Es hat sich in den vergangenen Wochen wieder einiges getan bei der Sportabzeichengruppe des TSV Nördlingen: Anfang Mai, als die Organisatoren Renate und Otto Troll zum ersten Treff in den Rieser Sportpark eingeladen hatten, fröstelten die Athletinnen und Athleten angesichts der Außentemperaturen noch vor sich hin, acht Wochen später lief dann der Schweiß in Strömen und die hochsommerlichen Temperaturen setzten der Truppe, die mittlerweile auf exakt 80 Teilnehmer angewachsen war, kräftig zu.
Es ging wiederum darum, aus den vier Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination jeweils eine Übung auszuwählen und diese möglichst gut zu bewältigen. Honoriert wird dann diese Leistung mit Gold, Silber oder Bronze, ebenso der obligatorische Schwimmnachweis, der dann beispielsweise über 25 Meter, also einer halben Beckenlänge abgeleistet und entsprechend bepunktet wird, dann aber fünf Jahre gültig ist.
In diesem Element Wasser zeigte die 18-jährige Lena Graf ganz außergewöhnliche Fähigkeiten: sie pulverisierte die bisherige Bestmarke von Stadtpfarrer Benjamin Beck aus dem Vorjahr (13,5 Sekunden) und schaffte 12,0 Sekunden über 25 Meter und sagenhafte 13:52 Minuten über 800 Meter. In der Leichtathletik fühlt sich Steffen Brenner (AK 30-34) pudelwohl: Er lief 11:12,0 Minuten über 3000 Meter und warf den zwei Kilogramm schweren Medizinball 18,10 Meter weit. Ähnlich hohes Niveau zeigte Felix Kugler (AK 20-24): 12,6 Sekunden beim 100-Meter-Sprint und 46,30 Meter mit dem Ein-Kilogramm-Schleuderball.
Deutsches Sportabzeichen in Nördlingen: Enges Rad-Rennen
Eine wahre „Show“ lieferten die Radathleten auf der 20 Kilometer-Parcours im Dreieck Kleinerdlingen – Herkheim – Holheim ab. Bei fast schon tropischen Temperaturen bretterten sie in Sekundenabständen über die Ziellinie: Marcel Schwefel (36:10 Minuten) vor Heiner Seiler (36:12 Minuten), Bernhard Zink (36:15 Minuten)und Xaver Wohlfrom (36:20 Minuten). Auf der 200-Meter-Radstrecke hinter dem Stadion war bei fliegendem Start Marcel Schwefel schon nach 14,7 Sekunden wieder fertig, wobei er seine eigene Bestmarke aus dem Vorjahr nochmals verbesserte.
Einiges Kopfzerbrechen bereitete den Organisatoren die große Baustelle rund um das im Entstehen begriffene Hallenbad. Für die Disziplin 7,5 Kilometer Walking musste ein neuer Rundkurs gesucht und vermessen werden. Es wurde eine geeignete Strecke gefunden, eng angelegt an den Hermann-Keßler-See und hier demonstrierten Simone Müller (55:40 Minuten), Helga Kirchner (56:19), Peter Bühlmeier und Gertrud Cellamare (beide 56:45) ihr Können.
Sportabzeichen: Ältester Teilnehmer ist 84 Jahre alt
Wenn sich so mancher Kandidat im Bereich Koordination beim Seilspringen schon nach wenigen Durchschlägen verheddert und wieder von vorne anfängt, ist bei Irmi Wanger erst nach sage und schreibe 231 Durchschlägen Schluss. Beim eigens anberaumten Nachholtermin für die Nachzügler, unter anderem auch mit dem erfolgreichen Oberbürgermeister David Wittner und Ehefrau Katja, machte Friederike Kunze (AK 30-34) auf sich aufmerksam, als sie im Bereich Koordination die selten gewählte Disziplin Hochsprung wählte und gekonnt über 140 Zentimeter sprang.
Ältester Teilnehmer war wiederum Franz Klasen (84), der bravourös mit Silber abschloss, die jüngsten waren die Jugendlichen Moritz Geipel und Franziska Engert, beide 16 Jahre, wobei Franzi schon zum zehnten Mal dabei war. Einen langen Atem bewiesen auch Inge Groß (15 Teilnahmen), Ursula Lück (83 Jahre, 13 Mal dabei, Gold) und Erika Wüst (82/13/Gold). Friedrich Schwefel hält mit 22 Starts den Teilnehmerrekord und ist zusammen mit Ehefrau Anneliese den Ausrichtern ein wertvoller und zuverlässiger Helfer bei den Übungsabenden.
Eine besondere Ehrung für ihre zehnmalige Teilnahme erfuhren Josef Zellinger, Marcel Schwefel, Norbert Deuter, Josef Kilger, Heiner Holl und Hermann Offinger. Otto Troll bedankte sich, ehe es an die Verleihung der Urkunden und Abzeichen ging, bei den insgesamt 80 Teilnehmern für ihr großes Engagement, für die oft schon langjährige Treue und für das angenehme und wohltemperierte Betriebsklima, das sie innerhalb der Gruppe herstellen. Der Dank ging auch an die Stadt Nördlingen und den TSV Nördlingen für die umfassende Unterstützung der gesamten Aktion. Dem schloss sich der Ehrengast des Abschlussabends, TSV-Vorsitzender Helmut Beyschlag an, der seinen angekündigten Rückzug aus der vordersten TSV-Front mit einem letztmaligen Erscheinen und Mitwirken bei der Siegerehrung des diesjährigen Sportabzeichen-Abends verband.