Durch den demografischen Wandel erhält die Sturzprävention eine zunehmende Bedeutung in unserer Gesellschaft. Daher haben Studierende des Studiengangs Gesundheitsförderung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd im Rahmen der Veranstaltung „Bewegung und Gesundheitssport im Erwachsenen- und Seniorenalter“ in der Seniorensportgruppe des SV Wechingen unter der Leitung von Ruth Hermann ein Sturzpräventionsprogramm durchgeführt. Die Teilnehmerinnen kamen aus Wechingen, Holzkirchen und Pfäfflingen.
Die zentrale Fragestellung war, ob durch ein gezieltes Sturzvorsorgetraining die alltagsrelevante Fitness der Teilnehmerinnen zusätzlich verbessert und dadurch das Sturzrisiko vermindert werden kann. Über einen Zeitraum von neun Wochen wurde daher ein Sturzprophylaxetraining durchgeführt. Um die Wirksamkeit nachvollziehen zu können, wurden zu Beginn und zum Ende des Trainings „Alltagsfitnesstests“ durchgeführt, um zum einen die Ausgangslage, zum anderen aber auch den Effekt nach Durchführung des Trainings überprüfen zu können. Dabei konnten bei allen drei vorgenommenen Tests nach neun Wochen Verbesserungen festgestellt werden. Verglichen zu den Normwerten wurden bereits bei der Vorerhebung deutlich bessere Werte bei der Mehrheit der Teilnehmerinnen festgestellt. Die Ergebnisse verbesserten sich darüber hinaus nach dem Training. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Wechinger Frauen, die bereits vor dieser Untersuchung regelmäßig an den Übungseinheiten der Seniorensportgruppe teilgenommen haben, über eine bessere „Alltagsfitness“ als der Durchschnitt der deutschen Seniorinnen verfügen. Ein weiteres Indiz für eine gute alltagsrelevante Fitness ist die als gering beschriebene Angst vor Stürzen in den Fragebögen, die zu Beginn der Trainings ausgefüllt wurden.
Insgesamt sollte nach Meinung der Studie der steigende Bedarf für Sturzprävention weiter gedeckt und zunehmend auch für Senioren und Seniorinnen angeboten werden, die nur noch schwer oder nicht mehr eigenständig das Haus verlassen können. Denn wer lange selbstständig zu Hause leben möchte, sollte handlungsfähig bleiben.
Da man wisse, welche verheerenden Folgen Stürze haben können, sollte daher weiter nach Möglichkeiten gesucht werden, auch diese schwierig zu erreichende Zielgruppe zu versorgen, so das Fazit der Studie.