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Auslandsstudium: Mit Weißwurst und Weißbier vor dem Laptop

Auslandsstudium

Mit Weißwurst und Weißbier vor dem Laptop

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    ... und beim Adrenalin fördernden Bungee Jumping.
    ... und beim Adrenalin fördernden Bungee Jumping.

    Rund 18 400 Kilometer Luftlinie haben Hans van Bree vom „Finale dahoam“ getrennt. Der 25-jährige Deininger lebt derzeit nämlich in Neuseeland, wo er für sein Studium International Business ein Auslandspraktikum in der Kleinstadt Nelson (rund 45 000 Einwohner) absolviert. Das Champions-League-Finale zwischen dem FC Bayern und dem FC Chelsea hat er ebenfalls in Nelson verfolgt: um 6.45 Uhr morgens, mit drei weiteren Deutschen, Weißwürsten und Weißbier.

    Um sechs Uhr morgens noch nicht in Fußballstimmung

    „Wir haben das Spiel bei einem Kumpel über das Internet verfolgt. Dazu gab es Weißwürste von einem deutschen Metzger, Brezeln von einem deutschen Restaurant und deutsches Hefeweizen vom Supermarkt“, erzählt van Bree. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir das alles in Neuseeland bekommen.“ Der aktive Fußballer ist selbst bekennender Anhänger des FC Bayern und wollte sich die Partie daher nicht entgehen lassen. „Es war schon komisch, als um sechs Uhr der Wecker geklingelt hat. Da war ich noch nicht in Champions-League-Stimmung, spätestens aber zum Spielbeginn.“

    Verteidiger beim Kreisligateam der

    Geärgert hat sich der Bayern-Fan über die kuriose Niederlage des deutschen Rekordmeisters natürlich sehr. „Ich bin nach dem Abpfiff gleich wieder ins Bett. Zum Glück war ich nicht in München beim Public Viewing oder live beim Spiel, da wäre die Trauer wohl um einiges größer gewesen.“ Viele Fußball-Verbündete hat er in „Down Under“ sowieso nicht gefunden. „Die meisten Menschen hat es nicht interessiert, das ist dort zu weit weg. In Neuseeland gibt es am ehesten noch Sympathisanten für Chelsea beziehungsweise England allgemein“, erklärt van Bree, der normalerweise für den Kreisligisten SpVgg Deiningen die Fußballschuhe als Verteidiger schnürt. „Wir haben das Spiel zu viert geschaut. Drei Deutsche und ich als Holländer.“

    Apropos Holland: Sein Oranje-Trikot hatte er für die Fußball-Europameisterschaft natürlich in den Koffer gepackt. „Wir haben bei der EM auch vor, die Spiele bei einem Freund zu verfolgen. Die deutschen Spiele werden hier um 6.45 Uhr übertragen, von der Arbeit her kann ich sie dann anschauen“, sagt van Bree. Um seinen Landsmännern um Bayern-Akteur Arjen Robben zusehen zu können, muss er seinen Wecker allerdings noch früher stellen. „Ein Holland-Spiel beginnt um vier Uhr, aber da muss ich durch.“ Bruder Mark und Papa Leo sind dann sicher wieder im orangefarbenen Dress der „Elftal“ – wie die niederländische Fußball-Nationalmannschaft auch genannt wird – im Nördlinger Ochsenzwinger anzutreffen.

    „Natürlich vermisst man seine Familie, seine Freunde, deutsches Essen wie Schweinebraten mit Spätzle und das Weggehen“, erzählt der Deininger. „Hier in Nelson geht es doch eher gemächlicher zu, wobei es mir nach knapp drei Monaten und damit der Hälfte meines Praktikums trotzdem super gefällt. Die Landschaft ist traumhaft und die Gastfamilie sehr nett.“

    Das Fußballspielen lässt er in Neuseeland allerdings ruhen. „Es fehlt mir noch nicht so, wie ich es anfangs vermutet habe. Man träumt schon ab und zu vom Fußball, aber es hält sich in Grenzen. Eine kleine Pause tut auch mal ganz gut, zudem läuft es bei der SpVgg ohne mich zurzeit sowieso besser“, sagt er lachend. „Hier mache ich andere Sachen. Ich sehe mir oft Basketballspiele an und gehe sogar manchmal zum Bungee Jumping.“

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