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WallersteinRN: Fürstenhaus will Polo „anfassbar und erlebbar“ machen

WallersteinRN

Fürstenhaus will Polo „anfassbar und erlebbar“ machen

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    Erbprinz Carl-Eugen und Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein mit dem Programmheft des Wallersteiner Polo Cups 2011.
    Erbprinz Carl-Eugen und Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein mit dem Programmheft des Wallersteiner Polo Cups 2011. Foto: Foto: Stefanie Ritter

    Am Wochenende findet in Wallerstein erstmals ein gemischtes Poloturnier statt. Vorab haben die Veranstalter, Prinz Carl-Eugen zu Oettingen-Wallerstein und seine Frau Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein, den Rieser Nachrichten Fragen rund um das Turnier und zum Polosport beantwortet.

    Was begeistert Sie am Polosport so sehr, dass Sie gleich einen eigenen Poloclub gegründet haben und nun Turniere organisieren?

    Erbprinz Carl-Eugen: Die Faszination ist vielschichtig, es hat stark mit dem Zusammenspiel von Mensch und Pferd zu tun, dazu kommt das Spiel mit dem Ball. Polo ist ein extrem schnelles, taktisches Stellungsspiel. Man hat viele Elemente aus anderen Ballsportarten darin und dabei noch ein Pferd unter sich, wodurch wir eben noch einen Tick schneller sind als Eishockey. Diese Geschwindigkeit gibt mir einen unheimlichen Adrenalinschub.

    Warum jetzt erstmals diesen neuen, gemischten Polo-Cup?

    Familiärer Rahmen

    Erbprinz Carl-Eugen: Unsere männlichen Freunde fragten öfter, ob wir nicht auch einmal etwas für sie machen können. So haben wir uns schließlich breit treten lassen, allerdings auch gerne, denn ich will ja selbst auch einmal zu Hause spielen. Befreundete Ehepaare, und wir natürlich auch, spielen nun zusammen in einem Team und dadurch ist es ein sehr familiäres Turnier.

    Ist Ihnen der Sieg wichtiger oder dass beim Turnier alles drum herum stimmt?

    Erbprinz Carl-Eugen: Natürlich will man gut spielen, denn wir haben beide Spaß am Polo, und wenn man am Schluss im Finale steht, will man auch als Gastgeber gewinnen. Wir sind schon oft genug Letzter geworden. Wir haben ein gutes Team und gute Chancen. Es gibt Paare, die schon sehr oft in der Konstellation gespielt haben, wie das Ehepaar Ferch. Es wird also spannend.

    War denn die Überschneidung mit dem Scharlachrennen geplant?

    Ergänzung zum Scharlachrennen

    Prinzessin Anna: Nein, aber wir sehen es nun als eine Ergänzung. Pferdebegeisterten wird dieses Wochenende gezeigt, wie aktiv wir hier im Ries sind, und es wäre schön, wenn sich die Besucher beide Turniere ansehen.

    In der letzten Woche hat es viel geregnet, hält der Boden das wie beim Damenturnier aus?

    Prinzessin Anna: Wir haben mit dem Platz großes Glück, das Gras ist gut und dann ist es wohl die Rieser Grundstruktur des Bodens, der perfekt zum Polospielen ist, denn er saugt sehr viel Wasser. Am Chiemsee kann man zum Beispiel nach einem Regenschauer nicht mehr weiterspielen.

    Wie lernt man Polo?

    Erbprinz Carl-Eugen: Man muss reiten könne, doch sollte man immer erst mit einem kleinen Schläger ohne Pferd üben, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

    Prinzessin Anna: Ohne Gefühl für den langen Schläger würden viele den Pferden auf den Kopf schlagen beim Ausholen, also Vorsicht.

    Erbprinz Carl-Eugen: Wir stellen am Wochenende ein Holzpferd mit Sattel auf, damit die Zuschauer es selbst auszuprobieren können, wie es ist, dort oben zu sitzen und den Ball zu treffen und zu schlagen.

    Wie oft trainieren Sie Polo?

    Erbprinz Carl-Eugen (lacht): Zu wenig ...

    Prinzessin Anna: Wir versuchen es dreimal in der Woche. Ich freue mich immer, wenn Leute beim Vorbeifahren anhalten, uns beim Training zuschauen und auch Fragen stellen zum Polo. Inzwischen gibt es auch bei uns Jugendliche, die gern Polo spielen und das finde ich besonders toll.

    Wie sieht das Training der Poloponys aus?

    Tägliches Ausdauertraining

    Prinzessin Anna: Wir haben Pferdepfleger, die sie trainieren, denn die Pferde brauchen unbedingt tägliches Ausdauertraining, wie bei einem Leistungssportler. Vormittags werden sie 35 Minuten lang galoppiert oder getrabt für den Muskelaufbau. Nachmittags dann noch einmal, außer man übt mit ihnen das Angaloppieren, sowie Drehen, Stoppen und Wenden, ähnlich wie beim Western Reitsport.

    Beim letzten Damen Polo Cup nannte der Moderator die Poloponys als die eigentlichen Athleten des Polosports.

    Erbprinz Carl-Eugen: Das ist auch so. Bei zwei gleich starken Spielern entscheidet die Athletik des Pferdes.

    Man hat beim Zusehen das Gefühl, dass manchmal die Ponys sich schon zum Ball drehen, obwohl der Reiter die Richtungsänderung noch gar nicht realisiert hat.

    Prinzessin Anna: Pferde sind so klug und spielen auch gerne. Aber die Ausbildung dauert sehr lange und beginnt meist damit, den Jungtieren einen Schläger in die Box zu hängen, damit sie ihn als etwas ganz Normales akzeptieren und die Angst verlieren.

    Wie viele Pferde werden am Wochenende hier sein?

    Erbprinz Carl-Eugen (überschlägt im Kopf): Ich denke, wir werden um die 62 Pferden hier haben, die bei uns im Stall und in den extra dafür aufgebauten Pferdezelten untergestellt sind.

    Man kennt Polo eher durch die britischen Royals, wie beurteilen Sie die Stellung des Polosports in Deutschland?

    Erbprinz Carl-Eugen: Polo wird immer bekannter und dazu wollen wir beitragen. Wir veranstalten die Turniere weniger wegen uns, sondern wir wollen den Sport anfassbar und erlebbar machen.

    Wie wollen Sie es schaffen, die Rieser für Polo zu begeistern?

    Moderator erklärt die Regeln

    Erbprinz Carl-Eugen: Wir nehmen bewusst keinen Eintritt, jeder soll vorbeikommen, zuschauen und merken, dass Polo Spaß macht. Außerdem haben wir wieder einen Moderator engagiert, der die Spielregeln erklärt, und bieten ein tolles Rahmenprogramm.

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