Am dritten Spieltag der DBBL steht für die HELI Girls Nördlingen Donau-Ries heute ab 18 Uhr die Auswärtspartie bei den Halle Lions auf dem Plan. Damit fahren die BG-Damen nach dem Turnier in Chemnitz und dem Turnier in Halle Mitte September sowie dem Season Opening vor 14 Tagen zum vierten Mal in fünf Wochen in Richtung Osten. Somit ist die Route nach Halle klar. Weniger klar ist, wie sich der heutige Gegner präsentieren wird.
Zwar trafen beide Mannschaften schon beim Turnier in Halle aufeinander und die HELI Girls siegten nach nicht überzeugender Leistung mit 67:57, doch dieser Sieg wird bei den verantwortlichen Trainern der BG, Pat Bär und Martin Graf, nicht überbewertet, denn Halle trat ohne die wichtige Kanadierin Tamara Tatum und ohne die verletzte Rückkehrerin vom TSV Wasserburg, Nadja Prötzig an. Mit diesem Ausfall und der Tatsache, dass Halle das schwerste Anfangsprogramm der Saison hatte, sind auch die beiden Niederlagen der Hallenser Damen in den beiden ersten Spielen der Saison zu erklären. Spiel eins in Chemnitz gegen den deutschen Meister TSV Wasserburg ging mit 45:68 verloren, Spiel zwei am vergangenen Wochenende beim BC Pharmaserv Marburg dann mit 66:72. Dazwischen lag der erste Trainerwechsel der neuen Saison. Ob aufgrund der Niederlage gegen Wasserburg oder aufgrund der Tatsache, dass Team und der zu Saisonbeginn neu verpflichtete Trainer Jaroslaw Zyskowski, vorher Leipzig, nicht zueinander fanden, bleibt dahin gestellt. Halle sucht also einen neuen Coach. Als Interimstrainer in Marburg und vermutlich auch heute sprang bzw. springt die langjährige Führungskraft von Halle, Dr. Martin Dornhoff ein.
Tatham wieder dabei
Und die Leistung bei der knappen Niederlage in Marburg brachte sichtlich einen Stimmungsumschwung im Team. Dieser dürfte sich heute gegen die Gäste aus dem Ries noch steigern, denn die kanadische Nationalspielerin Tamara Tatham, die mit der Nationalmannschaft unterwegs war, ist am Mittwoch nach Halle zurückgekommen. Sie, die Slowakin Michaela Abelova, sowie die starke Nachwuchsspielerin Laura Hebecker sind noch aus dem Stamm des Vorjahres übrig. Verstärkt wurde das Team neben der noch verletzten Prötzig mit der Amerikanerin Alissa Pierce von den Rhein-Main Baskets, der neuen Amerikanerin Ashley Ellis-Milan und Laura Masek aus Jena. Die jungen Deutschen Hebecker, Heise, Masek und Kohlmann, allesamt unter 20 Jahre jung, ergänzen die Mannschaft.
HELI-Coach Pat Bär geht davon aus, dass Tamara Tatham dem Gastgeber-Team deutlich mehr Stabilität geben und das Spiel der Lions beschleunigen wird. Nach der Leistungssteigerung vor einer Woche in Marburg dürfte das Ziel der Gastgeberinnen der erste Heimsieg sein. Für sein Team kommt die Rückkehr der Kanadierin natürlich ein Spiel zu früh. Andererseits bleibt abzuwarten, ob Tatham nicht auch noch Abstimmungsprobleme mit ihren neuen Mitspielerinnen hat bzw. nach einer Länderspielreise frisch genug ist, sofort wieder auf volle Touren zu kommen. Für das Team der HELI Girls geht es darum, die noch mangelnde Abstimmung zu verbessern und weiter in die Spur zu kommen. Die beiden Siege aus den ersten Spielen waren wichtig, sind aber nicht so zustande gekommen, wie es sich die Trainer vorstellen. Nach ihrer Ansicht gibt es noch viel zu tun, um das Zusammenspiel zu optimieren. Im Training während der Woche wurde intensiv daran gearbeitet. In Halle soll dazu dann der nächste Schritt getan werden.
Steigerung ist nötig
Dies heißt jedoch nicht, dass im Spiel zwischen den noch sieglosen Damen aus Sachsen-Anhalt und dem bisher ungeschlagenen Team aus dem bayerischen Ries die Gäste Favorit sind. Halle könnte durchaus zum ersten Stolperstein für Amanda Rego und Co. werden. Es sei denn, die HELI Girls können sich wie erhofft steigern.