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MastersCup: Ein Zugpferd allein reicht nicht

MastersCup

Ein Zugpferd allein reicht nicht

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    Die erfolgreichen Jugendschützen Anna-Lena Hauber und Christoph Sailer haben beide die „Zehn“ im Visier.
    Die erfolgreichen Jugendschützen Anna-Lena Hauber und Christoph Sailer haben beide die „Zehn“ im Visier. Foto: Foto: Beutel

    Die Verantwortlichen des Hesselberg-Gaus hatten vor einigen Jahren die Idee, ein in der Region einzigartiges Schießsportevent ins Leben zu rufen. Seitdem begeistert der MastersCup, der in der Wassertrüdinger Hesselberghalle mittlerweile zum zehnten Mal ausgetragen wurde, mit Spitzensport auf höchstem Niveau. Weltmeister, Europameister und deutsche Meister geben sich die Klinke in die Hand, um die Besten der Besten zu ermitteln.

    Die sechs umliegenden Gaue dürfen mit dem Luftgewehr in sechs verschiedenen Altersklassen und mit der Luftpistole in einer offenen Klasse jeweils zwei Athleten entsenden, die die Wettkämpfe bestreiten. Diese schießen zunächst 20 Schuss Vorkampf und anschließend ein Finale mit zehn Schuss, das auf Zehntel genau gewertet wird. Um dem Publikum die Ergebnisse besser präsentieren zu können, wird auf modernste Stände geschossen, wie sie auch in der Bundesliga Verwendung finden. Die Resultate werden per Beamer auf Großleinwände übertragen, sodass jeder Treffer genau mitverfolgt und bejubelt werden kann.

    Schüler machen den Anfang

    Große Freude herrschte am Morgen bei den Startern des Ries-Gaues Nördlingen. In der Früh gingen als Erstes die Schüler an den Start, die trotz durchwachsener Leistung den vierten Platz erringen konnten. Lena Schröppel und Oliver Beutel können mit ihren 549,0 Ringen zufrieden sein. Sie waren im Vergleich zur Konkurrenz deutlich jünger und können demnach die nächsten Jahre aus dem Vollen schöpfen. In der Luftgewehr-Altersklasse erreichten Karl-Heinz Groß und Gerhard Zellinger mit 563,4 Punkten ebenfalls den vierten Platz. Besonders erfreulich ist hierbei, dass der für Lohengrin Munningen in der Bezirksliga startende Routinier Zellinger in der Einzelwertung mit nur knappem Rückstand die Silbermedaille nach Schwaben holen konnte.

    Hauchdünner Vorsprung

    Von dieser tollen Leistung angespornt, gingen Anna-Lena Hauber und Christoph Sailer in der Jugendklasse hoch motiviert an den Stand. Mit 584,0 Zählern und hauchdünnem Vorsprung auf die Verfolger gewannen sie die Mannschaftswertung. Die erfahrene Schwabenligaschützin Anna-Lena schoss im Vorkampf bereits sehr gute 195 Ringe. Im anschließenden Finale setzte sie noch einen drauf und konnte schließlich mit deutlichen 4,3 Punkten Vorsprung auch noch den Einzelwettbewerb für sich entscheiden. Aber bereits im nächsten Durchgang mussten die Rieser feststellen, dass zwischen Jubel und Enttäuschung oftmals nur ein sehr schmaler Grat ist. In der Schützenklasse konnte sich der Regionalligaschütze Markus Groß nach einem wahren Nervenkrimi im Finale gegen die gesamte Konkurrenz durchsetzen und das Siegerpodest erklimmen. Sein Teamkollege Andreas Buinger hingegen hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt. Nach einem glücklosen Vorkampf wusste er sich auch in der Endrunde nicht zu behaupten und war schließlich das Schlusslicht dieser Runde.

    Ein ähnliches Bild zeichnete sich auch bei den Damen ab. Hier konnte die Vorjahressiegerin Katharina Rommel mit insgesamt 295,0 Zählern ihre gute Form unter Beweis stellen und die Silbermedaille gewinnen. Ihr zur Seite gestellt war Sabrina Link, die mit ihr seit dieser Saison für St. Georg Möttingen in der Schwabenliga schießt. Sie erzielte nur mäßige 273,2 Ringe und musste sich letztlich mit dem vorletzten Platz zufriedengeben.

    Der von den Zuschauern am meisten erwartete Durchgang war die Juniorenklasse. Alle sechs Gaue betreiben seit Jahren eine hervorragende Nachwuchsarbeit und können hier deshalb regelrechte Stars ins Rennen schicken. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die ersten Acht im Vorkampf über 190 von 200 möglichen Punkten schossen. Mit von der Partie war Marc Zellinger, dem ein wahres Kunststück gelang. Obwohl er nach dem Vorkampf nur Sechster war, warf er die Flinte nicht ins Korn und legte sich im Finale noch einmal so richtig ins Zeug. Dort konnte er durch viele hohe Zehner nicht nur an seine Gegner herankommen, sondern sie auch überholen. Sein Kampfgeist und sein Durchhaltevermögen wurden letztlich mit der Bronzemedaille belohnt. Deutlich weniger Grund zum Feiern hatte sein Mannschaftskamerad Markus Bachmann. Er kam mit dem Druck nicht zurecht und erreichte so nur den elften Platz.

    Barth auf Rang vier

    Mit der Luftpistole gingen zwei sehr erfahrene Schützen für die Farben des Ries-Gaues an den Stand. Karl-Heinz Barth und Felix Bletzinger waren bereits öfters bei dieser Veranstaltung als Aktive mit von der Partie. Umso mehr verwundert es, dass der in der Bayernliga schießende Bletzinger an diesem Nachmittag seine gewohnte Leistung nicht abrufen konnte. Barth hingegen war mit 182 Ringen im Vorkampf sogar auf Medaillenkurs. Allerdings konnte er dieses Niveau im Finale nicht halten und musste sich mit dem unglücklichen vierten Platz zufriedengeben.

    Die Verantwortlichen des Hesselberg-Gaus haben mit der zehnten Auflage des MastersCups wieder einmal ihr organisatorisches Talent bewiesen. Es gehört sehr viel Können und Mut dazu, Sponsoren für eine solche Veranstaltung zu finden und diese durchzuführen. Sportlich wurden im Laufe des Tages die Schwächen im Rieser Team deutlich, sodass die Mannschaft in der Gauwertung letztlich bis auf den fünften Platz durchgereicht wurde.

    Nur neun Ringe zu Platz zwei

    Dass der Rückstand auf den zweiten Platz nur neun Punkte beträgt, zeigt, auf welchem Level die Wettkämpfe sich bewegen. Es genügt eben nicht mehr, nur ein Zugpferd in jeder Altersklasse zu haben, um die Gesamtwertung zu gewinnen. Vielmehr müssen in der Breite viele gute Schützen vorhanden sein, die sich gegenseitig zu immer höheren Leistungen anspornen. Ein Blick in die Schüler- und Jugendklasse zeigt jedoch, dass hier positive Ansätze zu finden sind.

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