In diesem Jahr haben gleich zwei TSV-Turnerinnen aufgrund guter Leistungen auf Landesebene bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Schauenburg-Hoof teilnehmen dürfen. Dort konnten sowohl Caroline Sens (AK 13) als auch Marie Strauß (AK 15) grandiose Erfolge für den TSV Nördlingen verbuchen.
Ziel der Saison war die Qualifikation zu den Deutschen Jugendmeisterschaften. Diese Hürde hatten die beiden Trainingskolleginnen gemeistert, wodurch alle weiteren Erfolge das Sahnehäubchen darstellten. Trotzdem liebäugelte die ein oder andere mit einer Gerätefinalteilnahme, was aber äußerst unrealistisch schien. Denn beide Turnerinnen gingen als Außenseiterinnen ins Rennen, da die Konkurrenz mit Stützpunktathletinnen und Bundeskader-Turnerinnen groß war.
Deutsche Jugendmeisterschaften im Turnen: Caroline Sens auf Medaillenkurs
Die erst zwölf Jahre alte Caroline Sens startete mit ihrem schwächsten Gerät, dem Stufenbarren, in den Vierkampf. Nach einer routinierten Übung und einer soliden Leistung am Schwebebalken, wo sie einen Sturz in Kauf nehmen musste, ging es an den beiden Paradegeräten der sprunggewaltigen Nördlingerin weiter. Seit der vergangenen Saison konnte Sens ihr Programm sowohl am Boden als auch am Sprung deutlich aufstocken. Mit einer herausragenden Bodenübung, die sowohl Akrobatik als auch Gymnastik auf höchstem Niveau enthielt, zog Sens das Publikum und das Kampfgericht in ihren Bann. Die Wertung von 11,950 Punkten bescherte ihr die Qualifikation für das Gerätefinale.
Auch am Sprung präsentierte die Nördlingerin eine brillante Vorstellung, die sie als Zweitplatzierte ins Sprungfinale und somit als klare Medaillenkandidatin einziehen ließ. Doch am Ende des Tages konnte sie sich nicht nur über die zwei Finalteilnahmen am Folgetag freuen: Sens erturnte sich außerdem in einem starken Teilnehmerfeld von 24 Turnerinnen einen hervorragenden sechsten Platz im Mehrkampf. Trotz eines Sturzes war die Gesamtpunktzahl mit über 43 Punkten so hoch, dass nur wenige Zehntel zur Bundeskadernorm fehlten. Caroline Sens konnte allerdings an den beiden Gerätefinals am Folgetag krankheitsbedingt nicht teilnehmen, wodurch die reelle Medaillenchance ungenutzt blieb.
Nördlingens Marie Strauß schafft es sensationell aufs Treppchen
Die 15-jährige Marie Strauß feierte Premiere bei den deutschen Jugendmeisterschaften und konnte gleich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Während ihr im Mehrkampf noch einige Fehler unterliefen und sie deshalb weit hinter ihren Möglichkeiten blieb, wuchs die Möttingerin im Stufenbarrenfinale regelrecht über sich hinaus.
Der Nervosität geschuldet musste sie gleich zu Beginn des Mehrkampfs, an ihrem vermeintlich schwächsten Gerät, dem Schwebebalken, Punkte liegen lassen. Mit einer konkurrenzfähigen Übung am Boden, bestückt mit Doppelsalto und verschiedenen Schrauben, glänzte Strauß ausdrucksstark zu orientalischen Klängen. Auch ihren Tsukahara am Sprung präsentierte sie gewohnt routiniert. Ganz nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ beendete das Nachwuchstalent den Vierkampf an ihrem Paradegerät, dem Stufenbarren. Eine dynamische Performance, nahe an der Perfektion, bescherte Strauß überraschend den Einzug ins Gerätefinale. Im Mehrkampf belegte Marie Strauß mit einem guten achten Platz eine Top-Ten-Platzierung auf bundesweiter Bühne.
Im Gerätefinale am Stufenbarren konnte sie im Gegensatz zur Konkurrenz dem Druck standhalten und präsentierte eine ähnlich gelungene Übung wie am Vortag. Die Sensation war perfekt: Marie Strauß gewann die Bronzemedaille, die erste Medaille einer Turnerin in der Vereinsgeschichte des TSV Nördlingen bei Deutschen Jugendmeisterschaften. Dieser historische Erfolg der beiden Schützlinge und ihrer Trainerinnen Mona und Diana Nowatschek bildet den bisherigen Höhepunkt der Talentschmiede der Leistungsturnabteilung des TSV. (AZ)
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