Ein knappes Viertel der Hauptrunde in der 1. Damen Basketballbundesliga ist gespielt, da sieht der Spielplan einen kuriosen Spieltag vor: Alle Spiele am kommenden Wochenende werden von den jeweiligen Tabellennachbarn ausgetragen, und so treffen die Eigner Angels aus Nördlingen auf einen ihrer direkten Konkurrenten, die Eisvögel aus Freiburg. Es ist das Duell Platz drei gegen Platz vier, tolle Basketballatmosphäre gegen viel Potenzial, weiße Trikots gegen dunkle, Baden gegen Schwaben.
Ein Blick in die Historie enthüllt vergangene Aufeinandertreffen auf Top-Niveau und eine recht ausgeglichene Bilanz. Aus Nördlinger Sicht erinnert man sich natürlich gerne an den Pokaleinstand aus der vergangenen Saison, als Ex-Angel Anissa Pounds buchstäblich in letzter Sekunde ein Vierpunktspiel zum Sieg vollbrachte. Doch seitdem ist viel passiert – sowohl bei den Angels als auch bei den Eisvögeln: Meistercoach Harald Janson ist an die Seitenlinie zurückgekehrt und beerbt Victor Herbosa, der nach langjähriger Arbeit in Freiburg nach Spanien heimgekehrt ist. Etwa so lange, wie Harald Janson bei den Eisvögeln ist, verbringt auch Mirna Paunović ihre Karriere dort. Die inzwischen 47-Jährige ist nicht mehr aus der Stadt an der Dreisam wegzudenken und schon fast das Gesicht des Vereins. Sie wird auf den großen Positionen unterstützt von der Tschechin Karla Gergelova, der Amerikanerin Cheah Rael-Whitsitt, die für die verletzte Japanerin Rika Tanimura nachverpflichtet wurde, und Emilly Kapitza, deren Geschichte mit Nördlingen lieber nicht ausgeführt wird. Außerdem gehören Zakiyah Winfield und Christa Reed, die in ihre dritte Saison im Breisgau geht, zum ausländischen Quin-/Sextett der Gastgeberinnen. Sie ergänzt eine ganze Reihe an hochtalentierten deutschen (Nachwuchs-)Spielerinnen, die die Eisvögel im Gesamtpaket zu einem gefährlichen, aber basketballerisch attraktiven Gegner machen.
Nördlingens Gegner wartet mit großartiger Atmosphäre auf
So mussten sich die Deutschen Meisterinnen des Jahres 2022 lediglich gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer und Deutschen Meister aus Keltern und gegen die Zweitplatzierten von Alba Berlin geschlagen geben, wobei man dort eine Halbzeit lang gut mitgehalten hat. Punktegaranten sind das amerikanische Trio aus Rael-Whitsitt (12 Punkte pro Spiel), Winfield (13) und Reed (11), die von ihren Teamkameradinnen gut unterstützt werden. „Teamwork“ ist das Stichwort beim Freiburger Basketball – nicht nur im zwölfköpfigen Team, sondern auch auf den Zuschauerrängen. Die Unihalle hat zwar nicht die größte Kapazität, aber dafür das lauteste Publikum, das jedes Spiel zu einem mit Play-off-Charakter werden lässt.
Davon sollte sich die Mannschaft rund um Matiss Rozlapa aber nicht einschüchtern lassen, schließlich hat man eine – typisch Nördlingen – Granaten-Starting-Five mit der effektivsten Spielerin und der besten Dreierschützin der Liga. Wenn Coach Rozlapa es schafft, alle seine Spielerinnen gut in Szene zu setzen und die neu verpflichtete Roosa Lehtoranta an ihre gewohnten Leistungen anknüpfen kann, können sich die Zuschauer auf ein hochklassiges Match freuen, bevor es dann in die kurze FIBA-Pause geht. Der Hochball ist in der Freiburger Unihalle am Samstagabend um 18 Uhr und kann mitsamt dem Spiel live und kostenlos auf sporttotal.tv verfolgt werden.