Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Volleyball: Der Zwergenaufstand kann beginnen

Volleyball

Der Zwergenaufstand kann beginnen

    • |
    Marktoffingens langjähriger Trainer Josef Wizinger bei der Meisterfeier der vergangenen Saison.
    Marktoffingens langjähriger Trainer Josef Wizinger bei der Meisterfeier der vergangenen Saison. Foto: Foto: privat

    Debüt, Sensation, Vorfreude, eine gewisse Portion Anspannung: Das alles trifft auf die Volleyball-Damen des FSV Marktoffingen zu, wenn sie am kommenden Samstag auf den TV/DJK Hammelburg treffen. Aber am besten trifft es wohl das Wort Volleyball-Zauber, denn in der Marktoffinger Mehrzweckhalle wird ab Samstag in der Regionalliga gebaggert und gepritscht. Eine Sensation für einen vergleichsweise kleinen Verein in der dritthöchsten Volleyball-Klasse Deutschlands, der in dieser Liga zwar als krasser Außenseiter an den Start geht, aber in der kommenden Saison nur gewinnen kann. Trainer Josef Wizinger (57) steckt seit Jahrzehnten sein Herzblut in die Abteilung, und unterhielt sich mit den Rieser Nachrichten über die Ambitionen der Nordries-Zwerge.

    Herr Wizinger, was sagen Ihnen Mannschaften wie Dingolfing, Nürnberg oder Lohhof?

    Wizinger: Das sind bayerische Volleyballhochburgen, die ihre Ziele und ihren Etat um ein Vielfaches höher gesteckt haben als der FSV. Für die sind wir Außenseiter. Vielleicht nehmen sie uns nicht ernst. Hoffentlich.

    Klingt nach Nervosität ...

    Wizinger: Ja, aber wir sind angenehm angespannt. Viel angenehmer als vor einer Bayernligasaison, weil wir jetzt nichts verlieren können. Von uns erwartet doch fast jeder den direkten Abstieg. Was soll’s, da kann man doch nur positiv überraschen.

    Sie sind seit 1980 Trainer. Hand aufs Herz: Hätte zu Ihnen vor rund 20 Jahren jemand gesagt, Marktoffingen spielt einmal Regionalliga, was hätten Sie geantwortet?

    Wizinger: Das wäre niemand im Traum eingefallen. Die Landesliga war für uns das Nonplusultra. Damals habe ich am Montag im überregionalen Ergebnisteil auf die Bayernliga geschielt. Wer spielt denn da so .... Die Bayernliga war für uns damals schon ein schöner Traum. Aber die Regionalliga war undenkbar.

    Nun gelang drei Jahre nach dem Bayernliga-Aufstieg der nächste Coup. Wie lauten die Ziele des Aufsteigers aus der Provinz?

    Wizinger: Ganz klar ein paar Siege einfahren und versuchen, die Großen ins Schwitzen bringen.

    Auch die zweite Mannschaft ist bekanntlich aufgestiegen: Sind Spielerinnen aus der jungen Generation dabei, die in die Mannschaft drängen, oder sind die Teams so gut eingespielt, dass nichts verändert wird?

    Wizinger: Die Teams bleiben so, weil deren Stärke wirklich das „aufeinander abgestimmt sein“ ist. Zum großen Teil spielen die Spielerinnen seit der E-Jugend zusammen. Wir trainieren aber gemeinsam, sodass die Übergänge fließend sind. Selbst die Besten der Dritten sind eng an uns dran.

    Wie habt Ihr Euch auf die Saison vorbereitet und seit wann trainiert Ihr?

    Wizinger: Im Frühjahr haben wir mit dem Techniktraining in 20 Einheiten angefangen, es folgten Kraftausdauer und Kraft in neun Einheiten im August. Ende August folgte dann verstärkt Taktik. Wir haben auch mehrere Testspiele gegen zum Teil höherklassige Gegner (unter anderem Lohhof 1, Ulm) und Bayernliga- beziehungsweise Oberligateams (Ansbach, Schwäbisch Gmünd) absolviert.

    Am Samstag beginnt in Marktoffingen das Abenteuer Regionalliga: Auf was freuen Sie sich am meisten in der kommenden Runde?

    Wizinger: Einen Hauch von großem Sport, interessante Gegner und die hoffentlich wieder gigantische Heimatmosphäre!

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden