Insgesamt 15 Teilnehmer haben sich kürzlich im Sportheim des BC Huisheim eingefunden, um ihre Ausbildung zum Fußballschiedsrichter im Rahmen eines Wochenendlehrgangs zu absolvieren. Wie verläuft eine solche Ausbildung, und welche Hürden müssen überwunden werden? Ein Blick hinter die Kulissen für die Vorbereitung der zukünftigen Schiedsrichter.
Der Freitagabend begann mit dem Ausfüllen der notwendigen Unterlagen und Formulare, bevor sich die Referenten und Teilnehmer im Rahmen einer Vorstellungsrunde bekannt machten. Die zwei Jüngsten sind zwölf Jahre alt. Es folgte ein Überblick über das Schiedsrichterwesen, wobei auf die handelnden Personen, Strukturen und Zuständigkeiten eingegangen wurde. Im Anschluss an diese Einführung standen die ersten Kernregeln (Regel drei „Spieler“ und Regel fünf „Der Schiedsrichter“) auf dem Programm. Die beiden Regelvorträge vermittelten neben allgemeinen Grundlagen auch teils recht spezifisches Regelwissen. Den Abschluss des ersten Abends bildete ein Referat zum Handspiel, das durch die Analyse mehrerer Videoszenen darauf abzielte, eine möglichst einheitliche Regelauslegung zu erreichen.
Schiedsrichter behandeln die Regeln in Huisheim
Der Samstag beinhaltete ein volles Programm: Nach einer kurzen Wiederholung war die wichtigste der Kernregeln (Regel zwölf: „Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen“) an der Reihe. In diesen Bereich sind sämtliche Regelübertretungen zu verorten, die mit Foulspiel, Reklamation, Rückpass, usw. zu tun haben. Durch die Analyse von Videoszenen wurde den Teilnehmern beispielsweise aufgezeigt, welche Parameter bei der Bewertung einer Notbremse greifen und wo die Grenzen zwischen einer gelben Karte, einer Zeitstrafe und einem Feldverweis verlaufen.
Da die Anwärter künftig auch als Assistenten zum Einsatz kommen, war zudem die Zusammenarbeit in kritischen Situationen ein Thema der Videoschulung. Neben einer Platzbegehung stellte vor allem eine Praxiseinheit einen wichtigen Punkt im Lehrgangsprogramm dar, denn dort konnten die Neulinge verschiedene Dinge üben, die sie in ihren ersten Spielen benötigen werden. So wurden beispielsweise der Pfiff und das Zeigen von Gelben und Roten Karten eingeübt. Als besonders herausfordernd empfanden die Neulinge aber das Aussprechen von Ermahnungen, nachdem da neben der richtigen Wortwahl auch auf eine angemessene Gestik geachtet werden muss. Abschließend wurden auch noch die Grundlagen beim Stellungsspiel vermittelt, indem verschiedene Spielsituationen und Standardsituationen nachgestellt wurden.
Ein Teilnehmer darf die Prüfung noch einmal wiederholen
Am Sonntag stand nach einer Wiederholung und der Vorstellung einer weiteren Kernregel (Regel elf: „Abseits“) unmittelbar die Prüfung an, die von 14 der 15 Teilnehmer sicher gemeistert wurde. Der Anwärter, der den Regeltest nicht bestanden hat, darf sich einer Wiederholungsprüfung unterziehen, um das Lehrgangsziel doch noch zu erreichen. Im weiteren Verlauf des Tages wurde aufgezeigt, wie man seinen Account verwalten kann und welche Aufgaben bei den ersten Spielleitungen auf die Neulinge zukommen. Zum Abschluss der intensiven drei Tage zogen sowohl die Referenten als auch die Teilnehmer ein positives Fazit.
So darf sich die Schiedsrichtergruppe Nordschwaben über folgende neue Schiedsrichter freuen: Mustafa Aydogdu (Fatih Spor Asbach-Bäumenheim), Enes Babuccu (SV Megesheim), Paul Bauer (TSV Hainsfarth), Michael Faaß (TSV Hainsfarth), Mustafa Hussaini (TSV Oettingen), Sebastian König (SV Wechingen), Deniz Mateja (TSV Bäumenheim), Gabriel Müller-Meerkatz (TSV Bäumenheim), Samuel Müller-Meerkatz (TSV Bäumenheim), Florian Ruopp (TSV Bäumenheim), Lukas Schaudig (SV Westheim), Maximilian Schroll (FC Mertingen), Thomas Seifert (Eintracht T.R.B.), Jacob Trautwein (TSV Nördlingen) und Marc Watzl (SV Wörnitzstein-Berg).