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Für Generationen von Handballern väterliche Leitfigur

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Für Generationen von Handballern väterliche Leitfigur

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    Jahrzehnte lang Leitfigur für ganze Generationen von Handballern: Adolf Schaal wird am heutigen Donnerstag 90 Jahre alt.
    Jahrzehnte lang Leitfigur für ganze Generationen von Handballern: Adolf Schaal wird am heutigen Donnerstag 90 Jahre alt. Foto: Foto: privat

    Wer alte Fotos von Nördlinger Handballteams betrachtet, wird auf vielen Aufnahmen – egal, ob sie schwarz-weiß oder farbig sind, ob sie Männer, Frauen oder Jugendliche zeigen – eine Person immer wieder finden: Adolf Schaal. Niemand hat den Handballsport in Nördlingen über einen so langen Zeitraum geprägt wie der „Dolf“, der am heutigen Donnerstag 90 Jahre alt wird.

    1937 kam Adolf Schaal als Jugendlicher zum Handball, ehe der Krieg den Sport ins Abseits stellte. Nach seiner Rückkehr aus französischer Gefangenschaft 1948 sorgte der gebürtige Nördlinger mit dafür, dass beim TSV wieder Handball gespielt wurde. Schaal war Kapitän der Männermannschaft, erst Spielertrainer, dann nur Trainer und somit über Jahrzehnte an allen Erfolgen, Meisterschaften und Aufstieg, Pokal und Turniersiegen beteiligt.

    Förderer der Jugend

    Sein Herz hing aber ganz besonders an der Jugend: Der gelernte Metzger und Destillateur, der zudem mit seiner Frau über viele Jahre die Nördlinger Jugendherberge betrieb, nahm 1954 an einem Jugendleiter-Lehrgang in München-Grünwald teil und wurde zwei Jahre später Lehrwart beim Handballverband Württemberg. Zusammen mit seinem Freund Bernhard Kempa, Nationalspieler und Handball-Idol jener Zeit von Frisch-Auf Göppingen, und weiteren Persönlichkeiten hob er die Jugendarbeit im Landesverband auf ein hohes Niveau. Auch im Kreisverband, dessen Lehrwart und stellvertretender Vorsitzender er lange Zeit war, war Schaal stets ein Förderer der Jugend.

    Nördlingens Handballer profitierten davon: Der Aufbau ihrer Jugendabteilung nach dem Krieg ist eng mit seinem Namen verbunden. Schaal hat viele Mannschaften trainiert – auch noch, als er schon lange im Ruhestand war. Er entdeckte und förderte Talente und sorgte dafür, dass Jugendliche dem Handball erhalten blieben. Fand sich für ein Nachwuchsteam kein Trainer oder fiel ein Übungsleiter aus, genügte ein Anruf – Schaal übernahm.

    Von 1970 an widmete sich der Trainer Adolf Schaal sportlich den Frauen – bis dahin war Handball in Nördlingen eine reine Männer- und Jungensache. Auch die Damen- und später die Mädchenteams waren erfolgreich, holten Meisterschaften und Pokale und stellten Auswahlspielerinnen.

    Trainer des heutigen OB

    „Er war für Generationen von Handballern väterliche Leitfigur und Vorbild für sportliches Verhalten“, sagt Nördlingens Oberbürgermeister Hermann Faul, der als Zehnjähriger zum Handball kam. Sein Trainer damals: Adolf Schaal. Später leitete Faul fast 20 Jahre lang die Abteilung und weiß um den Stellenwert von Schaal: „In Nördlingen gab es niemanden, der dem Handballsport so zugeneigt war wie er.“

    Um den Handballsport in der Stadt ist es still geworden, doch seinen früheren (Mit-) Spielern und Weggefährten ist Adolf Schaal weiter eng verbunden: Regelmäßig besucht er den Altherren-Stammtisch der Handballer – ein Treffen, das der 90-Jährige mit ins Leben gerufen hat.

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