Am Ende weicht die Nervosität und sie strahlt über das ganze Gesicht. Knapp 20 Minuten stand Luisa Geiselsöder gestern Abend auf dem Platz und hat ihr Debüt in der Basketball-Nationalmannschaft der Frauen souverän gemeistert.
Aber von vorne: Es sind genau zwölf Minuten gespielt, als Coach Patrick Unger die Centerspielerin der Xcyde Angels das erste Mal aufs Feld schickt. „Ich war schon sehr nervös“, gibt die 19-Jährige nach dem Spiel zu. Zunächst klappt auch nicht alles: Der erste Korbwurf findet sein Ziel nicht, Geiselsöder muss erst in das Spiel hineinfinden. Immer wieder feuert das Nördlinger Publikum „ihre“ Luisa an, wenn sie den Ball hat, ist der Applaus am lautesten. Ein Geiselsöder-Plakat hängt an der Tribüne. Nach den ersten zehn Minuten sind ein Rebound und ein Assist der 19-Jährigen auf dem Statistikbogen vermerkt.
Mitten im zweiten Viertel dann der ersehnte Treffer: Geiselsöder steht bei einem Angriff direkt unter dem Korb. Sie dreht sich, springt und macht ihre ersten Punkte. Zurück auf der Bank ist die 19-Jährige trotzdem mittendrin im Spielgeschehen. Sie feuert ihre Mitspielerinnen an, springt auf, schreit zusammen mit dem Publikum nach der Abwehr: „Defense, defense“.
Luisa Geiselsöder: Zehn Punkte im ersten A-Länderspiel
Zurück auf dem Feld, wirkt sie auch im dritten Viertel hochkonzentriert. Keine Spur mehr von Nervosität. Geiselsöder ist nun mehr im Spielgeschehen involviert, fordert immer öfter den Ball und wirft zwei Minuten vor Ende des Viertels ihren zweiten Korb. Den Angriff hat die Centerspielerin dabei selbst eingeleitet. Sie habe sich als Ziel gesetzt, ihr Bestes zu geben, sagt die 19-Jährige danach. Sie wollte das, was der Coach für die Mannschaft vorgegeben hat, umsetzen – unter anderem aufposten und energisch zum Rebound gehen.
Das letzte Viertel beginnt Geiselsöder von Beginn an. Die gebürtige Fränkin kämpft um jeden Ball und verwandelt fünf Minuten vor dem Ende einen einfachen Korbleger. Doch damit nicht genug: In der letzten Spielminute trifft sie noch zweimal und sammelt so bei ihrem Debüt starke zehn Punkte.
„Ich glaube, ich habe mich ganz gut geschlagen“, sagt Luisa Geisels-öder nach dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie hoffe, ihre Leistung habe gepasst. Ihr erstes EM-Qualifikationsspiel sei eine „Mega-Erfahrung“ gewesen und sie freue sich riesig über den Sieg, so die 19-Jährige. Zum Schluss gibt es dann noch ein Lob an die rund 1000 Zuschauer in der Hermann-Keßler-Halle: „Die Hütte war voll. Nördlingen, sehr geil.“
Den Spielbericht gibt es hier: EM-Qualifikation in Nördlingen: Deutsche Mannschaft siegt souverän