Wahnsinn – das war wohl das am häufigsten gehörte Wort nach dem Ende der Regionalligapartie des FSV Marktoffingen gegen Mauerstetten. Der FSV hatte dem haushohen Favoriten nämlich einen begeisternden Kampf geboten und mit 3:1 einen überraschenden Sieg eingefahren.
Von Anfang an lag man dank hochgefährlicher Aufschläge, die die Annahme der Allgäuerinnen häufig in große Bedrängnis brachten, vorne. 11:6 und 23:18 waren die deutlichsten Führungen. Beim 19:17 nahm Trainer Josef Wizinger eine Auszeit und schwor sein Team darauf ein, im Endspurt weiter viel zu riskieren. Die Marktoffingerinnen verloren zwar noch dreimal das Aufschlagrecht, ließen aber jeweils nur einen generischen Punkt zu und gewannen den ersten Satz mit 25:20. So ging es auch im zweiten Satz weiter.
Trotz der knallharten Angriffsschläge der Gäste auf die Drei-Meter-Linie fischte die hellwache FSV-Abwehr manchen dieser Kracher aus dem Feld. Im Gegenzug machten die sehr variabel über alle Positionen angreifenden FSV-Damen meist den Punkt. Vor allem die langen Ballwechsel gingen immer an den FSV, was die Stimmung in der Halle anheizte, die wiederum die Aktionen der FSV-lerinnen beflügelte. Obwohl man in dieser Phase teilweise schon mit acht Punkten vorne lag (16:8), holte das nun volle Risiko gehende Mauerstetten auf und schaffte beim 22:22 den Ausgleich.
Erneut musste eine Auszeit herhalten und sie wurde genutzt. Direkt danach gelang das 23:22, und nach einem erneuten Ausgleich machte Theresa Wizinger am Aufschlag den Sack zu (25:23). Der dritte Satz begann ebenfalls erfolgreich und führte beim 10:7 zur ersten Mauerstettener Auszeit. Hier musste Gästetrainer Meyershofer seinen Damen wohl einen Zaubertrunk eingeflößt haben. Unter den zwölf erfolgreichen Aufschlägen von Simona Dammer demonstrierten sie mit einem Powervolleyball der Extraklasse, was ihren guten Ruf ausmacht. Der dritte Satz ging mit 14:25 zwar deutlich an die Gäste, was die FSV-Mädels aber nicht davon abhielt, im vierten Satz wieder mit einer phänomenalen Abwehrleistung diesem starken Gegner entgegenzutreten. Mauerstettens Hoch reichte nur noch bis zum neunten Punkt, dann war der FSV wieder voll im Spiel (10:10). Eva-Maria Schröter und Steffi Stimpfle, zwei der Besten an diesem Tag, führten mit zwei kleinen Aufschlagserien die Vorentscheidung herbei (21:16) und die unermüdlich kämpfende Zuspielerin Theresa Wizinger machte mit vier weiteren Service den schönsten, weil eigentlich nicht erwarteten, 3:1 Sieg perfekt. So holte man sich mit einer klasse Teamleistung verdient einen Sieg gegen die dritte Allgäuer Topmannschaft. „Egon würg ihn“ war das Motto für das Spiel und Egon war erfolgreich, weil alle in der Halle ihn lautstark anfeuerten und zur Höchstleistung trieben. Am Sonntag endet die Vorrunde mit einem weiteren schweren Auswärtsspiel in Esting. (jw)
FSV: Theresa Wizinger, Jenny Stimpfle, Steffi Stimpfle, Steffi Löhmann, Kristin Löfflad, Manu Liebhäuser, Maria und Christina Altenburger, Melli Dauser, Eva-Maria Schröter, Rebekka Obel.