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Fußball: TSV Nördlingen stellt erneuten Antrag gegen Quotientenregelung

Fußball

TSV Nördlingen stellt erneuten Antrag gegen Quotientenregelung

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    Welche Aussichten hat der TSV Nördlingen? Entscheidend dafür ist die Frage, ob der Verein absteigt. Daher wehren sich die Verantwortlichen gegen die Quotienten-Regelung.
    Welche Aussichten hat der TSV Nördlingen? Entscheidend dafür ist die Frage, ob der Verein absteigt. Daher wehren sich die Verantwortlichen gegen die Quotienten-Regelung.

    Der TSV Nördlingen lässt nicht locker in seinen Bestrebungen, den drohenden Abstieg aus der Fußball-Bayernliga zu verhindern. Mit einem erneuten Antrag, diesmal nicht gerichtet an den Verbandsspielausschuss, sondern an den Verbandsvorstand beziehungsweise Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbandes, stellen die TSV-Verantwortlichen Antrag auf Aussetzung der Quotienten-Regelung bei Saisonabbruch der Spielzeit 2019/2021 und Findung einer Sonder-/Übergangsregelung. Warum der TSV Nördlingen so agiert und was der Verband mitteilt.

    „Speziell beantragen wir hiermit, dass es in dieser Spielzeit keinen sportlichen Absteiger per Quotienten-Regelung geben soll, um dem rechtsstaatlichen Bestandsschutz (Fundament unseres Rechtsstaates) gebührend Rechnung zu tragen“, heißt es in dem Antrag vom 14. April.

    Was der BFV hätte besser machen können

    Aus der Begründung: „Mit der Verlängerung des ,Lockdowns’ in der Corona-Pandemie bis zum 18. April und aktuell sogar neu bis zum 9. Mai wird es aus unserer Sicht keine Möglichkeiten mehr geben, die bis zum 30. Juni 2021 datierte Spielzeit 2019/2021 regelkonform zu Ende zu bringen. Gesundheitsschutz mit einer ausreichenden Vorbereitungszeit, Testkonzepte, Erfüllung des Spielplanes bis 30. Juni und andere Parameter werden, wie auch bereits kommuniziert, zum Abbruch der Spielzeit führen müssen. Diese Spielzeit entspricht zudem aus Gründen wie vermehrten Transferzeitfenstern, finanziellen Einbußen kleinerer Vereine oder massiv veränderten Kaderstrukturen schon lange nicht mehr den Voraussetzungen zum Start der Saison im Jahr 2019. Natürlich ist bekannt, dass der BFV die sogenannte ,Quotienten-Regelung’ eingeführt hat, wobei jedoch die Neuerung nur sehr spärlich über die BFV-Homepage unter ,Amtliches’ und daher nur sehr wenigen Vereinsvertretern bekannt gegeben wurde.“

    BFV-Präsident Dr. Rainer Koch hat in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview auf die Frage, was hätte der BFV konkret besser machen können, geantwortet: „Wir hätten erkennen müssen, dass es nicht ausreicht, den im vergangenen Sommer eingeführten Paragraf 93 der Spielordnung (Anm. d. Red.: Dieser Paragraf ist für die sportliche Abwicklung bei einem Saison-Abbruch ins Leben gerufen worden) auf unserer Homepage oder über die Medien wie bei Portalen wie FuPa öffentlich zu machen. Jetzt hören wir ja hier und dort, dass dieser Paragraf im Geheimen gemacht worden sein soll, was überhaupt nicht wahr ist.“ Das hätte man vielleicht deutlicher vermitteln müssen, beispielsweise über Vereins-Webinare. Viele Leute wüssten nicht, dass es nun – im Gegensatz zum Frühjahr 2020 – eine Regelung in den Statuten gebe, um einen Saison-Abbruch abzuwickeln.

    Wie der TSV Nördlingen die Lage sieht

    Der TSV sagt hierzu: „Diese Neu-Regelung widerspricht aus unserem Empfinden den bis dahin geltenden öffentlichen Aussagen des Verbandes, die Spielzeit 2019/2021 sportlich zu Ende zu bringen. Begrifflichkeiten wie ,Treu und Glauben’ oder gar die juristische Prüfung der Willkürlichkeit sind in unserem, aber auch vielen anderen Vereinen dominant“, teilt der Verein mit. Weiter heißt es: „Mit dieser Regelung hätte die erste Mannschaft des TSV 1861 Nördlingen mitsamt dem Unterbau des wichtigen BFV-Nachwuchsleistungszentrums sportlich nicht mehr die Möglichkeit, den letzten Platz der Bayernliga Süd zu verlassen.“ Mit dem neuerlich gestellten Antrag will der TSV 1861 Nördlingen erreichen, dass es in der Spielzeit 2019/2021 keinen sportlichen Absteiger geben soll, die Mannschaften auf dem 1. Platz in ihren jeweiligen Ligen jedoch von ihrem Aufstiegsrecht Gebrauch machen dürfen (siehe ähnliche Regelungen wie im Jugendbereich von Florian Weißmann optimal in Szene gesetzt oder Regelungen in Baden-Württemberg bzw. der Regionalliga Nordost und vielen anderen Verbänden).

    „Eine Neu-Orientierung und Schaffung einer rechtsstaatlichen Übergangs-/Sonderregelung durch den Verband, worauf sich die Vereine dann wissentlich einstellen können, wäre als eine verlässliche Planungsgrundlage für die kommenden Spielzeiten enorm wichtig. Denn eines zeigt die Pandemie-Lage mehr als deutlich: Man kann für die kommende Spielzeit nicht blauäugig an den bisherigen Ablaufplanungen festhalten und eine Ligen-Neu-Strukturierung wird wichtiger denn je“, lautet die weitere Begründung des Antrags.

    Bei einer Klage, sieht der TSV Nördlingen gute Chancen für sich

    Um einer Entscheidung des BFV zum Saisonabbruch mit Anwendung der Quotienten-Regelung rechtskonform sowie rechtzeitig entgegenzuwirken, findet zudem parallel eine zu planende juristische Prüfung statt. Nach erster Rücksprache mit den Rechtsexperten wird vorsichtig einschätzend mitgeteilt, „keine komplette Ausweglosigkeit“ und reell-positive Chancen eines möglichen Klageverfahrens zu haben.

    Am Nachmittag gab der BFV in einer Pressemitteilung bekannt, dass es einzelne Anträge von Vereinen dazu gibt. Wiederum andere Klubvertreter würden um die verbindliche Umsetzung des Paragraohen 93 bitten. „Wir müssen die Sicht der betroffenen Vereine akzeptieren und wollen diese auch nicht mit dem bloßen Hinweis auf die Bestimmungen abweisen. In der Konsequenz bleibt es dabei, dass wir davon ausgehen, dass es das wachsende Infektionsgeschehen nicht mehr erlauben wird, unter Berücksichtigung einer bayernweit einheitlichen Vorbereitungsphase auch nur einzelne Spiele in den Ligen noch anzusetzen“, sagt Vizepräsident Reinhold Baier.

    Laut der Mitteilung betont Robert Schraudner vom BFV: „“Wir müssen bei allen Überlegungen immer fest im Blick haben, dass uns die Pandemie auch in der Saison 2021/22 begleiten und herausfordern wird. Wir müssen übervolle Ligen und damit eine Vielzahl an zusätzlichen Spieltagen möglichst vermeiden, um nicht wieder an den Punkt zu kommen, an dem wir jetzt stehen. Dabei ist es unser Wunsch, die Vereine mit auf die Fahrt durch schwieriges Gewässer zu nehmen. Klar ist aber auch: Jede Lösung wird am Ende Härtefälle hervorbringen.“ (mit pm)

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