spielerin in Halle war. Ähnlich verhält es sich bei Pounds Landsfrau und Nationalmannschaftskollegin Elina Koskimies. Auch sie kämpfte sich nach der Schwächephase zurück und rackert wie gewohnt für zwei auf dem Feld. 13 Punkte und sieben Rebounds zeigen, was Glücksgefühle bewirken können. 

    Ähnlich wie in Saarlouis startete das Angels-Team hochkonzentriert und aggressiv in der Verteidigung. Erst spät konnten sich die Löwen auf den Druck der Nördlingerinnen einstellen. Dass die Angels nach einer Fünfpunkteführung im ersten Viertel dieses noch mit 16:17 an ihre Gastgeberinnen abgaben, war unnötig, aber einer grottenschlechten Wurfquote mit nur zwei Treffern aus elf Versuchen aus der Nahdistanz geschuldet. In der zwölften Minute holte sich der Tabellendritte aus Nördlingen die Führung zurück, durch einen Dreier von Anissa Pounds. Zwar versuchte Halle, den Kontakt zu halten, doch ein erneuter Dreier von Pounds war der Start eines Nördlinger 8:0-Zwischenspurts. Mit 37:28 ging es zum Halbzeittee.

    Nördlingen bleibt auch nach der Pause die bessere Mannschaft

    Das ehemals gefürchtete Nördlinger dritte Viertel hat seinen Schrecken verloren: Mit 21:14 holten sich die Gäste aus Nördlingen den dritten Durchgang und schraubten die Führung nach 30 Minuten auf 58:42. Sinnbildlich für die aktuelle Spielfreude der Angels war der Steal von Laken James Sekunden vor der Viertelsirene. Mit einem spektakulären Buzzer von weit jenseits der Dreierlinie zauberte sie die Kugel durch die Reuse der Hallenserinnen. 

    Auch im letzten Viertel hätte ein Herzfrequenzmonitor, übrigens eine finnische Erfindung, keine großen Ausschläge angezeigt. Dem Tabellenneunten gelang es nicht mehr, in Schlagdistanz zu kommen. In der 38. Minute gab es die höchste Nördlinger Führung (70:50) durch einen Freiwurf, wieder durch Anissa Pounds. Dem verdienten 73:58-Sieg stand nichts mehr im Weg.

    Die Angels spielten mit: Waters 8, James 9 (1 Dreier), Vasylenko, Koskimies 13 (2 Dreier), Hill 11 (2 Dreier), Klug 5, Hasle-Lagemann , Pounds 27 (4 Dreier), Michel, Favre. 

    Bei Halle fielen auf: Ugoka 20 (10 Rebounds), Schinkel 12 (1 Dreier).

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