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Gäste in Aktion: Auch beim FC Bayern dem TSV immer treu geblieben

Gäste in Aktion

Auch beim FC Bayern dem TSV immer treu geblieben

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    Dr. Alfons Hölzl
    Dr. Alfons Hölzl

    Ein bisschen Nervenkitzel bot derFestabend des TSV Nördlingen auch – für einige Personen. Thomas Frisch, Zweitliga-Turner des KTV Ries, demonstrierte eine Flugrolle - der Clou dabei: Nach dem Absprung vom Trampolin ging es nicht nur über Kästen, sondern auch noch über Nördlingens OB Hermann Faul, den Turnverbandspräsidenten Dr. Alfons Hölzl und den TSV-Vorsitzenden Helmut Beyschlag, die auf den Kästen saßen, knieten oder standen. Das Hindernis wurde Zug um Zug erhöht, doch Frisch, der am Wochenende auch bei den bayerischen Meisterschaften in München im Einsatz war, meisterte alle Varianten. Was fühlt man, wenn ein Turner mit hohem Tempo auf einen zuläuft und über einen hinwegspringen will? Nervosität? Angst? „Ich war total cool“, sagte Beyschlag. „Ich wusste doch, wie gut der Junge *

    Für manchen Gast war die Veranstaltung Festabend ein wichtiger Termin, auch wenn er das Geschehen im größten Rieser Sportverein seit Jahren nur noch aus der Ferne betrachtet. Peter Kemmer gehört dazu, der in Nördlingen das Basketballspielen lernte, inzwischen aber längst in München lebt. Kemmer ist seit über 20 Jahren Abteilungsleiter der Basketballer des FC Bayern, aber er ist immer Mitglied des TSV Nördlingen geblieben.

    Ein Stück

    Kam ein Austritt nach dem Abschied aus Nördlingen nie in Frage? „Darüber habe ich gar nicht nachgedacht.“ Die Mitgliedschaft sei für ihn „ein Stück Verbundenheit“ mit der alten Heimat und auch Dank gegenüber dem TSV als Institution und gegenüber den Menschen, die zu seiner aktiven Zeit den Verein getragen haben.

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    Diese Verbundenheit von Peter Kemmer, dessen Bruder Michael ebenfalls am Festabend teilnahm, dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die Basketballer des FC Bayern München im September ein Testspiel bei den Giants Nördlingen bestreiten. Der genaue Termin werde noch mit Team-Verantwortlichen um Trainer Dirk Bauermann abgesprochen, so Kemmer. Aber der künftige BBL-Ligist werde in der bestmöglichen Besetzung antreten. Nach der EM im Sommer „geht es darum, dass sich unsere Mannschaft einspielt“.

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    Schon vor den Sommerferien haben die TSV-Fußballer hochkarätige Gäste - der 1. FC Nürnberg tritt am 12. Juli im Rieser Sportpark an. Eingefädelt wurde die Partie von den beiden Club-Fans Helmut Beyschlag und Ulrich Lange, wobei Letzterer seinen Kontakt seinen CSU-Parteikollegen und „Club“-Aufsichtsrat Markus Söder um Unterstützung bat. „Sonst wäre das nicht möglich gewesen“, sagte Helmut Beyschlag. Er und Lange werden beim Gastspiel ihres Lieblingsvereins wohl weniger leiden und zittern müssen als bei vielen Pflichtspielen der vergangenen Jahre. Schon manche Textnachricht zum Thema „Club“ wechselte in sportlich entscheidenden Stunden das Handy. Beyschlag erinnerte sich an den Frühsommer 2010, als Nürnberg gegen Augsburg um den Verbleib in der Bundesliga kämpfte. Der TSV-Vorsitzende weilte im Urlaub in Griechenland, hatte dazu noch Geburtstag – und Lange übermittelte ihm das wohl schönste Geschenk: eine SMS mit der Nachricht, dass Nürnberg weiter erstklassig sei.

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    Dass die Mitglieder und Fans die Begegnungen mit Nürnberg im Fußball und im Basketball mit Bayern München erleben werden, hat auch mit der Sanierung zu tun, der sich der TSV Nördlingen in den vergangenen beiden Jahren unterzog.

    Der Verein ist schuldenfrei

    Wäre diese nicht erfolgreich gewesen oder gar nicht erst angepackt worden, würde es den Verein wohl nicht mehr geben – dies haben die Verantwortlichen immer wieder bekräftigt. Nun, im Mai 2011, im Monat des großen Festwochenendes, scheint die Sanierung abgeschlossen zu sein. „Wir haben unser Ziel erreicht, dass der Verein schuldenfrei ist“, betonte der 2. Vorsitzende Wolfgang Winter am Festabend gegenüber den RN. Wenn das Jubiläumswochenende „Null auf Null“ aufgehe. Und da auch das gestrige Weißwurstfrühstück vor der Schranne mit der Stadtjazzerey gut ankam, dürfte dies gelungen sein.

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    Keine Schulden mehr zu haben und Rücklagen bilden zu können, verleiht dem größten Sportverein mit seinen über 2500 Mitglieder neue Bewegungsfreiheit. „Jetzt müssen wir uns um die Themen kümmern, die nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft liegen“, sagte Winter. Dazu gehört die Einrichtung einer Geschäftsstelle im Paradies, gegenüber dem Amtsgericht. Ab 1. Juli wird die Geschäftsstelle zweimal wöchentlich geöffnet sein, um den Betrieb kümmert sich Judith Grimmeißen, die in Teilzeit angestellt wird und damit die erste hauptamtliche Geschäftsführerin des Vereins ist. Außerdem denkt man über zeitgemäße Kommunikationsformen (Newsletter, Facebook) und neue Sport- und Bewegungsangebote nach. „Es gibt einige Felder, die wir nicht abgedeckt haben“, sagt Winter. Den Schwung aus dem Jubiläumsjahr will man nutzen. Der TSV ist 150 Jahre alt, aber fühlt sich so jung wie lange nicht mehr. (anwa)

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